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29.07.21 –
Richtig gemacht bietet der Ausbau der Bestandsstrecke aus Sicht der Grünen Vorteile, hätte aber dennoch Auswirkungen auf Mensch und Natur. Grundsätzlich ist die Verkehrsverlagerung auf die Schiene eine wichtige Aufgabe – auch um die Klimaziele zu erreichen.
Leider war in den letzten Jahrzehnten die Anstrengungen zur Verkehrswende auf Bundesebene gering und viele Weichen wurden verkehrspolitisch falsch gestellt.
Auch die im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Aßling geplante neue Brennerzulaufstrecke wird - insbesondere wenn die Forderungen der VG (Verwaltungsgemeinschaft) Gemeinden nicht beachtet werden – überwiegend negative Auswirkungen vor Ort haben.
Denn eine neue oberirdische landschaftszerschneidende Trasse mit hohem Verbrauch von wertvoller Fläche ohne ein Gesamtkonzept für die vom Schienenausbau betroffenen Region macht wenig Sinn.
Nur wenn es ein überzeugendes Gesamtkonzept mit schnell spürbaren Vorteilen vor Ort im Nahverkehr und beim Lärmschutz gibt und durch eine vernünftige Planung die Beeinträchtigung der Menschen, der Landschaft sowie der Natur möglichst gering gehalten werden, wird der nötige Kapazitätsausbau auch akzeptiert werden.
Der Planungsauftrag der Bahn ist laut dem Bundesverkehrswegeplan 2030 eine trassennahe Neubaustecke: (Link zum Dokument) Projektnummer 2-009-V03: “Zwischen Grafing und Großkarolinenfeld ermöglicht ein als trassennaher Neubau ausgeführter viergleisiger Ausbau für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h eine Beschleunigung der Fernverkehrsrelationen München – Kufstein und München – Salzburg.“
Trassennah meint dabei nicht, dass die neuen Gleise direkt an den Bestandsgleisen liegen. Dies lehnt die Bahn derzeit nämlich ausdrücklich ab. Geplante Fertigstellung der neuen Gleise 2040.
Um möglichst viel Einfluss auf die Planung zu erhalten, wurden auf Anregung der VG-Gemeindevertreter*innen im Dialogforum gemeinsame Standpunkte abgesprochen.
Im konstruktiven Austausch wurden diese mit allen Fraktionen federführend vom Gemeinderat Konrad Eibl (Grüne) erarbeitet: „Es ist wichtig und richtig jetzt schon zu Beginn der Planung den Interessen vor Ort Stimme und Gewicht zu geben.“
Es fehlt ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Region für den Nah-, Fern- und Güterverkehr und der aktuelle Planungsauftrag der Bahn lässt viele Fragen offen:
Wie soll bei der aktuellen Planung für die nächsten 20 Jahre ein leistungsfähiger Nahverkehr ohne Einschränkungen möglich sein, wenn bis zur Fertigstellung der neuen Trasse alle, auch die zusätzlichen Züge von und zumBrennertunnel, nur über die Bestandsstrecke laufen können?
Oder warum soll es keinen Lärmschutz an der Bestandsstrecke geben?
Für eine schnelle Umsetzung der Verkehrswende ist die Akzeptanz vor Ort nötig.
Die Kapazität muss deshalb schnell erhöht werden, um Einschränkungen im Nahverkehr zu verhindern. Die Akzeptanz ist auch um so höher, je weniger Fläche verbraucht wird und je weniger Menschen von der neuen Trasse betroffen werden.
Eine landschaftsdurchschneidende Neubaustreckeab 2040 - durch Rechtsstreitigkeiten usw. vermutlich noch deutlich später -bringt über Jahrzehnte nur auf dem PapierVorteile für dieVerkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene, führtaber in der Praxis zu Einschränkungen imNahverkehr und mehr Bahnlärm.
Durch eine vernünftige Planung kann das Nahverkehrsangebot in der Region und der Lärmschutz verbessert werden und die Beeinträchtigung der Menschen, der Landschaft sowie der Natur möglichst gering gehalten werden.
Richtig gemacht ist dies mit dem Ausbau der Bestandsstrecke am Besten möglich. Das wäre deutlich schneller und günstiger als eine zusätzliche neue Trasse quer durch die Landschaft.
Wichtig ist deshalb, dass der Planungsauftrag der Bahn auf politischer Ebene geändert wird!
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