Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

B304 Umfahrung

Die weiträumige Südumgehung wird von der Grünen Liste kategorisch abgelehnt. Gründe hierfür:

Die Südtrasse verläuft sehr nahe an den Fassungsbereichen (Zone1) der Wasserschutzgebiete vorbei. Der Schutz dieser Zonen ist besonders in Kirchseeon wegen der Grundwassersituation wichtig. Die weiträumige Südumgehung beeinträchtigt sämtliche Waldgebiete, die Kirchseeon und Eglharting im Süden begrenzen. Die Straße würde mehr als 5km Wälder durchschneiden und über längere Strecken entlang sensibler Waldrandgebiete führen. Viele Tierarten wären davon betroffen. Die Zerschneidung zusammenhängender Waldgebiete ist eine Hauptursache für den fortschreitenden Artenschwund.

Ein mehrere hundert Meter breiter Streifen links und rechts der vorgestellten Trasse würde verlärmt. Angesichts der Ungewissheit, wie Mobilität in 20 Jahren ausschauen wird, ist es geradezu absurd, den unbebauten Süden von Kirchseeon durch eine mehr als 9km lange Bundesstraße zu verbauen, was zudem eine viel zu geringe Entlastungswirkung hätte.

Unser Alternativvorschlag ist eine Tunnellösung. Diese Variante sollte solange verfolgt werden, wie die Verkehrsbelastung größer 15.000 Autos/Tag ist. Die realistische Chance auf einen Tunnel fußt darauf, dass  Bündnis 90 / die Grünen auf Bundesebene die Ziele verfolgt, unnötige Verkehrsprojekte zu stoppen und Bodenversiegelung (Flächenfraß) wirksam zu vermeiden. Diese Maßstäbe müssen daher auch für unseren eigenen Vorschlag gelten.

 

Tunnellösung (Basis-Karte: Straßenbauamt Rosenheim)

Die Grüne Liste Kirchseeon wird sich weiterhin dafür einsetzen, die Verlegung der B304 in den Bannwald Ebersberger Forst zu verhindern.

Die bisher angedachten Trassen durch den Forst sind ökologisch widersinnig und zerstören eines der letzten großen Naherholungsgebiete im Münchner Osten. Wer eine Trasse durch den Ebersberger Forst fordert, verspielt allein schon aufgrund naturschutzrechtlichen Gründen (Flora-Fauna-Habitat-Gebiet) die Chance, überhaupt in absehbarer Zeit zu einer Verkehrsentlastung für die Kirchseeoner Bevölkerung zu gelangen.

Um bis zu einer etwaigen Realisierung der Tunnellösung unsere Bürger bestmöglich zu schützen, treten wir weiterhin dafür ein, alle Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung an den tatsächlichen Ortseingängen auszuschöpfen und eine Erhöhung der Messzeiten der kommunalen Verkehrsüberwachung zu erreichen. Wir werden uns für überregionale Lösungen, z.B. Bau eines Tunnels in Ebersberg Richtung A94, einsetzen, damit Kirchseeon frühzeitig entlastet wird.

Wir plädieren für die Einsetzung eines Arbeitskreises Verkehr.

 

Der innerörtliche Verkehr 

Die wesentlichen Ziele der Grünen Liste für Kirchseeon sind:

  • den Verkehr zwischen Wohnen und Arbeiten zu minimieren, z.B. durch Verstärkung des S-Bahn-Taktes
  • die Belastung durch den Verkehr für die Bewohner zu minimieren, z.B. durch Tempolimits
     
  • den Verkehr energieärmer, klimafreundlicher zu gestalten, z.B. durch ein Radwegenetz
     

Mehr Lebensqualität im Ort ist entscheidend mit der Frage verbunden, wie sich der innerörtliche Verkehr entwickelt. Um den notwendigen Autoverkehr vor Ort erträglicher zu gestalten, vertreten wir drei Prinzipien: Vermeidung - Verlagerung - Verlangsamung.

Vermeidung: Hierfür setzen wir uns für ein geordnetes Nebeneinander von Gewerbe, Wohnen, Versorgung und Freizeitangeboten im Ortsgebiet ein.

Verlagerung: Unsere Ziele sind durchgehende Radverbindungen und Ausbau der Fußgängerwege. Insbesondere Neubaugebiete müssen Fußgänger- und Radfahrer- gerecht geplant werden. Wir plädieren auch für die praktische Umsetzung eines Bus- und Bahnkonzeptes, um Mobilität bei geringer Verkehrsbelastung zu sichern.

Verlangsamung: Um Lärm zu vermindern und um den maximalen Schutz der ortsansässigen Bevölkerung zu gewährleisten, tritt die Grüne Liste Kirchseeon für Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der ganzen B304 durch den Ort ein (östlich bereits ab Kirchseeon Dorf). Nachts ist für uns Tempo 30 vorstellbar.

 

Schienenverkehr

Wie unsere Landtagsfraktion vertritt die Grüne Liste Kirchseeon die grundlegende Ansicht, dass Güterverkehr vermehrt auf die Schiene gehört. Der Brenner-Basis-Tunnel, Eröffnung voraussichtlich 2028, und die Einführung von ETCS (European Train Control System), geplant für 2027 als Grundlage für die Blockverdichtung, führen unweigerlich zu einer massiven Steigerung des bereits heute gesundheitsschädlichen Bahnlärms, insbesondere nachts. Dazu gefährdet der ansteigende Verkehr die ausschließliche Nutzung unserer besonderen S-Bahngleise für den Nahverkehr und könnte dadurch zu noch mehr Störungen und niedrigerer Taktung der S-Bahnen führen.

Wir fordern daher:

  • Lärmschutz nach Neubaustandard bis spätestens 2027
  • eine Garantie des Bundes, unsere S-Bahngleise nicht für Mischverkehr zu nutzen
  • eine sofortige Einbindung der Bürger in einen echten Dialog mit allen Beteiligten von Bund über Land, Kommunen und der DB Netz AG.

 

Mobilität ohne Motor

Zu Fuß gehen und Radfahren soll in Zukunft in unserer Gemeinde durch bessere Rahmenbedingungen und mehr Sicherheit attraktiver werden.

Das bedeutet z.B., dass der Ausbau der Fahrradstellplätze am Bahnhof Kirchseeon endlich umgesetzt wird. Selbiges mit dem zugesagten Ausbau der Beleuchtung am Fahrradstellplatz.

Der Landkreis Ebersberg möchte in Zukunft als „Fahrradfreundlicher Landkreis“ zertifiziert werden. Unsere Gemeinde sollte dabei nicht hinterherhinken. Ein durchgängig verkehrssicherer Weg für Radfahrer von Ost nach West durch das gesamte Gemeindegebiet ist möglich. Fahrradfahrer sollen allen anderen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt sein.

Weitere Maßnahmen:

  • Förderung der Markt Kirchseeoner Autoteiler Gemeinschaft „MKat“ als Teil der Verkehrswende.
  • Zuordnung eines kleinen Teils der Parkräume für Kleinwägen und Microfahrzeugen, damit der knappe Parkraum effektiver belegt wird und die Micromobilität gefördert wird.
  • Förderung der Elektromobilität
  • Genehmigung und Schaffung von ausreichend Stellplätze für Fahrräder, Kinderwägen und Fahrradanhänger in Wohnanlagen über entsprechende Rahmenbedingungen.
  • Aktive Förderung von Schutzmaßnahmen im Straßenverkehr für Fußgänger und insbesondere Kinder.

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