Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Die erste Veranstaltung im neuen Jahr: Ludwig Hartmann in Anzing

Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, war am 8.Januar 2015 in Anzing.

02.01.15 –

Mit einem Kernthema der Grünen, startete der Kreisverband Ebersberg ins politische Jahr. Ludwig Hartmann, MdL und Vorsitzender der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, sprach im Anzinger Forsthof vor mehr als 50 Interessierten zum Thema "Energiewende am Scheidepunkt?"

Die Energiewende ist bisher ein Erfolgsmodell.

Mit Zahlen machte Ludwig Hartmann deutlich, dass die Energiewende bisher sehr gut vorankommt. So wird bereits jetzt in Bayern 34 % Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, davon sind 10% aus Sonnenenergie, 14% aus Wasserenergie, 8,6% Energie aus Biomasse, die restlichen 1,4 % aus Windenergie. Bei der Erzeugung der erneuerbaren Energien spielen kommunale Anlagen, Bürgerenergiegenossenschaften und private Erzeuger eine große Rolle.

"Wind und Sonne sind das Rückgrat der Versorgung mit erneuerbaren Energien, denn es wird immer irgendwo Wind wehen und es wird immer Sonnenschein geben" so Ludwig Hartmann. Dagegen stoßen andere erneuerbare Energieträger wie z.B. Biomasse und Wasserkraft rasch an natürliche Grenzen.

Ein Drittel der Energiewende in Bayern ist bereits geschafft - jetzt darf nicht gebremst werden.

Das Ziel der Grünen ist ganz klar 100% erneuerbare Energien. Die Vorteile von erneuerbaren Energien liegen auf der Hand: Sie sind sauber, mit der lokalen Erzeugung werden die Kommunen unabhängiger, die Wertschöpfung bleibt in der Region, die Entstehungskosten sind niedrig und vieles mehr.

Laut Hartmann ist bei gleicher Geschwindigkeit des Ausbaus bis 2023 ein Anteil von 70% erneuerbarer Energien erreichbar. Leider will sich die bayerische Staatsregierung mit 40-50% begnügen.

Zum Beispiel bremst die Staatsregierung mit der 10H-Abstandsregelung den viel versprechenden Ausbau der Windkraft. Bürgergenossenschaften und Kommunen sehen ihre bisherigen Planungskosten buchstäblich in den Wind gesetzt. Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/DieGrünen hat deshalb eine abstrakte Normenkontrollklage gegen die 10H- Abstandsregelung eingereicht. So soll die Planungshoheit der Kommunen wieder hergestellt werden.

Natürlich sind mit der verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energien auch Herausforderungen verbunden:

Unverzichtbar wird der Ausbau von Stromleitungen sein, da das Gesamtsystem zu jeder Zeit den Bedarf decken muss und das nur mit Energieaustausch funktioniert.

Eine weitere Herausforderung wird die nötige Flexibilität und intelligente Steuerung des Stromverbrauchs sein. Zum Beispiel kann die Nutzung von Biomasse Fehlzeiten überbrücken überbrücken, da sie im Gegensatz zu Wind und Sonne gespeichert werden kann.

Auf keinen Fall darf jedoch weiter in Kohle investiert werden. Auch der Einsatz von gefährlichen Fördermethoden wie Fracking muss tabu sein. Aktuelle Lizenzvergaben durch die Staatsregierung zur Suche nach Öl-, Gas- und Kohlevorkommen auch in unserer Region widersprechen dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Im Gegensatz dazu verweigerte z.B. eine schwarz-grüne Regierung in Hessen die Genehmigung mit der Begründung, dass der nächste Schritt, die Förderung von fossilen Energieträgern, auf keinen Fall gewollt sei.

"Die Energiewende ist nicht mehr zu stoppen", so Ludwig Hartmann.

Mit einem leidenschaftlichen Schlussplädoyer machte Ludwig Hartmann den Anwesenden Mut, weiterzumachen. Es gibt so viel Innovationen, Engagement und technische Weiterentwicklung, dass die Energiewende gar nicht mehr zu stoppen sein wird, meint er. Das momentane Problem ist die Konzeptlosigkeit der Regierung zum Thema Energiewende. "Bitte halten Sie durch, wir müssen nur diese Durststrecke überwinden", lauter der abschließende Appell von Ludwig Hartmann an alle, die sich bei der Energiewende engagieren.

 

In der anschließenden angeregten Diskussion wurden noch viele interessante Punkte angesprochen. Zur Frage der Veränderung des Landschaftsbildes beim Ausbau der Windkraft, meinte Ludwig Hartmann z.B. dass der Bau von Windrädern mit anderen Bauwerken wie Autobahnen oder Eisenbahn gebündelt werden muss, so dass schützenswerte Freiflächen erhalten bleiben.

Alle Fragen wurden von Ludwig Hartmann kompetent beantwortet, immer wieder machte er den Anwesenden Mut weiterzumachen, sich weiter zu engagieren - alles andere wäre eine Katastrophe für die Energiewende.

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