Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Wohnen in Grafing

Grüne Runde vom 01.03.2018

02.03.18 –

Bei der Grünen Runde im März ging es um das Thema "Wohnen in Grafing". Bevor Otti Eberl aber mit ihrem Vortrag startete, hatte sie noch die besondere Aufgabe, Bürgermeisterin Angelika Obermayr zu ehren – für dreißig Jahre Mitgliedschaft bei den Grünen. Otti Eberl, Wegbegleiterin von Anfang an, hielt die Laudatio für die ersten 20 Jahre. Sie hatte aus Ihrem Archiv allerlei Anschauungsmaterial mitgebracht. Zeitungsartikel, Prospekte und Wahlkampfmaterial aus vergangenen Jahrzehnten. Anschließend ging Wolfgang Huber auf die letzten zehn Jahre ein, und hob vor allem den erfolgreichen Wahlkampf zur Kommunalwahl 2014 hervor.

Otti Eberl stellte zahlreiche Ideen zum günstigen Wohnen in Grafing vor. Ein erfolgreiches erstes Projekt entsteht gerade in der Kapellenstraße 6, wo durch ein gemeinsames Kommunal-Unternehmen von Landkreis und Stadt erschwingliche Mietwohnungen errichtet werden. Angelika Obermayr richtete das Augenmerk auf ein interessantes Detail: Weil das Kommunal-Unternehmen als Bauherr auftritt, entfällt die aufwändige Einzelausschreibung der Gewerke, die sonst bei öffentlichen Bauten Pflicht sind. Das Projekt wird durch einen Generalübernehmer realisiert, was die Umsetzung vereinfacht, verbilligt und beschleunigt. Die ersten Mieter werden schon im Mai einziehen.

Bewährtes Genossenschaftsmodell

Genossenschaftlicher Wohnungsbau ist ein schon lange bewährtes Modell, und nach Eberls Einschätzung bestens geeignet, günstig zur Miete zu wohnen. Genossenschaften bauen sehr nachhaltig und solide, weil sie selbst Eigentümerinnen des Gebäudes bleiben und für spätere Instandsetzungen sorgen müssen. Dagegen steht bei Bauträgermodellen meist die Profitmaximierung im Vordergrund. Planer und Bauherren sind nach dem Verkauf der Wohnungen bei späteren Problemen in der Regel nicht mehr zuständig.

Die Wohnungen sind kleiner, d.h. pro Bewohner werden meist zwischen 40 und 50 qm geplant. Dies führt auch zu niedrigeren Mieten.

Bis jetzt gibt es in den Grafinger Genossenschaftshäusern lediglich Wohnungen, in die nur Menschen mit Wohnberechtigungsschein einziehen können. Wünschenswert wären aber mehr genossenschaftliche Bauten, in denen die Bewohner einerseits Mieter und als Genossen andererseits auch Eigentümer sind. Das bietet viele Vorteile: gemeinsamer Besitz, sicher wie Eigentum und flexibel wie Miete. Die Bewohner identifizieren sich mehr mit ihrem Wohnraum und haben ein unkündbares Wohnrecht.

Generationenprojekt WiNGS

Lange diskutiert wurde auch ein Ansatz, wie ihn die Initiative WiNGS anstrebt: gemeinsames Wohnen mit gegenseitiger Hilfe über Generationen hinweg. Vieles kann gemeinsam genutzt werden, vom Gästeappartement über Gemeinschaftsräume bis zu gemeinsam genutzten Ressourcen wie Autos.

Ein solches Projekt hat Vorbildfunktion auch für künftiges Wohnen. Derzeit ist der Verein WiNGS noch auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in Grafing.

Mobilitäts- und Quartierskonzepte gehören dazu

Bei zukünftigen Planungen und bei neuen Bebauungsplänen sollten stets Mobilitäts- und Quartierskonzepte erstellt werden. In den Bauordnungen wird nur von einer Mobilität mit dem Pkw ausgegangen, und das wird bei den Planungen auf zu errichtende Stellplätze reduziert. Damit werden andere Formen der Mobilität verhindert.

Mit einem standortspezifischen Mobilitätskonzept können z.B. Fahrradabstellplätze besser ausgestaltet,  Carsharing-Angebote umgesetzt und Bushaltestellen mitgeplant werden. Durch diese erweiterten Mobilitätsangebote kann der Individualverkehr nachhaltig reduziert werden, und die  verkehrs- und klimapolitischen Ziele der Kommunen werden unterstützt.

Auch Quartierskonzepte und Mieterstrommodelle sollen mitgeplant werden. „Mieterstrom“ bezeichnet die Belieferung von Mietern oder anderen Parteien im Mehrfamilienhaus bzw. Gebäudekomplex mit selbst produziertem Strom vom eigenen Dach (Photovoltaik, PV) oder aus dem eigenen Keller (Blockheizkraftwerk, BHKW).

Das Dantebad-Projekt in München – ein Modell auch für Grafing?

Zum Abschluss der Grünen Runde „Wohnen in Grafing“ wurde ein Film zum Bauprojekt am Dantebad in München gezeigt. Dort ist es gelungen, auf einem bestehenden Parkplatz in kurzer Zeit 100 Wohnungen zu realisieren, wobei von den bestehenden 110 Parkplätzen nur sechst geopfert werden mussten. Das könnte ein Modell sein, das auch in Grafing umsetzbar ist.

von Hermann Maier

 

Kategorie

Bauen/Wohnen

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