Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Fernwärme in Poing

Die Bayernwerk Natur GmbH berichtet im Bauausschuss

20.09.22 –

Im Bauausschuss am vergangenen Dienstag gab die Bayernwerk Natur GmbH vertreten von Vertriebsleiter Herrn Budde (wie bereits im Vorjahr) einen Statusbericht zur Fernwärme in Poing ab. Hier die wesentlichen Punkte kurz zusammengefasst:

- Da unsere Fernwärme zu ca. 80% aus Geothermie gespeist wird, ist die Versorgungsicherheit für den Winter sehr hoch. 

- Die Bayernwerk Natur GmbH will durch den Einsatz einer Großwärmepumpe sowie die Errichtung eines Solarparks in Franken weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen werden.

- Ein weiterer Ausbau der Fernwärme ist geplant. Langfristig hält Herr Budde eine Versorgung von 70-80% der Poinger für möglich. Die Neubaugebiete W7 und künftig auch W8 kommen ans Fernwärmenetz. Aktuell wird geprüft, ob Gebäude an der Römerstraße (insbes. die Fischersiedlung) und im W3/W4 angeschlossen werden können. Damit ein Anschluss wirtschaftlich sinnvoll ist, müssen sich mindestens 
60-70% der Anlieger anschließen lassen. Infoveranstaltungen durch das Bayernwerk sind geplant.
- Der Arbeitspreis hat sich im Laufe eines Jahres fast verdoppelt (1.7.21: 75€/MWh, 1.7.22: 148€/MWh). Das liegt z.T an der überproportionalen (40%) Berücksichtigung des Gaspreises in der Berechnungsformel, obwohl Gas nur zu 20% bei der Fernwärmeerzeugung verwendet wird. Bisher war das kein Problem, bei den stark gestiegenen Gaspreisen sind die Auswirkungen enorm. 

Die Formel für die Arbeitspreisberechnung wird zum 1.1.2023 angepasst. 
Etwas vereinfacht lauten die Formeln:
Alt: AP = AP0*(0,25 + 0,10*Wärmemarktpreise + 0,40*Gaspreise + 0,25*Strompreise)
Neu: AP = AP0*(0,50 + 0,10*Wärmemarktpreise + 0,10*Gaspreise + 0,30*Strompreise)
AP0  ist der Grundpreis. Dieser liegt bisher bei 76,16€, künftig bei 86,04€ brutto.

Durch die neue Formel dürfte der Arbeitspreis auf 109€/MWh zum 1.1.23 sinken.

Dieses Entgegenkommen durch das Bayernwerk Natur ist zu begrüßen, wenn es auch etwas spät kommt. Allerdings werden immer noch überproportional Einflussgrößen (10% Wärmemarkt, 30% Strom) berücksichtigt.

Gar nicht besprochen wurde der hohe Bereitstellungspreis der Fernwärme, der als Festpreis immer anfällt, egal wieviel der Kunde verbraucht. Gerade bei modernen Niedrigenergiehäusern liegt der Jahresverbrauch oft deutlich unter 10MWh. 

2013 hatte das Bayernwerk den Grundpreis um 63% erhöht und den Arbeitspreis gesenkt. Aufgrund von Bürgerprotesten wurde den Bestandskunden als Variante der bisherige Tarif als „Kleinstverbrauchertarif“ angeboten. Leider wurde dieser für Niedrigenergiehäuser sehr interessante Tarif bei Neukunden (Seewinkel, Lerchenwinkel) nicht mehr angeboten.

Es hat sich in Poing eine Interessengemeinschaft (IG) Fernwärme mit folgenden Zielen gebildet:
- Ausbau der Fernwärme in Poing
- transparente und kostenbasierte Preisgestaltung
- Schnittstelle zu Verwaltung, Bürgermeister und Bayernwerk Natur

Das erste Aktiven-Treffen findet am 21.09. um 20 Uhr in der Poinger Einkehr statt. Aktuelle Informationen zur Interessengemeinschaft sind unter https://ig-fernwärme-poing.de zu finden.

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Werner Dankesreiter 

E-Mail: info@remove-this.gruene-poing.de
www.gruene-poing.de

Kategorie

Energie und Klima

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