Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Gymnasium Poing: Position der Kreistagsfraktion

Der Grüne Ortsverband fragt nach

16.10.24 –

Die Kreistagsfraktion hätte für das Gymnasium Poing gestimmt, wenn Kosten und Zeitplan ehrlich angesetzt wären. Doch die jetzt anvisierte Sparversion mit einem reduzierten Raumprogramm bedeuten drastische Einbußen bei der Ausstattung und Qualität. 

Im Kreis- und Strategieausschuss am 7.10.24 wurde über die beiden Schulneubau-Projekte (Gymnasium in Poing und Berufsschule in Grafing) des Landkreises entschieden. Die Vertreter der Grünen Kreistagsfraktion stimmten dabei gegen die Entnahme beider Schulen von der Warteliste. Dies überraschte den Grünen Ortsverband – daher fragte die  Poinger Gemeinderätin Christina Landgraf (CL) bei Benedikt Mayer (BM), Fraktionsmitglied im Kreistag, nach.

CL: Mit uns Poinger Grünen seid ihr im engen Austausch, daher weiß ich, dass ihr euch immer für einen möglichst schnellen Bau des Gymnasiums in Poing ausgesprochen habt. Wie kam es dazu, dass ihr nun dagegen gestimmt habt,das Gymnasium von der Warteliste zu nehmen?

BM: Um klarzustellen: Wir haben nicht gegen das Poinger Gymnasium gestimmt, sondern gegen den Ansatz, Gymnasium und Berufsschule jetzt gleichzeitig von der Warteliste zu nehmen. Das 5. Gymnasium im Landkreis mit Standort in Poing hat nach der Erweiterung in Kirchseeon für uns weiterhin oberste Priorität. Daher würden wir für das Gymnasium Poing stimmen, wenn Kosten und Zeitplan realistisch angesetzt werden würde.

Die Machbarkeitsstudie kam zum Ergebnis von 105 Mio € Kosten. In der Sitzungsvorlage für den Kreisausschuss war der als „Designbudget“ bezeichnete Betrag von 43,5 Mio € (inkl. Förderungen) vorgegeben. Diese Reduktion um 60% bedeutet aus unserer Sicht ein reduziertes Raumprogramm mit drastischen Einbußen bei Ausstattung und Qualität. Wir wollen keine Qualitätseinbußen und eine generationengerechte Finanzierung.

Außerdem darf sich die Planung wie an der Seerosenschule in Poing nicht wiederholen: Dort vergingen zwischen der Herunternahme von der Warteliste und dem endgültigen Startbeschluss 5 Jahre - wegen Personalmangel im Landratsamt, das zwei so große Bauprojekte wie Gymnasium und Berufsschule nur schwerlich gleichzeitig begleiten können wird.

CL: Aufgrund der Begrifflichkeit „Designbudget“ würde ich erwarten, dass in der nächsten Planungsphase noch weitere Gelder freigegeben werden. Verstehe ich das richtig?

BM: Zum Vergleich: Bei der Erweiterung der Schule in Kirchseeon sehen wir, dass das ursprünglich eingeplante Budget bei der Ausschreibung beibehalten werden soll, obwohl pädagogische Fachleute und die Schulfamilie wesentlich höhere Beträge errechnen. Es ist zu erwarten, dass dadurch Qualität und Raumkonzept leiden werden. Wir befürchten, dass es sich bei den Planungen für das Gymnasium in Poing ähnlich verhalten wird.

CL: Du hast die generationsgerechte Finanzierung angesprochen, was meinst du damit?

BM: Die Finanzierung soll entgegen unserer Finanzleitlinie des Kreistags von 20 auf 40 Jahre verdoppelt werden. Für eine Darlehenssumme von 50 Mio € fallen so bei 3% Zins ca. 15 Mio €  Zinsen mehr an. Und die ersten Sanierungen werden notwendig, wenn der Bau noch gar nicht abbezahlt ist. Beides ist für uns nicht generationengerecht.

CL: Wie wird es nun weitergehen?

BM: Die endgültige Entscheidung beide Schulen gleichzeitig von der Warteliste zu nehmen wird voraussichtlich im Kreistag am 21.10.24 fallen. Der finale Startbeschluss soll im Mai 2025 mit realistischeren Zahlen kommen. Was bleibt ist zu wenig Fach-Personal zur Umsetzung im Landratsamt bei einem gleichzeitigen Stellenstopp für 2025.

CL: Benedikt, vielen Dank für das Gespräch.

 

Für die Poinger Grünen
Christina.landgraf@gruene-poing.de

Kategorie

Bauen/Wohnen | Bildung | Transparenz

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