02.08.23 –

Bei der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses letzte Woche ging es weiter mit der Umsetzung der neuen Flutlichtanlage für den Sportplatz. Ausgerüstet mit moderner, stromsparender LED-Technik wird sie die Auslastung der Sportanlagen auch in den Abendstunden ermöglichen. Wir freuen uns, dass es vorangeht und die neue Anlage schon in diesem Herbst/Winter einsatzbereit sein soll.

Bedauerlicherweise mischen sich einige Wermutstropfen in die Vorfreude: Flutlichtanlagen von Sportplätzen tragen wesentlich zur nächtlichen „Lichtverschmutzung“ bei, also der Belastung der Umwelt, insbesondere der Insektenfauna, aber auch der Menschen, durch künstliches Licht. So schreibt die Bundesregierung in ihrem Eckpunktepapier zum Aktionsprogramm Insektenschutz: „Nachtaktive Insekten leisten einen wichtigen Beitrag

im Ökosystem, sind jedoch extrem lichtempfindlich. Von künstlichen Lichtquellen werden sie irritiert, angelockt und geblendet. Sie verlieren ihre Orientierung und verenden oft vor Erschöpfung. Milliarden von Insekten verlassen hierbei ihren eigentlichen Lebensraum und

können nicht mehr der Nahrungs- und Partnersuche nachgehen“.

Deshalb gibt es Richtlinien, wie Flutlichtanlagen möglichst insektenfreundlich gestaltet werden können. Sowohl die „Planungshilfen für Kommunen und Betreiber ‚Umweltverträgliche Außenbeleuchtung an Sportstätten‘“ des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön als auch eine gemeinsame Resolution von Naturschutzbund und BUND Naturschutz empfehlen als Mindestforderungen möglichst niedrige Lichtmasten für geringe Lichtstreuung sowie eine warmweiße Lichtfarbe bei einer Lichttemperatur von maximal 3.000 Kelvin. Verschiedene Studien haben gezeigt, dieses etwas gelblichere Licht Insekten weniger anzieht. Leider wurde das alles in den Planungen versäumt. Die Lichtmasten werden bis zu 18 m hoch, und die Lichtfarbe wurde auf 4.000 Kelvin, also neutralweiß und insektenschädlicher, festgelegt.

Immerhin sind die Lichtmasten einzeln schaltbar und dimmbar. So hoffen wir, dass die maximale Lichtleistung von 200 Lux entsprechend der für überregionale Wettkämpfe geltenden Klasse II der DIN EN 12193 „Sportstättenbeleuchtung“ tatsächlich nur für entsprechende Wettkämpfe genutzt wird und die Anlage für den alltäglichen Trainings- und Spielbetrieb nur mit den 75 Lux der von selbiger DIN hierfür vorgeschriebenen Klasse III betrieben wird, zum Nutzen von Fauna, Klima und Kasse.

Für eine Gemeinde, die die offizielle Auszeichnung „bienenfreundlich“ trägt, sollte das eigentlich selbstverständlich sein.

Für die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Yvonne Großmann

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(RGS)