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01.09.17 –
Am vergangenen Mittwoch konnten wir mit Uwe Kekeritz den entwicklungspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag bei uns in Poing begrüßen. Bei einer Tasse Tee sprachen wir im Eine-Welt-Laden mit Bürgermeister Hingerl und einigen Mitgliedern des Kreisvorstandes über fairen Handel und die Bemühungen von Poing eine Fair-Trade-Town zu werden.
Fast ein Jahr ist der einstimmige Beschluss des Gemeinderats nun her, eben diesen Titel erlangen zu wollen und wir sind auf dem besten Weg dieses Ziel zu erreichen. Das ist nicht nur der Arbeit der Steuerungsgruppe zu verdanken, sondern insbesondere auch der Verwaltung um unsere Klimaschutzbeauftrage, Frau Moll. Bürgermeister Hingerl erzählte, dass sie sich innerhalb des Rathauses für dieses Thema stark macht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür sensibilisiert. Das gesamte Rathaus stehe hinter dem Beschluss des Gemeinderats und setze sich dafür ein, dass es weitergeht.
Davon beeindruckt gab Uwe Kekeritz einen Einblick, dass in anderen Gemeinden auch das Gegenteil der Fall sein kann und man nur den Titel anstrebe, um sich etwas auf den Briefkopf schreiben zu können. Aber er hatte auch positive Beispiele dabei und erzählte von der Kreativität einiger Kommunen Faires Handeln zu thematisieren.
Im Eine-Welt-Laden waren alle Anwesenden von der Wichtigkeit Fairen Handelns überzeugt. Jedem Konsumenten muss bewusst sein, dass er mit seiner Kaufentscheidung beeinflusst, welche Produkte angeboten werden. Ist es mir einen geringfügig höheren Betrag wert sicher zu gehen, dass Menschen in ärmeren Ländern genug verdienen um sich und ihre Familie ernähren zu können? Und auch hier gilt: Fair-Trade-Produkte sind zwar heute häufig noch teurer als konventionell hergestellte, aber das wird sich ändern, sobald es auch eine ausreichende Nachfrage gibt.
Durch die Bezeichnung als Faires Produkt kann jeder sicher sein, dass die Kaffeebäuerin in Äthiopien oder der Näher in Sri Lanka ein anständiges Gehalt bekommen und in ihrem Betrieb geregelte Arbeitsbedingungen herrschen. Außerdem stellt es sicher, dass bei es bei der Herstellung zu keiner Kinderarbeit kommt. Eben diese Kriterien sind für die Arbeiterinnen und Arbeiter von essentieller Bedeutung. Nur wenn den Menschen vor Ort Perspektiven Angeboten werden, können sie sich selbst eine Existenz aufbauen.
Die Gemeinde geht hier mit gutem Beispiel voran und wird für die Schulen einige fair hergestellte Bälle besorgen, mit denen die Schülerinnen und Schüler spielen können, wie Bürgermeister Hingerl versprach. Laut Uwe Kekeritz ist es eben die Pflicht der Kommunen ihre Produkte fair zu beschaffen: “Es darf nicht sein, dass mit Steuergeldern Menschrechtsverletzungen in den ärmsten Ländern der Welt finanziert werden“.
Doch wie geht es weiter, wenn die Gemeinde den Titel hat? Gemeinderat, Steuerungsgruppe und Verwaltung müssen hier zusammenarbeiten und versuchen, dass nicht nur die Bälle, sondern möglichst viele Produkte nachweislich die Kriterien des fairen Handels erfüllen. Wie das praktisch passieren soll, werden wir in langen und intensiven Gesprächen und Diskussionen noch erörtern müssen. Wir Grüne bleiben zuversichtlich und werden weiterhin dafür arbeiten, dass es eben nicht nur bei einem Briefkopf bleibt.
Von: Dominik Fuchs
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