25.01.18 –

Wohl kein anderer Zeitzeuge war in Poing so aktiv und bekannt wie er. Im April 1945 überlebte er den „Todeszug von Poing“. Regelmäßig kam er zu den Gedenkveranstaltungen am Mahnmal am Poinger S-Bahnhof. In unzähligen Gesprächen mit Poinger Schulklassen berichtete er von seinem Leidensweg durch verschiedene Konzentrationslager, darunter Auschwitz und Dachau mit seiner Außenstelle Mühldorf. Auch die Ausstellung seiner Bilder, die er unter seinem Künstlernamen ben jakov (Sohn Jakobs, in Erinnerung an seinen in Auschwitz ermordeten Vater) malte, war gut besucht.

Trotz seines hohen Alters übermittelte er unermüdlich seine Botschaft: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, nie wieder Hass auf Menschen, die angeblich anders sind. Nach seinem Tod im Alter von 96 Jahren am 23. September 2016 beschloss die Gemeinde Poing, das Andenken an ihn zu bewahren und ein wichtiges Gebäude nach ihm zu benennen. Wir freuen uns, dass mit dem Bürgerhaus ein repräsentativer Ort an diese starke Persönlichkeit erinnert und sie in Ehren hält.

Von: Yvonne Großmann