Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Stellungnahme zur Bebauung des Ivecogeländes

Pressemitteilung der Kirchseeoner Grünen

Am 27. Juni 2022 wurde von der Mehrheit der Gemeinderäte der Grundsatzbeschluss gefasst, die Bebauung des Ivecogeländes weiter zu verfolgen. Die Grüne Liste Kirchseeon war aus guten Gründen einstimmig dagegen. Update vom 19.03.2023

19.03.23 –

Pressemitteilung der Grünen Liste Kirchseeon und des Ortsvorstandes zur geplanten städtebaulichen Entwicklung und dem gefassten Grundsatzbeschluss dazu im Marktgemeinderat Kirchseeon - Update vom 19.03.2023

Der Grüne Ortsverein Kirchseeon und die Fraktion der Grünen Liste Kirchseeon haben ein gemeinsames Positionspapier zum Sachstand geplante Bebauung eines Investors (ECE) auf dem ehemaligen Bahnschwellengelände erarbeitet.

Die Grünen von Kirchseeon wünschen sich im Falle einer möglichen Bebauung ein autofreies Quartier mit vielen Grünzügen, energieautarken Wohn- und Gewerbegebäuden, sowie sozialen Treffpunkten für Jung und Alt. Aus unserer Sicht wäre eine Teilbebauung absolut ausreichend und würde mehr Platz für Freiflächen ermöglichen. Um unsere Wirtschaftsposition zu stärken, sehen wir viel Raum für emissionsarmes Gewerbe auf dem Areal. Das könnten zum Beispiel IT-Unternehmen und Freiflächen-Photovoltaikanlagen sein.

Es gibt diverse Gründe, weshalb wir einen Zuzug von erwartbaren 3000 Neubürgern, auf diesem Areal, ablehnen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass sämtliche bisher vorgestellten Gutachten vom Investor (ECE) über Kostenübernahmeverträge finanziert worden sind.

Wir wünschen uns eine zielgerichtete Verkehrsplanung für Kirchseeon, die unter anderem eine Tunnellösung beinhalten könnte.
Eine überregionale Verkehrsplanung, Ertüchtigung des S-Bahn- und Regionalverkehrs sowie der Ausbau der Radwege, ist unser Ziel und zwingend erforderlich.

Tempo 30 auf der B-304, Kreisverkehre und Linksabbiegeverbote im Ortsbereich sind absolut begrüßenswert uns sollten unbedingt und rasch sowie unabhängig von einer möglichen Erschließung des Bahnschwellengeländes vorangetrieben werden.

Die mittlerweile schon sehr konkreten Pläne des Investors, der sogenannte Masterplan, stellt Kirchseeon vor viele schwer lösbare Probleme und Herausforderungen.
Die Investitionskosten müssten auf jeden Fall wieder zurückfließen und der gesamte Ort von einer Bebauung profitieren. Die Fiskalanalyse benötigt allerdings noch einiges an Zeit bis die Kommune auswertbare Zahlen vorgelegt bekommt.
Die Folgekosten für unsere Gemeinde ergeben sich aus einem wahrscheinlich notwendigen neuen Trinkwasserbrunnen, einer weiteren 4 -zügigen Grundschule, Kindergärten, Krippen- und Pflegeplätzen für Senioren. Des Weiteren aus Lärmschutz nach Neubaustandard bis hin zu den Wünschen aus der Bürgerschaft nach einem neuen Bürgerhaus oder Rathaus.
Weiterhin müssten die maroden Gemeindestraßen im Süden, welche nach Riedering und Ilching führen, dringend ertüchtigt und ausgebaut werden, um den Mehrverkehr aufnehmen zu können.

Die Kirchseeoner Grünen sind für maximale Bürgerbeteiligung und haben von Anfang an ein Ratsbegehren befürwortet. Wichtig wird die Fragestellung sein.
Aus unserer Sicht muss der Bürger bei der Frage zum Ratsbegehren klar wissen, über welche Art und Umfang der Bebauung er abstimmen soll.

Lassen Sie sich nicht von den Hochglanzprospekten und der hochprofessionellen Vermarktung des Masterplans vom Investor blenden, sondern wägen Sie gut die Vor-u. Nachteile für Kirchseeon ab!

 

 

Fassung vom 16.01.2023

Am 27. Juni wurde von der Mehrheit der Gemeinderäte der Grundsatzbeschluss gefasst, die Bebauung des Ivecogeländes weiter zu verfolgen. Die Grüne Liste Kirchseeon war einstimmig dagegen.

Die Gründe, warum die grüne Liste Kirchseeon gegen den Grundsatzbeschluss votiert hat, sind vielfältig. Hier die Schwerpunkte:

  • Der Bau von 1500 Wohneinheiten bringt ein zu massives und sozial unverträgliches Anwachsen der Bevölkerung Wir fordern ein moderates Wachstum der Bevölkerung im Zuge der Überarbeitung des Flächennutzungsplans , Bebauung kleinerer Gebiete an den Ortsrändern und Nachverdichtung im Ortsinneren.

  • Vor der Bebauung ist das Gelände vollständig zu sanieren. Ist das technisch nicht möglich oder nicht finanzierbar, ist von der Bebauung gänzlich abzusehen. Uns reicht nicht ein von den Behörden genehmigter Plan. Wir fordern den Schutz und Gesundheit der BürgerInnen und vor allem des Grundwassers. Fehlende geotechnische Berichte, Baugrundgutachten und geologische Gutachten lassen das Bauvorhaben bisher insgesamt fragwürdig erscheinen. Kann ein Eingriff in die Bodenschichten des Geländes und die Bautätigkeit insgesamt die Kammern mit den Giftstoffen verletzen? Ist sichergestellt, dass die Grundwasserreinigungspumpstation keinen Schaden nimmt? Wer haftet, sollte es bei der Sanierung zu Herausforderungen bzw. Wasserverunreinigungen kommen?

  • Zuerst hätte die Verkehrsanbindung geklärt werden müssen. Nach dem vorliegenden Gutachten sollen alle Autos über die B304 nach EBE oder München geleitet werden. Eine dringend notwendige Absprache mit dem Straßenbauamt Rosenheim über die Machbarkeit wurde unterlassen.

  • Wie ist der Lärmschutz an der Bahn konkret geplant?

  • Wir mahnen die fehlende Bedarfsermittlung der Gemeindeinteressen z.B. Bau von Schulen, Kindergärten, Trinkwasserbrunnen usw an.

  • Welche Folgekosten entstehen für Kirchseeon und seine BürgerInnen?

  • Der Grundsatzbeschluss wurde zwar öffentlich behandelt, aber ohne Vorankündigung so dass die Öffentlichkeit keine Chance hatte, diese Debatte mitzuverfolgen. Zwar wird im Beschluss darauf hingewiesen, dass der Marktgemeinderat auf die Bürgerbeteiligung großen Wert legt, doch endet dieser Abschnitt damit, dass Verfahren wie ein Ratsbegehren nur „in die Überlegungen einbezogen“ werden. Also doch nur gesetzliche Mindestanforderungen?

 

Wir bitten alle BürgerInnen von Kirchseeon diese wichtige Entwicklung für unseren Ort mitzugestalten und die Gründe für oder gegen so eine massive Bebauung gut abzuwägen. Wir möchten ein Ratsbegehren, damit alle Bürger an diesem wichtigen Wendepunkt der Ortsentwicklung ihre Stimme abgeben können und die Gemeinderäte samt Bürgermeister ein Stimmungsbild der Bürger erhalten.

 

 

Kategorie

Bauen/Wohnen | Demokratie | Transparenz

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