Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Radweg an der Kirchheimer Allee

Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach?

13.03.24 –

Dabei war die Entscheidung bei der letzten Gemeinderatssitzung noch viel komplizierter!

An der Südseite der Kirchheimer Allee soll gemäß dem Radverkehrskonzept ein Radweg gebaut werden. Alle waren sich einig, dass die dort stehenden Bäume maximal geschützt werden sollen.

Allerdings stellte der Sachverständige der Unteren Naturschutzbehörde Herr Ferres bei seiner Untersuchung dieser Bäume und derer Standorte fest, dass die Bäume damals mit einer unter 15 cm Zentimeter dicken Substratschicht in den blanken Kies gepflanzt worden waren. Dadurch sind die Bäume nicht sehr vital und werden wahrscheinlich in den nächsten 10-15 Jahren absterben. Die Wurzeln wachsen statt in die Tiefe flach an der Oberfläche – hauptsächlich Richtung Süden, wo der Radweg gebaut werden soll.

Trotz aufwändiger Schutzmaßnahmen würde ein Großteil dieser Wurzeln bei diesem Bau gekappt, was das Absterben beschleunigen würde. Die Alternative war, diese Bäume jetzt komplett zu entfernen und mit ausreichend großen Pflanzgruben standortgerechte Arten neu anzupflanzen.

Einfach hat sich die Entscheidung niemand gemacht, davon zeugten eine vorhergehende Vor-Ort-Besichtigung sowie die lange kontroverse Diskussion.

Wie wird es in 10 Jahren aussehen? Wären die jetzt vorhandenen Bäume dann ebenfalls tot und durch neue ersetzt? Wären dann vielleicht die Neupflanzungen dank ihrer besseren Bedingungen größer und vitaler als die jetzigen? Oder hätten sie Schwierigkeiten mit dem Anwachsen und kümmern vor sich hin? Nicht zuletzt: brauchen wir den Radweg auf der Südseite überhaupt? Immerhin hat es im fraglichen Bereich mit dem Ist-Zustand noch nie einen Radl-Unfall gegeben. Aber das Radfahren soll ja attraktiver gemacht werden und der Radl-Verkehr zunehmen. Fakt ist: wenn die Bäume gefällt sind, sind sie jetzt weg.

Bei der Abwägung war es uns wichtig, die Mobilitätswende nicht gegen den Naturschutz auszuspielen.

Die Mehrheit des Gemeinderates folgte der Empfehlung des Experten der Unteren Naturschutzbehörde und votierte für den Bau des Radwegs mit vollständiger Entfernung des bisherigen Baumbestands und Ersatz sämtlicher Bäumedurch standortgerechte, klimafeste Arten mit optimalen Pflanzgruben. Fünf GemeinderätInnen, darunter zwei von uns Grünen, stimmten dagegen und somit für den Erhalt des aktuellen Baumbestandes.

Für die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Yvonne Großmann

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Tel. 0179/2344876

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Kategorie

Mobilität | Naturschutz/Flächenfraß

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