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19.08.13 –
Die Wanderung durch das Moos
Die etwa dreistündige Wanderung, wurde von Herrn Josef Rüegg, dem Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, geführt. Dabei konnten die etwa 40 Interessierten das Moor unter fachkundiger Erläuterung erkunden und die Renaturierungsmaßnahmen sehen. Das Projekt "Brucker Moos" wird als "Arten und Biotopschutzprojekt (ABSP) u.a. vom Landkreis, den Gemeinden und vom Freistaat gefördert. Es besitzt mit seinen Streu-, Nasswiesen und Quellmooren eine überregionale Bedeutung. Herzstück im Brucker Moos ist das Hochmoor, das es nur noch sehr selten gibt und das nur in regenreichen Gebieten, wie dem Voralpenland, vorkommen kann.
Dass Brucker Moos wurde in weiten Teilen Ende des 19. Jahrhunderts entwässert. Laut Waltraud Gruber damals nachvollziehbar, stand doch die Schaffung von Flächen zur Nahrungserzeugung im Vordergrund. "Jetzt, wo wir aber wissen, welch unabdingliche Funktion Moore für das Klima und für die Natur haben, müssen wir unserem Wissen auch Handlungen folgen lassen." Daher gelte es jetzt, durch Wiedervernässung und Extensivierung der Feuchtgrünlandbereiche den ursprünglichen Zustand wieder anzustreben. Das braucht aber Zeit: Ein Meter Torf benötigt tausend Jahre für seine Entstehung!
Ein Meter Torf braucht 1000 Jahre
Seit dem 17. Jahrhundert werden Moore entwässert, um sie land- und forstwirtschaftlich zu nutzen und um sie als Rohstofflager auszubeuten. Diese Moorzerstörung dauert bis heute weltweit an. Auch die zunehmende Trockenheit, bedingt durch den Klimawandel, verschlimmert die Situation. Damit gehen uns Lebensräume verloren, die vor 8.000 bis 5.000 Jahren entstanden.
Moore sind eine enorme CO2-Senke. Geschädigte Moore gehören zu einer der größten Treibhausgasquellen
Moore sind eine enorme CO2-Senke. Weltweit nehmen Moore etwa drei Prozent der Landfläche ein. Diese Moorflächen speichern etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Waldregionen zusammen. Werden sie zerstört, entweichen große Mengen des klimarelevanten CO2-Gases. Geschädigte Moore gehören damit zu einer der größten Treibhausgasquellen weltweit.
Moorschutz ist Klimaschutz
Waltraud Gruber weißt eindringlich darauf hin, wie wichtig es ist die Moore zu erhalten und wiederherzustellen: "Moorschutz ist Klimaschutz, das ist vielen leider noch gar nicht bewusst. Ich werde mich im Landtag für den Erhalt der Moore einsetzen. Mittels eines Moorschutzprogramms sollen mehr Renaturierungen gefördert werden."
Abbau zerstört die Moore unwiederbringlich
In Deutschland werden jährlich zehn Millionen Kubikmeter Torf verbraucht. Durch den Abbau werden die Moore unwiederbringlich zerstört. Rund zweieinhalb Millionen Kubikmeter werden als Garten-Substrate verarbeitet. Diese Menge in 50-Liter-Gartenerde-Säcken verpackt und hintereinander ausgelegt, würde eine Gesamtlänge ergeben, die einer Umrundung der Erde entlang des Äquators entspricht. Diese Blumenerde hat einen Torfanteil von 80 bis 100 Prozent. Durch die Verwendung von torffreier Erde kann daher viel zur Erhaltung von Mooren beigetragen werden und damit Lebensräume und Klima zugleich geschützt werden.
Als Abschiedsgesenk eine Tüte torffreier Bio-Blumenerde
Deshalb gab es von Waltraud Gruber als Abschiedsgesenk für alle eine Tüte mit Bio-Blumenerde, die torffrei hergestellt wurde. Diese wurde begeistert entgegengenommen und soll als Anregung dienen ab dem nächsten Umtopfen auf Torf zu verzichten.
Mehr über die Klimatour von Waltraud Gruber lesen Sie hier
Die sieben Etappen der Klimatour: 1. Erneuerbare Energien / 2. Mobilität / 3. Ernährung / 4. Energiesparen / 5. Industrielle Landwirtschaft / 6. Moore als natürliche CO2-Speicher / 7.Wälder/Holz als Klimasenke
©alle Fotos: Sebastian_Gruber
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