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05.05.21 –
„Ob mit Rollstuhl, Rollator, Fahrrad, Koffer, Kinderwagen oder schwerem Gepäck unterwegs. Die Bahn ist für alle da und sollte für alle selbstverständlich stets barrierefrei nutzbar sein. Leider ist das auch im Jahr 2021 noch nicht immer so.“ Das erklärt der Abgeordnete MdL Florian Siekmann, Wahlkreisabgeordneter für Ebersberg. "Von knapp 1.100 Bahnhöfen und Haltepunkten in Bayern sind noch nicht einmal 500 als komplett barrierefrei eingestuft.*
„Das gilt auch für unseren Bahnhof in Zorneding“, so die Grünen vor Ort. „Dabei sollten alle Lebensbereiche für Menschen mit und ohne Behinderung ohne Probleme erreichbar, zugänglich und nutzbar sein.“
Bisher fehlen zudem belastbare Aussagen, zu welchem Zeitpunkt alle Verkehrsstationen barrierefrei gestaltet sein werden**.
„Wenn wir in diesem Tempo weiterarbeiten, wird der letzte Bahnhof erst im nächsten Jahrhundert barrierefrei. Das muss schneller gehen!“, fordert Bezirksrätin Ottilie Eberl anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai.
Mit Bildern von den Bahnhöfen im Landkreis Ebersberg möchten die Grünen vor Ort Barrieren im Alltag sichtbar machen. „Barrierefrei zum Bahnsteig zu gelangen und ohne fremde Hilfe, selbstbestimmt ein öffentliches Verkehrsmittel erreichen zu können – das sollte selbstverständlich sein“ , so der Bundestagskandidat Christoph Lochmüller.
Die Grünen fordern sowohl vom Freistaat Bayern als auch der Deutschen Bahn, dass für alle Bahnhalte in Bayern ein verbindlicher Terminplan für den barrierefreien Umbau vorgelegt wird.
Auf den Bildern zu sehen, der Zugang zu den Bahnsteigen in Zorneding, der in keinster Weise barrierefrei ist. Das demonstrieren die Gemeinderät*innen Helmut Obermaier, Moritz Dietz, Barbara Weiß, Giulia Hillebrand und Stefan Obermaier.
Auch der Aßlinger Bahnhof ist immer noch alles andere als barrierefrei. Weder sind die Bahnsteige stufenfrei über Rampen oder Aufzüge zu erreichen noch ist der Bahnsteig höhenangepasst oder gibt es Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen. Und das obwohl 2100 Bürgerinnen und Bürger 2015 eine Petition der VG Aßling unterzeichneten, um ein Versprechen des Ministerpräsidenten einzufordern. Er hatte 2013 angekündigt, den ÖPNV bis 2023 barrierefrei zu gestalten „Wenn die Fahrgäste am Bahnhof stehen, dann fragen sich viele, was eigentlich vom Versprechen des Ministerpräsidenten zu halten ist, so Kreistagsfraktionssprecherin Waltraud Gruber. Die Antwort auf die Petition war, dass Aßling wegen des „zufriedenstellenden Anlagenzustandes“ nicht berücksichtigt wird. „Trotz wiederholtem Nachfragen bei Bahn und Regierung hat sich leider daran nichts geändert“, so Gemeinderat Konrad Eibl
Siehe dazu: Barrierefreiheit steht in den Sternen: Keine Verbesserungen für den Bahnhof Aßling (gruene-ebersberg.de)
In Grafing Stadt ist der Zugang in den „Filzenexpress“ für Kinderwägen schwer und für Rollstuhlfahrende überhaupt nicht möglich. Der Wagen hat im Türbereich Treppen - es fehlt einfach ein Zugmodell, das bündig zum Bahnsteig abschließt. Es gibt daher unterschiedliche Bahnsteighöhen, Richtung Osten tiefer, Richtung Westen höher, aber in beiden Fällen schließen danach Stufen an, die mit einem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unüberwindbar sind. Es gibt Edelstahl-Rampen, um die Lücke zu überwinden, diese sind aber verschlossen und aus „Versicherungsgründen nicht ohne Vorlauf nutzbar“. So auch in Steinhöring. Echte Teilhabe würde aber bedeuten: selbständiger Ein- und Ausstieg ohne weitere Hilfe. So steht die Einstieghilfe verwaist und ungebraucht in Grafing Bahnhof.
Siehe auch: Toni Hofreiter in Steinhöring: Treffen mit Rollstuhlfahrern zum Thema Barrierefreiheit (gruene-ebersberg.de)
Doch es gibt auch eine positive Entwicklung in Grafing Bahnhof (nach langer Bauphase): „Alle Aufzüge in Grafing Bahnhof funktionieren“, so Ottilie Eberl, die diese selbst getestet hat.
*https://www.stmb.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2021/3/index.php
**https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/188/1918841.pdf (Frage 6)
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