Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Agrarminister weicht Klimaschutz-Ziele auf

Mit einem aufgeweichten und abgespeckten Klimaschutzplan erscheint Bundes-Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dieser Tage auf auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch.

03.11.16 –

Was die Zielvorgaben in der Landwirtschaft angeht, so sorgte Minister Christian Schmidt (CSU), dafür, dass von der ursprünglich geforderten klimafreundlicheren Ernährung mit Halbierung des Fleischkonsums in dem Plan nicht mehr die Rede ist. Unerhört, meinen grüne Politiker, angesichts der Bedeutung, die die Landwirtschaft fürs Klima hat.Zur Erinnerung:Die Haltung von "Nutztieren" sei für gut die Hälfte der vom Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich, errechnete das renommierte Worldwatch-Institute Ende 2009. In absoluten Zahlen: für 32,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Einer Studie der FAO aus dem Jahr 2006 zufolge bedingen die "Nutztiere" zwar nur 18% der vom Menschen verursachten Emissionen - aber auch das ist schon mehr als der gesamte globale Verkehr ausmacht. Die Diskrepanz zwischen den beiden Recherchen rührt u. a. daher, dass die neuere Studie auch das CO2 einkalkuliert, das die Tiere schlicht ausatmen (nicht: rülpsen)- ein durchaus plausibler Ansatz.An der Universität Wien gehen Wissenschaftler noch einen Schritt weiter: Sie berücksichtigen, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen weit weniger CO2 aus der Atmosphäre binden als die natürliche Vegetation. Wenn man dieses "nicht realisierte CO2-Speicherpotenzial" einkalkuliert, verursachen unsere "Nutztiere" noch einmal um 100% mehr Emissionen als bisher berechnet. - Bis zum Jahr 2050 ließen sich 80 Prozent der Klima-Stabilisierungskosten - 32 Billionen US-Dollar - vermeiden, würden wir ganz darauf verzichteten, "Nutztiere" zu halten (vgl. weiter unten - "Fleisch noch klimaschädlicher als angenommen" April 20169

 

Kategorie

Ernährung/Agrar

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