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17.05.22 –
Nachdem sich die Grünen in Ebersberg bereits in einem eigenen Papier zum Brennernordzulauf positioniert hatten (wir berichteten), hat nun auch der Kreistag Ebersberg parteiübergreifend Position bezogen.
Vorausgegangen waren Abstimmungsprozesse unter den demokratischen Parteien und Gruppierungen des Kreistags.
Für Fraktionssprecherin Waltraud Gruber "eine harte Nuss" - obwohl die Positionen der Fraktionen eigentlich gar nicht so unterschiedlich waren, der Knackpunkt lag im Detail und an der "Logistik". So mussten sich die Fraktionen per Videocall, per Mail und durch etliche Telefonate auf einen gemeinsamen Text einigen. Das war eine große Herausforderung. Teilweise wurde um Worte und Formulierungen gerungen.
Das Resultat kann sich aber sehen lassen. Für Waltraud Gruber ein großer Erfolg. Auch durch ihr beharrliches Engagement kam dieser Text dann letztendlich zu Stande. "Ein Sieg für unser demokratisches und konstruktives Miteinander im Kreistag", so Gruber.
Mit großer Mehrheit wurde die überparteiliche Resolution am 16.5.22 im Kreistag verabschiedet, dagegen votierte lediglich die AfD:
Der Bau des Brennerbasistunnels sowie des TEN-Korridors SCAN-MED sind wichtige Voraussetzungen, um alpenquerenden Personen- und Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Laut Bahn sollen die neu geschaffenen Kapazitäten zu ca. 80 Prozent für den Güterverkehr genutzt werden.
Darüber hinaus soll die neue Schienenverbindung dem Personenfernverkehr sowie dem Ersatz von Flügen auf kurzen und mittleren Distanzen zwischen Süddeutschland und Italien dienen. Diese Ziele werden ausdrücklich unterstützt.
Damit die Strecke von München über Rosenheim zur Bundesgrenze den zusätzlichen Bahnverkehr nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels aufnehmen kann, ist eine leistungsfähige Infrastruktur notwendig (zwei zusätzliche Gleise ab Grafing Richtung Rosenheim). Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht zwischen Grafing und Großkarolinenfeld einen als trassennahen Neubau ausgeführten viergleisigen Ausbau für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h vor. Zwischen Grafing und Trudering eine so genannte Blockverdichtung mit Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h.
Die im Dezember 2021 durch die DB Netz AG vorgestellten Grobtrassenvorschläge sind mit erheblichen Eingriffen in die Landschaft, großem Flächenverbrauch und vielen betroffenen Menschen verbunden. Die geplanten Trassen durchschneiden ökologisch wertvolle Waldflächen und Wasserschutzgebiete. Vorgeschlagene Alternativen wurden zunächst nicht berücksichtigt.
Nur wenn vor Ort eine schlüssige Planung in einem transparenten Verfahren, Vorteile für den Nahverkehr - oder zumindest keine Beeinträchtigung dessen - und bestmöglicher Lärmschutz gewährleistet sind und die Beeinträchtigung der Menschen, der Landschaft sowie der Natur möglichst gering gehalten werden, wird ein Kapazitätsausbau vor Ort akzeptiert werden.
Die Bahn ging auf die wiederholten Forderungen der Teilnehmer des Dialogforums sowie dem überparteilichen Resolutionsentwurf des Kreistags ein und nimmt nun eine bestandsnahe Strecke in die Grobtrassenplanung mit auf (Trasse türkis). Wir begrüßen dies und erwarten nun eine transparente und nachvollziehbare Untersuchung aller Varianten, um Eingriffe in die Natur und Landschaft sowie die Betroffenheit der Anwohner, so minimal wie möglich zu halten.
Transparenz und zeitnahe belastbare Informationen für alle Beteiligten sind die Grundlage für den Erfolg und Akzeptanz des Projektes.
Bei der Umsetzung eines konstruktiven Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern ist die Bundespolitik als Auftraggeberin des Unternehmens Deutsche Bahn, aber auch die Deutsche Bahn als Umsetzerin gefordert, denn in dieser Phase nach der Grobtrassenplanung sind noch Umplanungen möglich.
Es gilt die für Bürgerinnen und Bürger, der Umwelt sowie des Flächenverbrauchs, bestmögliche Lösung umzusetzen.
**Der Ausbau entlang der Bestandstrasse, vorrangig auf bahneigenen Grundstücken, muss in die Detail-Untersuchungen aufgenommen werden. (SPD-Vorschlag, der von den Grünen nicht unterstützt wird)
→ Die überparteiliche Resolution des Kreistages Ebersberg als pdf
→ Das Positionspapier der Grünen als pdf
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