Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Grüne protestieren gegen die neue Putenmastanlage bei Frauenneuharting

In einer neuen Anlage bei Frauenneuharting sollen 7.500 Puten gemästet werden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung protestieren Kreisverband und Ortsverband Ebersberg gegen die Mastanstalt. Hier der Wortlaut:

23.06.13 –

Das Landratsamt stuft die Anlage als "landwirtschaftliche Tierhaltung" ein und erteilte die Genehmigung. Bürgermeister Josef Singer (CSU) sagt: "Wir sehen das positiv".
Alles andere als positiv finden die Grünen im Landkreis diese Entwicklung zu noch mehr "Nutz"-Tieren und noch größeren Ställen -  werden doch bereits in neun Betrieben im Landkreis an die 17.000 Puten gemästet. Sie betonen, dass sie die konventionelle Putenmast, genauso wie jede andere Form der Massentierhaltung, ablehnen: Die Tiere werden dort grundsätzlich nicht artgerecht gehalten, sie werden routinemäßig mit großen Mengen Antibiotika behandelt, was zur Bildung von resistenten Keimen führt, sie werden mit Kraftfutter gemästet, das aus industrieller Landwirtschaft oder gar abgeholzten Regenwaldgebieten stammt, und ihre Gülle belastet Boden und Gewässer. Die "Nutztier"-Haltung insgesamt ist mit einem Anteil von mindestens 20% (nach neuen Studien: über 50%) am Klimawandel beteiligt.  

Laut Landtagskandidatin Waltraud Gruber müssen wir uns zurückbesinnen auf eine bäuerliche Landwirtschaft: umweltverträglich, tiergerecht und gesund. " Durch den hohen Fleischkonsum entsteht eine Flächenkonkurrenz zwischen Teller und Trog. Tierleid, Antibiotikaresistenz, Flächenverbrauch und Klimawandel sind gravierende Folgen. Deshalb dürfen Massentierhaltungen nicht länger privilegiert werden", so Gruber. 

Fleischkonsum sei ohnehin ungesund, behauptet Bettina Goldner vom Grünen Ortsverband Ebersberg und gibt zu bedenken: "Der Verzehr von Produkten vom Tier ist mitverantwortlich für zahlreiche Wohlstandskrankheiten von Fettsucht bis zu Diabetes, verschiedenen Herz-Kreislauf-, Krebs- und Gelenkleiden, nachzulesen etwa in der größten epidemiologischen  Studie zur Ernährung, der ´China Study`". 

Für die ständig wachsende Fleischproduktion gibt es in Deutschland gar nicht genügend Abnehmer. Wegen einer nach Ansicht der Grünen verfehlten Subventionspolitik lohnt sich jedoch der Export und wurde in den letzten Jahren extrem gesteigert. Beim Schweinefleisch sind wir schon Europameister.  

Fünf Puten teilen sich einen Quadratmeter 

Was speziell die Putenmast angeht, so werden drei bis fünf Tiere (mit zusammen knapp 60 kg Gewicht!) pro Quadratmeter zusammengepfercht. Sie haben keinerlei Möglichkeit, ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie Flattern, Laufen, Scharren, Graben, Sandbaden auszuleben. Damit sie sich als Folge des Dauerstresses nicht gegenseitig attackieren, stutzt man ihnen ohne Betäubung die sensiblen Schnäbel. Zur Ruhe kommen die Tiere kaum, da sie bis zu 24 Stunden beleuchtet sind, was zu vermehrter Nahrungsaufnahme und schnellerem Masterfolg führt. Dem unnatürlichen Wachstum der Muskulatur (der Kunde liebt Brustfleisch) sind das Skelett und der restliche Organismus der Tiere nicht gewachsen; über 85 % aller Puten haben gegen Ende der Mast eine verformte Beinstellung und können sich kaum mehr fortbewegen. 

Beide Politikerinnen raten, man solle doch einmal bestehende Putenmastanlagen anschauen, um sich selbst ein Bild zu machen. "Als Verbraucher können wir viel tun - einfach weniger Fleisch essen!", sagt Waltraud Gruber. Das bedeute keinen Verzicht sondern eine einfallsreiche, gesunde und kulinarische Bereicherung für den Speiseplan.

Von: Bettina Goldner

Mehr zum Thema Ernährung, Agrarpolitik und Putenmast hier.

 

 

Kategorie

Ernährung/Agrar

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