Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Aschermittwoch ohne Fisch - aber mit Biss!

Es war ein Aschermittwoch der eher leisen Töne, aber trotzdem mit Biss, zu dem Kreisverband und Ebersberger Ortsverband der Grünen nach "Unterm First" im Ebersberger Klosterbauhof eingeladen hatten. Benedikt Mayer, Bundesschatzmeister der GRÜNEN und

06.03.14 –

Zu kritisieren gibt es ja wahrlich genug: Das geht schon damit an, dass unsere Gesellschaft immer noch ignoriert, welch verheerende Wirkung Fleisch- und Milchkonsum auf das Klima haben. Laut Worldwatch Institute verursachen sie mehr als 50% der Treibhausgase. Und damit zählen sie zu den Hauptverursachern des Klimawandels, betonte Waltraud Gruber, Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag. Dass man aber auch gut ohne Fisch auskommen kann - die Meere werden radikal überfischt, erinnerte Waltraud Gruber - bewies der Grüne Ortsverband als Gastgeber mit einem schmackhaften vegan-vegetarischen Catering.

An Benedikt Mayer, der neben seinem Amt als Bundeschatzmeister der Grünen weiter im Kreistag Politik macht, lag es dann, den Bogen "von Brüssel bis Ebersberg" und "von Anzing bis Glonn" zu spannen. Nach einem ernsten Plädoyer für Europa - Benedikt Mayer blickte auf die Krise in der Ukraine und erinnerte daran, dass der erste Weltkrieg sich zum 100sten, der zweite zum 75sten Mal jähren - wies er auch auf "Risse im Fundament" des Kontinents. Sie seien nicht zuletzt dem Misstrauen geschuldet, die Europas Bürger ihren Vertretern entgegenbringen. Ministerpräsident Horst Seehofer, der gestern, kurz vor der Europawahl, eine "Brandrede gegen Europa" hielt, bediente damit, so Benedikt Mayer verantwortungslos billige Vorurteile.

Politik ohne Rückgrat

Weder bei Seehofer, noch bei Kanzlerin Angela Merkel kann Benedikt Mayer das Rückgrat erkennen, das nötig sei, um einen Ausgleich zwischen Partikularinteressen und dem Gemeinwohl zu schaffen. So bezieht Bayern jetzt noch 40% seines Stroms aus Atomkraft. Aber bereits in den nächsten acht Jahren werden die bayrischen AKWs abgeschaltet. Dass Seehofer angesichts dieser Herausforderung weder eine größere Zahl von Windrädern, noch Stromtrassen aus dem Norden, noch Pumpspeicherkraftwerke zulassen will, bezeichnete Benedikt Mayer als "Paradebeispiel für eine unehrliche Politik". "Denen ist noch der kleinste Bürgermeisterposten wichtiger als die Energiewende", so der Politiker mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen.

Die Bevölkerung will den Ausstieg, aber es gebe keine großen Programme, keinen wirklichen Anreiz zum Energiesparen, keine Abkehr von einer veralteten Verkehrspolitik. Im Landkreis beobachtet Benedikt Mayer, dass das Thema Mobilität noch nicht verstanden wird. "Mobilität kommt nicht von Automobil - es ist umgekehrt". "80% Männer mit Windschutzscheiben-Perspektive" bestimmten noch heute im Kreistag, was unter Mobilität zu verstehen sei.

Als Finanzexperte konnte Benedikt Mayer sich natürlich auch einen Exkurs zu den hohen Schulden des Kreises nicht verkneifen. Der Einsatz der Grünen für eine höhere Kreisumlage sei aber stets am Widerstand der Kommunen gescheitert. "Die Bürgermeister stehen rudelweise da und weigern sich", so Benedikt Mayer, aber die Infrastrukturmaßnahmen für ihre Gemeinden wollten sie natürlich schon. "Im Kreistag haben wir schon den Ruf der bösen Onkels", sagte Benedikt Mayer. "Und Tanten" kommentierte Waltraud Gruber.

Es scheint, damit müssen die Grünen leben. Vielleicht wird ihr ehrlicher Politikstil aber auch von dem Einen oder der Anderen mit einem Kreuz bei den nächsten Wahlen belohnt. Die Ebersberger Kreistagsfraktion ist jedenfalls "the best ever" und wird es auch bleiben, da ist sich Benedikt Mayer sicher.

Ein kurzer Film "Grüne Magie" rundete den Abend ab und sorgte für ausgelassene Stimmung. Den handwerklich - und auch sonst - erstklassigen Film hatten Ilke und Toni Ackstaller beim Ebersberger Grünen Zauberabend mit dem Zauberer Gaston gedreht.

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