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04.08.10 –
Einstimmig hat der Ebersberger Kreistag das erste Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SpGk) für den Landkreis Ebersberg beschlossen. Das Konzept wurde in monatelanger Vorarbeit durch das Institut SAGS aus Augsburg und einer kreispolitischen Projektbegleitgruppe erarbeitet, der ich als Vertreterin der Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen angehöre. Die Projektbegleitgruppe wird auch weiterhin tagen um einen Umsetzungsplan der finanzwirksamen Maßnahmen für die Haushaltsberatungen zu erarbeiten sowie die Umsetzung und Fortschreibung des Konzeptes zu begleiten.
Das seniorenpolitische Gesamtkonzept stellt ein Grundsatz- bzw. Ein Rahmenpapier für die Seniorenpolitik und für die Seniorenarbeit der nächsten Jahre im Landkreis dar. Die vielen Treffen und Diskussionen der Projektbegleitgruppe haben sich gelohnt: die Entwürfe des externen Instituts wurde von der Projektgruppe überarbeitet, verändert und ergänzt. So ist das SpGk nun ein "Ebersberger Konzept" ist, d.h. ganz auf den Landkreis Ebersberg abgestimmt.
Die zentrale Zielsetzung des SpGk ist es, die Lebensbedingungen der älter werdenden Menschen im Landkreis so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen und Wünschen eines selbstbestimmten Lebens entsprechen. Dabei fand ein Paradigmenwechsel statt: der Abschied vom tradierten Bild des hilfsbedürftigen, älteren Menschens hin zu einer Gesellschaft, in der älteren Mitbürger selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben. Eine Gesellschaft, die das Erfahrungswissen dieser Menschen schätzt und nutzt. Die Vielfalt der Themen des SpGk zeigen, dass es sich um eine Querschnittsaufgabe für alle Felder der Politik handelt.
Der frühere Leiter der Sozialhilfeabteilung, Eduard Grill, übernimmt ab sofort die "Koordinations- und Organisationsstelle für Seniorenarbeit im Landkreis Ebersberg". Auch dieses Votum erging einstimmig vom Kreistag.
30.000 Euro hat der Kreistag nun für erste Maßnahmen und Projekte beschlossen. Diese können zunächst nur anstossende Wirkung haben - weitere Projekte werden mit Sicherheit folgen. Das bedeutet einen weiteren Finanzbedarf in den Folgejahren. In meinem Redebeitrag habe ich im Kreistag deutlich darauf hingewiesen, dass ich hoffe und erwarte, dass die weiteren Projekte des SpGk auch in Zukunft eine so breite, einstimmige Zustimmung erfahren wie der Startschutz des Konzeptes.
Zum Konzept:
Die Zahl der Menschen über 65 Jahre wird sich, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, von heute knapp über 20 % bis 2050 auf über 50 % mehr als verdoppeln. Auch im Landkreis Ebersberg wird es bei gleichzeitig sinkenden Geburtenzahlen zu ähnlichen demografischen Veränderungen kommen. Angesichts dieser dramatischen Veränderungen hat der Ebersberger Kreistag beschlossen, ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SpGk) für den Landkreis in Auftrag zu geben.
Das seniorenpolitische Gesamtkonzept stellt ein Grundsatz- bzw. ein Rahmenpapier für die Seniorenpolitik und für die Seniorenarbeit der nächsten Jahre im Landkreis dar. In den Altenhilfe- und Pflegebedarfsplänen früherer Jahre wurde die aktuelle und zukünftige Versorgungssituationen aufgrund von statistischen Vorausberechnungen und Einschätzungen zur Bevölkerungsentwicklung beschrieben und bewertet. In dem neuen Ebersberger SpG werden die bereits in der Seniorenarbeit tätigen Organisationen, Fachdiensten und Einrichtungen vorgestellt, aber auch erstmals Leitgedanken zur Seniorenarbeit formuliert.
Dabei wurden die folgenden, grundsätzlichen Gedanken berücksichtigt:
In sechs Kapiteln werden im Konzept die wichtigsten Lebensbereiche und Handlungsfelder älter werdender und alter Menschen angesprochen. Zu den einzelnen Lebensbereichen bzw. Handlungsfeldern wurden insgesamt über 150 Maßnahmen und Handlungsempfehlungen erarbeitet, mit denen die guten Lebensbedingungen für die älter werdenden und alten Menschen im Landkreis erhalten und dort, wo es notwendig ist, noch verbessert werden können. Zu den einzelnen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen wird im Konzept auch beschrieben, wer bei der Umsetzung der einzelnen Vorhaben aktiv werden sollte und was der Landkreis beitragen und unterstützen will.
Von: Christine Gerneth
Medien
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