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21.09.20 –
In Glonn wie auch anderorts hat sich der motorisierte Verkehr in den letzten Jahren zu einer kaum erträglichen Belastung entwickelt, wie Befragungen Glonner Bürger*innen ergaben. Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht; umso wichtiger ist es, sich bietende Gelegenheiten zum Gegensteuern zu nutzen.
Die vom Bund Naturschutz vorgeschlagene Umwidmung der alten Verbindungsstraße zwischen Moosach und Glonn (St 2351) zur Fahrradstraße ist eine solche seltene Gelegenheit. Die Fahrt mit dem Fahrrad oder E-Bike wird damit eine umweltfreundliche, sichere und alltagstaugliche Alternative, um nach Grafing Bahnhof und weiter nach München oder Grafing zu gelangen. So lässt sich Verkehr vermeiden.
Unter Mitwirkung der Glonner Grünen fand im August eine private Verkehrszählung auf der Staatsstraße St 2351 statt. Dabei zeigte sich, dass die Straße jetzt bereits stark von Radfahrern genutzt wird, sonntags sogar überwiegend. Gerade am Wochenende leiden aber auch die Anlieger*innen unter dem motorisierten Ausflugsverkehr. „Die Lärmbelästigung durch die Motorräder ist enorm, vor allem da auf der geraden Strecke vor unserem Haus Gas gegeben wird“ so Sabine Schlögl, eine der Leidtragenden. Die Zählergebnisse bestätigen diese Wahrnehmung - die Zahl der Motorräder steht kaum hinter der der Autos zurück.
Um die Dringlichkeit ihres Anliegens nach Verbesserung zu unterstreichen übergaben Betroffene diese Woche eine Unterschriftensammlung fast aller Anlieger*innen an Bürgermeister Sepp Oswald, der im Umweltausschuss und im Kreisrat über das weitere Vorgehen mit entscheiden wird.
Ein Ausbau des alten Bahndamms als „fahrradtauglicher Naturerlebnispfad“ ist nicht nur teuer und zerstört das längste Naturschutzgebiet des Landkreises. Er ist auch in keiner Weise eine Alternative für nötige Fahrten nach Grafing. Auch Radsportler würden weiter die Staatsstraße benutzen, die Unfallgefahr wäre weiterhin hoch, ebenso wie die Lärmbelastung durch Motorradfahrer. Nur eine Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeit durch die Ausweisung einer Fahrradstraße kann die Sicherheit dort erhöhen und die Lärmbelastung verringern.
Die Glonner Grünen hoffen nun stark auf ein positives Votum zur beantragten Fahrradstraße. „Wer nicht bereit ist, neue Wege in der Verkehrspolitik zu gehen und damit beispielsweise auch das Vorrecht der Autos auf Straßen zu überdenken, wird wenig zur Verkehrswende beitragen - die wir dringend zur Reduzierung des CO2-Austoßes brauchen!“ - so Nina Rutschmann, die frisch gewählte Sprecherin der Glonner Grünen.
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