Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Warum wir nicht die Erde retten sondern uns

Dr. Marc Block von Health for Future referiert in Aßling

02.12.23 –

Den „Fußabdruck verkleinern!“ und den „Handabdruck vergrößern!“. Dr. Marc Block erläuterte den interessierten Zuhörern im Aßlinger Ratszimmer wirkungsvolle Handlungsfelder im Kontext von Klima und Gesundheit.

Die Krisenbereiche, von denen er spricht, bezeichnet er ausdrücklich als „Handlungsfelder“ im Gegensatz zu „Lamentierfelderv“ Es geht ihm nicht darum, Probleme zu beklagen, sondern darum, sie als Herausforderung zum eigenen Engagement anzunehmen.

TEIL 1: WO STEHEN WIR?

Als medizinische Problembereiche bespricht er:

  • Hitze: Sie wirkt sich negativ auf den Blutkreiskauf aus, was vor allem die wichtigen Organe Gehirn, Lunge, Herz und Nieren belastet. Besonders gefährdet sind alte Menschen, Säuglinge und Kleinkinder. Umso wichtiger: viel trinken.
     
  • Luftverschmutzung: durch den vermehrten Feinstaub, der im Körper verschiedene Entzündungs-ähnliche Zustände auslösen kann, sowie durch Allergie auslösende Pollen von neu zugewanderten Pflanzen; durch das wärmere Klima dauern die Pollenzeiten fast das ganze Jahr über an.
     
  • Infektionskrankheiten: „Tropenkrankheiten“ wie Dengue-Fieber oder West-Nil-Fieber breiten sich auch in unseren Zonen aus. Auch FSME und Borreliose scheinen durch den Klimawandel zuzunehmen.

TEIL 2: WAS KÖNNEN WIR TUN?

  • Die Handlungsempfehlungen zielen nicht nur auf die individuelle Gesundheit ab (z.B. stärker pflanzenbasierte Ernährung und genügend körperliche Bewegung), sondern auch darauf, sich für gesunde Lebensverhältnisse als Gemeingut einzusetzen.
     
  • „Fußabdruck verkleinern!“ – Auf die eigene ökologisch sinnvolle Lebensführung achten. Sich selbst Schritt für Schritt umstellen, wo es nötig ist. Beispiel: Mehr Gemüse statt Fleisch essen ist für die eigene Gesundheit gut, aber auch für die Tiere und die Umwelt.
     
  • „Handabdruck vergrößern!“ – Die individuellen Bemühungen um die eigene Lebensführung sind gut und wichtig, reichen aber nicht, um die unökologischen Strukturen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu verändern. Dazu müssen wir über den eigenen privaten Raum hinaus aktiv und wirksam werden, z.B. indem wir uns Gruppen anschließen, die entsprechende Ziele verfolgen, und uns gegenseitig unterstützen. So werden wir zu „Multiplikatoren“.

Beispiele:

  • Möglichst oft das Fahrrad statt dem Auto zu benutzen ist gut – sich für einen Radentscheid einzusetzen ist noch besser;
     
  • Ökostrom beziehen ist gut – sich für die Energiewende einzusetzen ist noch besser;
     
  • Weniger Fleisch essen ist gut – sich für weniger Fleisch in Kindergärten, Kantinen und Krankenhäusern einzusetzen, ist noch besser.


Wichtig dabei: Sich nicht überfordern! Ziele nicht zu hoch ansetzen. Die Ziele sollten „SMART“ sein:

S    — spezifisch, also dem entsprechen, was ich gut kann oder gerne als Herausforderung annehme,
M    — messbar, so dass Fortschritte auch erkennbar werden,
A    — attraktiv, z.B. durch die Freude am Miteinander
R    — realistisch, also im Bereich des Machbaren
T    — terminiert, also mit einem geeigneten Zeitplan versehen.

Im Anschluss an den Vortrag wurden noch einige Fragen diskutiert. Insbesondere wurden unterschiedliche Einschätzungen darüber geäußert, ob die aufkommenden gesundheitlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Probleme überhaupt noch bewältigt werden können. Der Referent betonte noch einmal, dass er die Probleme als Herausforderungen versteht, die wir annehmen sollten, so gut es uns möglich ist.

Von: Bärbel Aschauer und Ernst Weeber

Kategorie

Energie und Klima | Ernährung/Agrar | Gesundheit

Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.