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06.07.25 –
Natürlich haben wir als GRÜNE die Energiefrage nicht einfach ignoriert. In unserer Fraktionssitzung haben wir intensiv über den Energieverbrauch (und auch Wasserverbrauch) diskutiert. Zunächst hatten wir durchaus Bedenken angemeldet.
Die geplante Eisbahn mit einer Größe von 20 x 8 Metern (160 m²) benötigt etwa 0,6 bis 0,8 kWh pro Quadratmeter und Tag. Das entspricht einem täglichen Energiebedarf von rund 128 kWh für die gesamte Anlage.
Um diese Zahl einzuordnen: 128 kWh entsprechen dem Energiegehalt von etwa 10,2 Litern Diesel oder einer Autofahrt von 145 Kilometern bei einem Verbrauch von 7 Litern pro 100 km.
In unserer internen Vorbereitung kamen wir zu dem Schluss, dass der Energieverbrauch in diesem Fall im Verhältnis zum Nutzen für die Gemeinschaft vertretbar ist. Solange auch nur eine einzige Familie wegen der örtlichen Eisbahn auf eine Fahrt zum Skifahren ins Zillertal (250 km einfache Strecke) oder zum Wandern nach Garmisch verzichtet, ist die Eisbahn energetisch bereits im Plus.
Lokale Freizeitangebote haben aus unserer Sicht mehrere Vorteile: Sie reduzieren den motorisierten Individualverkehr, stärken die örtliche Gemeinschaft und sind für alle Bevölkerungsschichten zugänglich. Gleichzeitig schaffen sie sozialen Zusammenhalt und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu weiter entfernten Freizeitzielen. Und nicht zuletzt beleben sie den Klosterbauhof.
Wir verstehen die Kritik von Bürger:innen, die sich fragen, warum wir als GRÜNE in Zeiten der Klimakrise nicht jede zusätzliche Energienutzung hinterfragen. Diese Kritik ist berechtigt und wichtig - sie zeigt, dass das Bewusstsein für Klimaschutz in unserer Stadt hoch ist.
Gleichzeitig müssen wir als Kommunalpolitiker:innen immer abwägen zwischen verschiedenen Zielen: Klimaschutz, Lebensqualität, Gemeinschaftsförderung und wirtschaftliche Entwicklung. In diesem Fall haben wir entschieden, dass es sich um ein vertretbares Pilotprojekt handelt, das - wie es in der Berichterstattung hieß - ausprobiert gehört.
Die Schlittschuhbahn ist als Pilotprojekt der privaten Veranstalter geplant - diese gehen ein erhebliches finanzielles Risiko ein und müssen schauen, ob ihr Konzept aufgeht.
Aus unserer Sicht ist das ein guter Ansatz: Die Stadt gibt die Genehmigung für die Nutzung des Klosterbauhofs, das wirtschaftliche Risiko und die Verantwortung liegen bei den privaten Betreibern. So können wir schauen, ob ein solches Angebot in Ebersberg funktioniert, ohne dass die Stadt selbst investieren muss.
Als Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bleiben wir dabei: Klimaschutz ist und bleibt unsere Priorität. Gleichzeitig bedeutet Klimaschutz nicht den Verzicht auf alle Annehmlichkeiten des Lebens, sondern das intelligente Abwägen zwischen Nutzen und Umweltauswirkungen.
Die Schlittschuhbahn ist ein lokales Angebot, das im Verhältnis zu vielen anderen Freizeitaktivitäten energiearm ist. Es kann dazu beitragen, den Klosterbauhof zu beleben und der Ebersberger Bevölkerung eine attraktive Alternative zu weiteren Freizeitangeboten zu bieten.
Die Diskussion zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir als Gesellschaft jeden Energieverbrauch kritisch hinterfragen. Wir laden alle Bürger:innen ein, sich auch weiterhin konstruktiv an solchen Diskussionen zu beteiligen - denn nur so können wir gemeinsam den besten Weg für unsere Stadt und unser Klima finden.
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat Ebersberg
Referenz: Artikel im Münchener Merkur Online: https://grnebe.de/pbQEq
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