27.03.23 –

In allen Haltungsformen, auch in Biohaltung, leiden „Nutztiere“ an schweren Krankheiten und Verletzungen, berichtet foodwatch anhand verschiedener Studien. Fast alle Legehennen haben ein gebrochenes Brustbein, weil die hohe Eierproduktion dem Körper Calcium entzieht und die Knochen brüchig macht. - Laut Statistischem Bundesamt stammt der Großteil der in Deutschland produzierten Eier ohnehin noch aus Bodenhaltung; Freiland- und Biohaltung gewännen aber an Bedeutung.
Schweine sind laut foodwatch-Recherche zu rund 40 Prozent krank, häufig leiden sie an Lungenentzündungen. Auf Biohöfen lag dieser Anteil bei 35 Prozent. Eine weitere großangelegte Studie zeigte, dass zwischen 23 und 39 Prozent der Kühe lahmen, entzündete Euter oder Klauenerkrankungen haben.

Vergeudete Nutzflächen
In diesem Zusammenhang erinnert proveg, dass rund 80 % der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche – so viel wie Nord- und Südamerika zusammen - für die Erzeugung tierischer Produkte beansprucht wird – und das, obwohl diese lediglich 18 % unserer Kalorien und 37 % unserer Proteine liefert! Ein großer Teil des Ackerlandes könnte für Nutzpflanzen verwendet werden, die direkt auf unseren Tellern landen,
Immerhin ist die Fleischproduktion in Deutschland laut Statistischem Bundesamt in den Jahren 2017 bis 2022 um 14 Prozent zurückgegangen. Am stärksten sank demnach die Herstellung von Schweinefleisch – um 18,5 Prozent auf knapp 4,5 Millionen Tonnen. Im Gegensatz dazu stieg die Produktion von Geflügel leicht an - um 1,8 Prozent.
Der Import von Fleisch ist ebenfalls rückläufig. Wurden 2017 noch 2,4 Millionen Tonnen Fleisch eingeführt, waren es im vergangenen Jahr 2 Millionen Tonnen, vor allem aus dem EU-Ausland. Auch exportiert Deutschland mittlerweile weniger.

B.G.