Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Umwelt

Gemeindliches Handeln sollte sich am Leitbild der Nachhaltigkeit orientieren. Dies gilt insbesondere in der Umweltpolitik. Die Ausrufung Kirchseeons zur Klimaschutzregion muss auf allen Entscheidungsebenen zum Tragen kommen. Der Gemeinde kommt darüber hinaus eine Vorbildfunktion zu, durch die ökologisches Handeln auch für den Bürger ein lohnenswertes Ziel wird.

 

Trinkwasserschutz

Die Grundwasserlandschaft Münchner Schotterebene gehört hydrologisch zu den bedeutsamsten Gebieten Bayerns.

Aufgrund der besonderen Situation in der Marktgemeinde Kirchseeon (belastetes Grundwasser unter dem IVECO-Gelände) sind die Trinkwasserreserven besonders schützenswert. Daher soll die Wasserversorgung auch in Zukunft autark bleiben und falls möglich mit einem weiteren Brunnen unterstützt werden.

 

Mobilfunk

Auch in Zukunft wird sich der Gemeinderat mit Anträgen zur Genehmigung von Mobilfunksendemasten auseinander setzen müssen. Eine gute Versorgung von Mobilfunk entspricht dem Wunsch der Bevölkerung und beflügelt auch den Wirtschaftsstandort Kirchseeon. 

Der bevorstehende Ausbau des 5G-Netzes macht dieses Thema dringlich. Wir stehen jedoch der von Mobilfunkmasten ausgehenden Strahlung sehr skeptisch gegenüber. Bei den in Deutschland gültigen Grenzwerten wurden schon mehrfach Gesundheitsbeeinträchtigungen nachgewiesen (ECOLOG-Studie). 

Deshalb sollen im Rahmen der Genehmigung von Sendeanlagen grundlegende Prinzipien nicht verletzt werden: zu Schulen und Kindergärten sowie zu Wohngebieten müssen erhöhte Sicherheitsabstände eingehalten werden. 

Somit ist es Aufgabe der Gemeinde Kirchseeon den Ausbau geeignet zu kanalisieren. Die Grünen wollen ein Mobilfunkkonzept, das in die Erstellung eines Bebauungsplanes in Bezug auf Mobilfunk mündet. Ziel ist die Reduktion von Strahlungsintensität bei gleichzeitig guter Versorgung. Die Grüne Liste Kirchseeon fordert eine Bündelung der Sendeanlagen konkurrierender Anbieter an wenigen solcher Masten.

 

Lärm

Lärm stellt die am unmittelbarsten spürbare Belastung für Kirchseeon dar. Insbesondere in der Bauleitplanung muss mehr als bisher auf die Belange des Lärmschutzes geachtet werden, um langfristig ein lebenswertes Wohnen zu ermöglichen. Bei der Ausweisung von Wohngebieten kann es also nicht ausreichen, nur auf die momentane Einhaltung von Lärmgrenzwerten zu achten, wenn abzusehen ist, dass in Zukunft durch Änderungen der Rahmenbelastungen diese Grenzwerte überschritten werden. Darüber hinaus muss die Gemeinde durch die Festlegung und Kontrolle der Baureihenfolge erreichen, dass Planungen zum Lärmschutz auch in die Tat umgesetzt werden.

Die Gemeinde muss alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Lärmemission entlang der beiden Verkehrsachsen B304 und Bahn zu minimieren (siehe Kapitel Verkehr). So muss beharrlich auf die Verantwortlichen eingewirkt werden, ihrer Verpflichtung zur Minimierung der Lärmentwicklung (z.B. ein besonders überwachtes Gleis, d.h. Glattschliff der Gleise durch die Bahn, oder die anfallende Instandhaltung von Flüsterbelägen durch das Straßenbauamt) nachzukommen.

 

Wald

Der Wald hat eine besondere Bedeutung für den Wasserschutz, für den Klimaschutz und einen hohen Erholungswert für die Bürger.

Die Waldflächen der Gemeinde haben eine wichtige lufthygienische Ausgleichsfunktion. Die großflächig als Bannwald ausgewiesenen Waldbestände weisen aufgrund ihres Schutzstatus die Wertstufe: „sehr hoch“ auf. Die Mischwälder im Kirchseeoner Süden mit ihrem wertvollen Laubholzbestand (ca. 70 alte Eichen) sind eine Besonderheit.

Der Ebersberger Forst ist als größtes zusammenhängendes Waldgebiet Bayerns zu erhalten. Der Status eines Flora-Fauna-Habitats (FFH) bezieht seinen Wert vor allem aus der Dauer seines Bestandes (keine Eingriffe). Wir, die Grüne Liste Kirchseeons, werden dem Forst zu jeder Zeit eine Stimme verleihen.

 

Tiere und Pflanzen

Tiere und Pflanzen, die auf der Roten Liste stehen, gilt es, besonders zu schützen. Es wurden in der Marktgemeinde Kirchseeon unter anderem der Habicht, der Grünspecht, der Sperber, die Baumfalke, die Feldgrille und die Gartengrasmücke kartiert. Große Fledermauspopulationen findet man im Ebersberger Forst und im Kirchseeoner Süden. Im Kirchseeoner Moos gibt es viele Libellenarten, Tagfalter, Grasfrösche, Erdkröten, Bergmolche, Teichmolche und die Ringelnattern. Auch gefährdete Pflanzen in der Marktgemeinde Kirchseeon wie z.B. die weiße Schnabelbinse, die Rosmarinheide und die Röhrichte sind bedeutsam und selten. Die Grüne Liste Kirchseeons wird sich auch in Zukunft für deren Schutz einsetzen.

 

Grünordnung

Der Landschaftsplan ist die “grüne” Ergänzung zum Flächennutzungsplan. Er ist die Absichtserklärung der Gemeinde, wohin sich das Grün im Ort entwickeln soll. Er enthält unterstützenswerte Ziele zur Anlage und Vernetzung von Kleinbiotopen, Anlage von Feldgehölzen und dergleichen.

Die Grüne Liste Kirchseeon setzt sich dafür ein, auch finanzielle Mittel zur Aufwertung der Gemeinde in dieser Hinsicht bereitzustellen.

Wir fordern, dass Bäume, die aus sicherheitstechnischen Gründen oder im Falle einer ganzheitlich vorteilhaften Planung gefällt werden müssen, ersetzt werden. Des Weiteren soll eine sukzessive Ergänzung des Straßenbegleitgrüns durchgeführt, und Maßnahmen zum langfristigen Erhalt gefährdeter Bäume (Freilegung des Wurzelbereichs) wiederaufgegriffen werden. Wir werden uns weiterhin für die Erhaltung der schützenswerten, ortsbildprägenden Bäume einsetzen.

Wir unterstützen die Bemühungen vom Bund Naturschutz, Wildblumenwiesen am Ort anzusiedeln und fordern die Gemeinde dazu auf, derartige Grünflächen auf gemeindeeigenem Grund erst nach der Aussamung zu mähen.

 

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