Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Südumgehung: Märchen und Fakten

Ein halbes Jahr nach Eröffnung der Südumgehung ziehen die Grünen Ortsverbände Ebersberg und Grafing mit einer umfangreichen Verkehrszählung Bilanz. Das Ergebnis: Die tägliche Verkehrsbelastung vorm Kreiskrankenhaus ist nach wie vor fünfstellig, sel

26.06.11 –

Am Donnerstag, 9. Juni - dem Tag, an dem die Südumgehung genau ein halbes Jahr in Betrieb war - haben wir an vier verschiedenen Stellen jeweils von 6.00 bis 9.00 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr PKW und LKW gezählt. Unsere Ergebnisse beruhen auf diesen Messungen sowie kürzlich veröffentlichten Daten des Freistaats an den sogenannten Dauerzählstellen im Landkreis vom ersten Quartal 2011.

Ihnen zufolge fahren in den Hauptverkehrszeiten auf der Münchner Straße genau zwei Drittel mehr Kraftfahrzeuge als auf der Südumgehung (an der S-Bahnüberführung).  In absoluten Zahlen:  Wasserburger Straße und Münchner Straße, als große Ost-West-Straßen eigentliche "Profiteure" der Südumgehung, sind nach wie vor mit täglich über 10.000 Kfz belastet. Und obwohl diese beiden Straßen jetzt keine Bundesstraßen mehr sind, müssen sie täglich immer noch mehr Verkehr bewältigen als Bundesstraßen im bayerischen Durchschnitt!

Krach am Krankenhaus

Zweck der Grünen Verkehrszählung war unter anderem, so Stadtrat Philipp Goldner, der die Zählung initiierte, "die subjektiven Wahrnehmungen anhand von objektivem Zahlenmaterial  zu prüfen."  Wenn also Patienten und Personal des Kreiskrankenhauses keine wesentliche Lärmreduktion verspürten, sei ihnen objektiv recht zu geben, denn bei einem derartig großen Verkehrsaufkommen sind selbst größere Verkehrsrückgänge kaum wahrnehmbar.

Auf der Ostseite der Kreisklinik, in der Pleininger- und in der Wildermuthstraße, hat sich der Verkehr durch die Auflösung des Einbahnstraßenrings in Ebersberg leicht reduzieren lassen.  Wirkliche Entlastung dieser an die Klinik angrenzenden Wohngebiete kann nach Meinung der Ebersberger Grünen jedoch nur eine von der alten Bundesstraße ausgehende, zwischen den beiden Einzelhandelsmärkten Aldi und Edeka führende Verbindungsstraße, bringen, die sie in den letzten Jahren wiederholt angemahnt haben.

Was die LKW angeht, so wurde die Hoffnung vieler EbersbergerInnen, diese würden sich in größerem Umfang als prognostiziert auf die fertig gestellte Südumgehung verlagern, objektiv nicht erfüllt. Das belegen sowohl die Daten der Grünen wie die der Dauerzählstellen des Freistaats. "Jeden zweiten LKW zieht es nach wie vor nach Ebersberg hinein oder nach Norden unter anderem - trotz Mautpflicht - zur  A94", so Goldner.

Falsche Hoffnungen 

Die einzige Straße in Ebersberg, die durch die Südumgehung wirklich verkehrsberuhigt hätte werden können, ist die Rosenheimer Straße. Genau die Hälfte der von Wiesham kommenden AutofahrerInnen entscheidet sich aber gegen die Auffahrt auf die Südumgehung und für die Rosenheimer Straße auf dem Weg nach Ebersberg. In den sechs Verkehrszählungs-Stunden der Grünen benützten  - trotz polizeilicher Kontrollen in der gleichen Woche - über 1600 FahrerInnen die Straße vorbei an Gut Kaps, die eigentlich nur für Anlieger frei ist. "Die Grünen haben vor der Eröffnung der Südumgehung wiederholt darauf hingewiesen, dass mit einer angeblichen Sperrung des Kapser Berges die Trasse durchs Laufinger Moos  schöngerechnet wurde. Die Anwohner der Rosenheimer Straße wurden bewusst geprellt", konstatierte Goldner und kündigte noch für Juni einen Antrag an den Stadtrat an, mit dem Ziel einer weiteren Verkehrsberuhigung der ehemaligen Staatsstraße.

"Die über Jahrzehnte gebetsmühlenartig wiederholte Mär der anderen Stadtratsfraktionen, die Südumgehung würde Ebersberg vom Verkehr erlösen, tischt  heute, nach so vielen zerstörten Hoffnungen, niemand mehr auf!", so  das Fazit der Fraktionsvorsitzenden Rosemarie Will.

Grafinger Ostumfahrung am Bedarf vorbei

Das für die Zukunft gesehen wichtigste Ergebnis der Zählung betrifft aber Grafinger Flur: Durch die Ebersberger Südumgehung wurde in Grafing Verkehr von der Wasserburger auf die Münchner Straße verlagert.  Anscheinend wählen nach dem Ausbau und der Begradigung der Staatsstraße 2086 zwischen Reitgesing und dem Abzweig nach Wiesham bzw. Nettelkofen noch mehr PKW-FahrerInnern diese Route von und nach Ebersberg bzw. München. Das Verkehrsaufkommen hat sich hier auf über 15 000 Kfz pro Tag in etwa verdoppelt, von denen zwei Drittel aus und in Richtung Grafing abbiegen.  Wolfgang Huber, Pressesprecher der Grafinger Grünen, kommentiert diese Zahlen:  "Die geplante Grafinger Ostumfahrung geht, wie von uns immer wieder kritisiert, am Bedarf vorbei. Nach der Eröffnung der Südumgehung ist sie verkehrstechnisch noch unsinniger geworden. Sie wird die Grafinger Innenstadt noch weniger entlasten als bislang behauptet."

Von: Philipp Goldner

 

 

Kategorie

Mobilität

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