Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Mahnwache in Ebersberg: Gedenken und Protest

21.03.11 –

Gut 150 Menschen versammelten sich am Ebersberger Marienplatz zu der zweiten Mahnwache für die Opfer der Atomkatastrophe in Fukushima, zu der die Grünen im Landkreis aufgerufen hatten. Vertreter von SPD, ÖdP, Gewerkschaft und Kirche demonstrierten durch ihre Teilnahme einen breiten gesellschaftlichen Konsens im Hinblick auf die Einschätzung der nuklearen Gefahr.

Schweigend gedachte man zunächst der Betroffenen in Japan; alle Redebeiträge zeichneten sich dadurch aus, dass auf Polemik verzichtet wurde, aber nicht auf Kritik an den herrschenden Umständen.
"Atomkraft ist tödlich - nicht nur bei Störfällen und Katastrophen, sondern auch im Normalbetrieb", sagte einleitend Uwe Peters, Grüner OV-Vorstand in Grafing. Als Beispiel dafür schilderte er, wie für den Abbau des hochradioaktiven Urans vorwiegend indigene Bevölkerungsgruppen in Nordamerika und Australien sowie Menschen in Russland und Teilen Afrikas missbraucht wurden. Die Auswirkungen waren und sind furchtbar; in der Öffentlichkeit werde das Thema aber weitgehend ignoriert. 

"Wie verstrahlt müssen Menschen sein, die nach Tschernobyl noch Atomkraft benützen?", fragte Philipp Goldner, Grüner Stadtrat in Ebersberg. Bewusst spielte er mit dem Wort "verstrahlt", das im Jugendjargon so viel wie verrückt bedeutet. Er, der Tschernobyl als Kleinkind erlebt hat, sog das Mantra "Atomkraft - nein danke!" quasi mit der Muttermilch auf und sei stolz darauf für eine Partei zu stehen, die - in diesem Punkt wirklich - eine Partei des unumstößlichen "Dagegen" ist. "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir hätten verhindern können", zitierte er den Philosophen Peter Singer. 

"Die ältesten Spuren menschlicher Kultur datieren 17.000 Jahre zurück." Darauf machte Benedikt Mayer, Landesschatzmeister der Grünen und Kreisrat, aufmerksam. Eine kurze Spanne, verglichen mit der Zeit, den unser Atommüll - wo auch immer gelagert - radioaktive Strahlen aussenden wird. Und wenn dann in 30.000 Jahren die immer noch strahlenden, gefährlichen Fässer mit unserem Giftmüll  wieder auftauchen sollten, kann bestimmt keiner mehr die warnende Beschriftung auf ihnen entziffern, geschweige denn, wird sie jemand verstehen, sagte Benni: Eine Hinterlassenschaft für die nächsten Generationen, die wahrhaft jeder Verantwortung entbehrt.

Abschließend sprachen Pfarrerin Uta Schmechta und Pfarrer Wolfgang Ludwig von der ev. Kirchengemeinde Ebersberg im Wechsel ein Gebet, das eine deutsche Pfarrerin in Tokio nach der Katastrophe von Fukushima ins Netz gestellt hat. "So sind wir wenigstens mit Japan, der Erde und dem Himmel verbunden", sagte Ludwig. Erleichtert zeigte er sich darüber, dass die ev.-luth. Kirche sich letztes Jahr explizit gegen Atomkraft - auch als Brückentechnologie - ausgesprochen habe.

Siehe auch: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/ebersberg-die-anti-akw-bewegung-ist-zurueck-1.1075433

Von: Bettina Goldner

 

 

Kategorie

Demokratie | Energie und Klima

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