Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Halbzeitbilanz Kreistagsfraktion

Grüne Zahlenmagie: 3-7-7-5-9-10-15

Wieder ist Halbzeit im Kreistag. Die Kreistagsfraktion gibt auf der Kreisversammlung am 12. Juli einen Einblick über die spannende, vielfältige Arbeit im Kreistag Ebersberg, über ihre Zusammenarbeit und über die Grünen Erfolge.

14.07.23 –

Fraktionssprecherin Waltraud Gruber machte die Einführung und Moderation, einzelne Fraktionsmitglieder stellten "ihren" Ausschuss vor:

Text von Waltraud Gruber:

Wieder ist Halbzeit im Kreistag. Für mich ist es die siebte Wahlperiode (jeweils 6 Jahre). Ich war also von Anfang an dabei.

Grüne Zahlenmagie: 3-7-7-5-9-10-15

Was hat es damit auf sich? Soviel sei verraten: keine Telefonnummer und kein Lottogewinn mit Zusatzzahl. Wobei - mit Gewinn hat es schon was zu tun.

Kleiner Rückblick:

1984 zogen wir das erste Mal in den Kreistag Ebersberg ein. Wir eroberten auf Anhieb drei Mandate. Das fanden wir damals phänomenal.

1990 wurden 7 Grüne in den Kreistag gewählt, die Fraktionsstärke war erreicht.  Sechs Jahre später – 1996 - konnten die wir die Zahl der Mandate halten. Das obwohl 1990 Die GRÜNEN nicht mehr in dem Bundestag gewählt wurden und dort an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.

Bei der Kommunalwahl 2002 gab es dann einen schlechten Bundestrend (obwohl die Grünen längst wieder im Bundestag waren – sogar in Regierungsverantwortung zusammen mit der SPD – aber vielleicht auch gerade deshalb) - immerhin fünf Mandate konnten wir gewinnen; keine hundert Stimmen fehlten zum sechsten Mandat. Bei der Kommunalwahl 2008 konnten wir wieder beträchtlich zulegen und auf neun erhöhen. 2014 wurden 10 gewählt. 2020 haben wir mit über 24 % unser bisher bestes Ergebnis erreicht und haben nun 15 Sitze im 60-köpfigen Kreistagund sind dort nun zweitstärkste Fraktion.

So erklärt sich also die Zahlenfolge 3-7-7-5-9-10-15

Bemerkenswert, die Fraktion besteht derzeit aus neun Frauen und sechs Männern und mit Antonia Schüller haben wir das jüngste Kreistagsmitglied.

Damit eine 15-köpfige Fraktion funktioniert, haben wir uns von Anfang an strukturiert: eine eigene Geschäftsordnung verabschiedet – da waren wir die erste Kreistagsfraktion in Bayern, E-Mail-Regeln erstellt und unsere Zusammenarbeit abgestimmt.

Beni und ich, wir sind die Sprecher*innen der Fraktion. Weil es eine Doppelspitze im Kreistag nicht gibt, bin ich nun die erste Ansprechpartnerin, Beni mein Stellvertreter. Angelika Obermayr ist seit 2020 stellvertretende Landrätin – diesen Posten haben wir uns seit 2014 erkämpft.

Diese Wahlperiode sind wir in den meisten Ausschüssen und Gremien nun zu dritt vertreten. Drei Personen sind daher für bestimmte Themen zuständig, die sich an den diesen Gremien orientieren.

Gleich am Anfang der Wahlperiode kam Corona und das erschwerte uns das persönliche Kennenlernen. Wir haben es recht gut hinbekommen, wir haben uns online getroffen und so auch alle Themen besprochen, alle Ausschüsse und Gremien vorbereitet. Aber jetzt, nachdem wir uns doch immer wieder live sehen und austauschen, da wird mehr gescherzt und mehr gelacht, da ist die Atmosphäre entspannter – das tut uns gut. Lachen ist einfach eine wichtige Teambildungsmaßnahme.

Ungefähr monatlich treffen wir uns zu unseren Fraktionssitzungen – dazwischen tauschen sich die Teams aus, die auch Seitens der Fraktionsspitze begleitet werden.

15 Grüne auf den Fraktionssitzungen, die alle viel zu sagen haben! Umso wichtiger war es die TO zu strukturieren – mit Zeitvorgaben. Wir versuchen in den Fraktionssitzungen allen einen Überblick über alles Wichtige zu geben. Das ist „sportlich“ bei all der Fülle unserer Aktivitäten. Auch, die Terminfindung für unsere Fraktionssitzungen sind schwer, so mussten wir uns davon verabschieden, dass immer alle mit dabei sind. Wir arbeiten ehrenamtlich und haben ja noch Berufe und andere Ehrenämter – und ja, Familie haben wir auch noch… Daher erstellen wir Protokolle über die Fraktionssitzung – aber auch über Ausschüsse und Arbeitskreise - um uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten

Es gib nämlich noch viele Arbeitskreise und runde Tische – eine Vielzahl an Themen, die bewältigt werden müssen.

Mit 45 Anträgen und Anfragen haben wir in den ersten 3 Jahren zudem viele Themen neu angestoßen. Auf der Homepage der Fraktion können alle Anträge und Anfragen samt Werdegang nachgelesen werden (http://www.gruene-ebe.de/kreistagsfraktion.html).

Auf einen Dauerbrenner möchte ich hier im speziellen eingehen. Ein Frauenhaus für den Landkreis Ebersberg. Seit 35 Jahren setzen wir Grüne uns für ein solches ein. 2019 konnte ich einen Durchbruch erzielen und einen Grundsatzbeschluss im Kreistag erwirken:

  • Der Kreistag Ebersberg erkennt an, dass von Gewalt betroffene Frauen aus dem Landkreis Ebersberg die Möglichkeit haben müssen, in ihrem bisherigen näheren Umfeld einen Platz in einem Frauenhaus zu bekommen.
  • Die notwendigen Maßnahmen für ein eigenes Frauenhaus werden unverzüglich in die Wege geleitet, mit dem Ziel schnellstmöglich eigene Strukturen dafür aufzubauen (Räume, Träger…).

Und nun, abermals 4 Jahre später, sind immerhin Räume dafür gefunden. Das freut uns natürlich – aber warum dauert das so lange?

Das Beispiel zeigt: langer Atem, Durchhaltevermögen, stetiges unbeirrtes nachbohren, dranbleiben, Geduld haben – das braucht man im Kreistag Ebersberg.

Unsere Stärke kommt nach wie vor von unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten, wir bringen unterschiedliche Qualifikationen mit und unterschiedliche Schwerpunkte. Und unserm Selbstverständnis, dass jedes Fraktionsmitglied für seine Bereiche zuständig ist.

Aber jetzt genug drumrumgeredet, jetzt möchte ich unsere einzelnen Teams zu Wort kommen lassen, die euch einen Einblick in unsere Themenvielfalt und unsere Schwerpunkte geben werden.

Team Kreisausschuss:

(Kreis und Strategieausschuss)
Mitglieder: Waltraud Gruber, Lakhena Leng , Benedikt Mayer

Im Kreisausschuss werden eigentlich fast alle Themen, die einen bestimmten Finanzrahmen haben abschließend beschlossen bzw. für den Kreistag (das große Plenum) vorbereitet. Der Hauptausschuss sozusagen.

Strategisch ist der Kreisausschuss insbesondere für Haushalt und Finanzen zuständig.

Text von Benedikt Mayer:

Jeder öffentliche Haushalt ist eine Gratwanderung zwischen den Wünschen und Notwendigkeiten einerseits und den finanziellen Möglichkeiten andererseits.

In unserem Fall „Kreishaushalt Ebersberg“ ist wichtig zu wissen, dass von den 3 kommunalen Ebenen in Bayern – Gemeinden, Landkreise und Bezirke – nur die Gemeinden eigene Steuern in der Höhe festsetzen können. Landkreise und Bezirke müssen einen großen Teil ihrer Einnahmen generieren über sogenannte „Umlagen“, also Abgaben aus den Haushalten der untergeordneten Ebene.

Also setzt der Bezirkstag die Höhe der Umlage fest, die die Landkreise an den Bezirk Oberbayern abzuführen haben; der Kreistag beschließt die Höhe der Kreisumlage, die er von „seinen“ Gemeinden einzieht. In Ebersberg muss etwa der Landkreis ungefähr 45 % der Umlage von den Gemeinden gleich an den Bezirk weiterreichen.

So wie die Aufgaben der Kommune verteilt sind über die drei Ebenen, so müssen sich diese auch den größten Teil der Finanzierung teilen.

Im Landkreis Ebersberg stehen wir vor der großen Aufgabe, einerseits die ständig wachsenden Pflichtaufgaben zu bewältigen und andererseits Investitionen in die Zukunftsfähigkeit nicht zu vernachlässigen. Hierzu zählen insbesondere die weiterführenden Schulen. Sowohl der Bestand erfordert viele Millionen Unterhalt, wie auch die wünschenswerten und notwendigen neuen Projekte wie die Erweiterung des Gymnasiums Kirchseeon, der Neubau eines Gymnasiums in Poing und die Errichtung einer Berufsschule in Grafing Bahnhof.

An dieser Problematik zeigt sich beispielhaft ein Problem in der Politik unseres Landrats: es wird zu viel versprochen oder „in Aussicht gestellt“, wodurch immer mehr Erwartungen geweckt oder vergrößert werden. Die drei genannten Projekte addieren sich auf 250 Mio Euro. Dabei führt unser aktueller Schuldenstand von ca. 35 Mio Euro zu einer der höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen der oberbayerischen Landkreise. Auch bei laienhafter Betrachtung türmt sich hier ein riesiges Problem auf.

Wir Grüne im Kreistag haben also genau nachgeschaut, welche Kosten-Prognosen uns schon vorgelegt wurden, und haben vorgerechnet, was das an Schulden und Belastungen für die Gemeinden über die Kreisumlage bringen würde. Ergebnis: Alle drei Projekte gleichzeitig sind unmöglich zu stemmen.

Und wir haben uns durchgerungen zu einer Priorisierung: erst das Gymnasium Kirchseeon erweitern, danach das Gymnasium Poing umsetzen und schließlich die Errichtung der Berufsschule angehen. Das hat uns nicht nur Freundschaften eingebracht, aber wir haben den Eindruck, dass viele in der Kreispolitik froh sind, dass die – für viele Erwartungen schlechte – Botschaft raus ist. Die Beschlüsse dazu müssen im Oktober gefasst werden; das wird noch schmerzhaft.

Neben diesem öffentlichkeitswirksamen Thema arbeiten wir viel auch im Hintergrund: im nicht-öffentlichen Teil von Sitzungen oder nicht-öffentlichen Gremien (Arbeitskreisen). Da möchten wir herausheben unseren Anteil an der grundlegenden Überarbeitung der Finanzleitlinie des Landkreises. In diesem Papier sind die Grundsätze für unser Finanzgebaren im Rahmen der gesetzlichen Normen erfasst. Insbesondere haben wir uns 5 sogenannte „Warnindikatoren“ gegeben, anhand derer wir feststellen können, ob oder wie weit sich der Landkreis in schwierige Fahrwasser begibt (Verschuldung, Eigenfinanzierungsanteil bei Investition usw.).

Wir dürfen sicher festhalten, dass unsere Finanz-Kompetenz und unser Engagement in der Kreispolitik mit Respekt gesehen wird. Und dass manchmal die Mehrheit nicht darum herumkommt, sich unserem Kurs der Nachhaltigkeit anzuschließen.

Team LSV

Ausschuss für Liegenschaften, Schulgaben und Vergaben)
Mitglieder: Franz Greithanner, Angelika Obermayr, Veronika Ruoff

Text von Veronika Ruoff + Angelika Obermayr:

Statistik

  • 16 Sitzungen
  • 8 abgesagte Sitzungen, darunter einige wg. Corona, ersetzt durch KSA
  • der überwiegende Teil der Tagesordnungspunkte kommt von der Verwaltung, wie Haushaltsberatungen, Planungen, Vergaben, Tekturen; 50% der TOPs sind Berichte, wie z.B. Projektstandsberichte, Machbarkeitsstudien etc.

Themen und Inhalte

  • Laufende Bauprojekte
  • Haushaltsberatungen
  • Corona – Themen:  vor allem Lüftungsanlagen in den Schulen
  • Berichte und Machbarkeitsstudien über künftige Bauprojekte
  • KSK-Gebäude: Verwaltungsgebäude Kolpingstraße
  • Erweiterung Gymnasium Kirchseeon
  • Neubau Gymnasium Poing
  • Neubau Berufsschule Grafing
  • Notfall: Turnhalle Humboldtgymnasium Vaterstetten

Überblick

Die bisherige Wahlperiode war geprägt durch eine Vielzahl von Herausforderungen: den Stillstand der Bautätigkeit durch Corona, die exorbitant gestiegenen Baukosten und den Personalmangel im Liegenschaftsamt. Deswegen blieben viele Projekte liegen oder konnten nicht in gewünschtem Ausmaß vorangetrieben werden.

Nicht zu vergessen, die erheblich gestiegenen Energiekosten durch den Ukraine-Krieg.

Auch mal was Positives: Die Erweiterung des Förderzentrums in Grafing und Erweiterung des Gymnasiums Vaterstetten und der Realschule Ebersberg.

Das ehemalige KSK-Gebäude (Kreissparkasse) ist weniger Wert als ursprünglich geschätzt, eine Renovierung wird viel teurer. Aber: das Gebäude wurde als Impfzentrum sinnvoll genutzt und jetzt als Unterkunft für Geflüchtete.

Alle Liegenschaften leiden unter einem erheblichen Instandhaltungsrückstand, dessen Behebung viel Geld kostet. Krassestes Beispiel: Die Turnhalle in Vaterstetten: statische und Feuchtigkeits-Schäden führen dazu, dass die Turnhalle unter Umständen abgerissen werden muss.

Unter hohem Druck wird über die Schulneubauten diskutiert. Unsere Prio 1 ist die Erweiterung Kirchseeon. Das Gymnasium Poing und die Berufsschule Grafing können nur finanziert werden über eine erhebliche Steigerung der Kreisumlage um bis zu 4 Punkte. Im Moment stehen sie noch auf der Warteliste, denn ein Liegenschaftsamt kann nicht alles gleichzeitig machen.

Grüne Anträge

  • Umstellung auf LED-Beleuchtung
  • Solarenergie auf allen kreiseigenen Gebäuden nutzen
  • Energiesparprogramm

Team Umwelt:

(Ausschuss für Naturschutz und Umweltangelegenheiten, Landkreisentwicklung, Regionalmanagement, Verkehrsinfrastruktur, Abfallwirtschaft, ÖPNV, und Schülerbeförderung):
Ausschussmitglieder: Ilke Ackstaller, Niklas Fent, Thomas von Sarnowski

Text von Ilke Ackstaller:

Hier nun ein paar Beispiele aus dem ULV-Ausschuss. ULV steht für Umwelt, Landkreisentwicklung und Verkehr.

Ein hoffnungsvoller Einstieg in den neuen Kreistag war der Erfolg mit der Rettung der alten Eichebei Nettelkofen durch Baustopp und Umplanung. Es ist also schon möglich die scheinbar unumstößlichen Vorgaben aus dem Straßenbauamt zur Straßensanierung deutlich zu modifizieren.

Unser Prinzip bei Straßen ist, keine neuen Straßen und bei Sanierungen keinen zusätzlichen Ausbau. Damit können wir uns leider nicht immer durchsetzen, aber immerhin stehen inzwischen im Ausschuss auch durch Anträge und Druck von uns Grünen nicht mehr nur die Autofahrer im Fokus. So gibt es neue Radwege und eine deutliche Verbesserung im ÖPNV-Busverkehr.

Umwelt- und Klimaschutz steht für uns natürlich immer im Mittelpunkt. Daher haben wir uns vehement gegen Kürzungen im Bereich unserer Klimaschutzmanagerin ausgesprochen. Auch wenn vieles im Landkreis heute über die Energieagentur läuft, bleibt doch noch viel intern im Landratsamt und bei den Liegenschaften zu tun. Zuletzt haben wir uns für den verstärkten Ausbau von PV-Anlagen auf den Schulen stark gemacht und teils auch Erfolg damit gehabt.

Eine neue Mitarbeiterin im Landkreis arbeitet für Moorschutz und wir haben beantragt, dass sie versuchen soll auf Moorflächen PV-Anlagen zu etablieren, da das für Landwirte eine alternative Nutzung sein kann und die Flächen darunter renaturiert werden könnten.

Was die 5 Windräder im Forst anbelangt, hoffen wir, dass sie mit den neuen Akteuren möglichst bald verwirklicht werden können – und 3 der Windräder als Bürgerkraftwerke genutzt werden können.

Team SFB:

(Ausschuss für Familie, Soziales, Bildung, Sport und Kultur)
Mitglieder: Ottilie Eberl, Johannes von der Forst, Reinhard Oellerer

Text von Reinhard Oellerer und Johannes von der Forst:

In SFB sind Otti, Johannes und Reinhard vertreten. Wir können sagen, dass wir gut hörbar, fachlich respektiert und mit zahlreichen Initiativen auch erfolgreich sind.

21 Millionen Budget sind 2023 für unsere Kostenträger bereit gestellt. Dazu gehören die 10 Landkreisschulen, das Sozialamt,  das Jobcenter, die Teams Asyl und Demografie, Gesundheit und Pflege, das Wohnungswesen, der Kreisjugendring, die Sport- und Kulturförderung.

Wo haben wir uns besonders engagiert?

Zu Beginn der Wahlperiode haben wir die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie in den Seniorenheimen kritisch hinterfragt. Coronabedingt ging es auch um die Beschaffung von Tablets und Luftreinigungsgeräten für die Schulen.

Der von uns geforderte Ausbau der Sozialarbeit an Schulen (SAS) war schließlich erfolgreich. Die Zahl der Sozialpädagog*innen wurde erweitert. Sie ist nun gekoppelt an die Schüler*innenzahl.

Außerdem machten wir Vorschläge zu den pädagogischen  Konzepten und die Raumplanung für das erweiterte  Gymnasium Kirchseeon und den Neubau in Poing.

Zur Umsetzung des Masterplans Schulen, der mindestens 250 Millionen kosten wird, haben wir als Fraktion unsere Prioritäten öffentlich gemacht. Die Erweiterung in Kirchseeon ist für uns am dringlichsten, gefolgt von Poing und dem Berufsschulzentrum in Grafing.

Die Gründung der Kinderpflegeschule in Kirchseeon wurde vom SFB beschlossen. Die Fachakademie für Sozialpädagogik kann aus rechtlichen Gründen nicht unter Trägerschaft der Johanniter realisiert werden. Sie muss als Schule des Landkreises gegründet werden.

Im Bereich Soziales hat Otti die Inklusionsmesse mit organisiert. Sie ist Mitglied in zahlreichen Gremien zu den Themen psychische Gesundheit, Pflege und Demenz. Sie hält intensiven Kontakt zu den freien Trägern.

Zwei großartige Fortschritte gibt es noch zu vermelden. In Glonn konnte eine Hospizinsel unter Verantwortung der Caritas eröffnet werden. Und über 30 Jahre nach dem ersten Antrag der Grünen bekommt der Landkreis wohl 2024 ein eigenes Frauenhaus.

Team Jugendhilfe

(Jugendhilfeausschuss)
Mitglieder: Antonia Schüller, Ronja Schweinsteiger,

Text von Ronja Schweinsteiger:

Das Budget des Jugendhilfeausschusses ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, wobei sich das Budget aus Pflichtaufgaben des Landkreises und den freiwilligen Leistungen zusammensetzt und die Pflichtaufgaben gut 80 Prozent des Budgets machen. In das Budget des Jugendhilfeausschusses fallen das Jugendamt, die Hilfe für junge Volljährige (Übergang von der Jugendhilfe ins Erwachsenenalter), unbegleitete minderjährige Asylsuchende, die Fachabteilung 6: Jugend, Familie, Demografie und der Kreisjugendring.

Vor allem im Bereich der ambulanten Eingliederungshilfe gab es einen starken Anstieg in den Jahreszahlen, aber auch der Bedarf an der Übernahme von Kita-Gebühren und an sozialpädagogischen Familienhilfen ist deutlich gestiegen. Durch die Neuerungen im Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetz sind ab dem 1.1.24 sogenannte Verfahrenslotsen vorgeschrieben, welche die Eltern von behinderten Kindern durch die Verfahren der unterschiedlichen Leistungssysteme lotsen soll.

Ab dem Jahr 2028 sollen die Jugendämter dann für alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung zuständig sein. Hier, aber auch durch andere Vorgaben im Gesetz im Bereich der Partizipation & Selbstbestimmung, die Etablierung von Ombudsstellen, der Ausbau von Selbstorganisationsstrukturen und die Gestaltung von Schnittstellen im Rahmen eines ganzheitlichen Case Management, werden definitiv weitere Ressourcen erfordern.
Die Pauschalkürzungen, denen auch der Jugendhilfeausschuss zuletzt unterlag, halten wir für falsch, da ein Sparen bei freiwilligen Leistungen bedeuten würde, dass weniger Präventionsangebote und niederschwellige Hilfen angeboten werden können. Gerade hier sollte aber angesetzt und genug Geld investiert werden, um teuren Jugendhilfemaßnahmen entgegenzuwirken.

Team Kreisklinik

Mitglieder im Aufsichtsrat Kreisklinik Ebersberg:
Ulrike Burggraf, Reinhard Oellerer, Ronja Ofner

Text von Ulrike Burggraf:

Bei vielen Themen ist von uns Aufsichtsrät*innen ein Spagat gefordert: auf der einen Seite sind wir dem Wohl der Klinik verpflichtet, auf der anderen Seite sind wir als gewählte Kreisrät*innen auch dem Wohl des Landkreises verpflichtet. Die Verpflichtung zur Verschwiegenheit, die auch keinen Austausch mit den übrigen Fraktionskolleg*innen erlaubt, engt die politische Diskussion ein.

Was wurde erreicht.

  • Großraumzulage für Mitarbeiter*innen
  • Schaffung von günstigem Wohnraum für Personal der Kreisklinik
  • Klinik erhielt Auszeichnung zum „Green Hospital als eine von acht Kliniken in Bayern, vorausgegangen auf unsere Initiative Sonderaufsuchtsratssitzung mit Christian Schulz

Ausblick:

  • Geplante große Baumaßnahmen: Finanzielle Auswirkungen auf Landkreis, ökologisches Bauen
  • Anstehende Krankenhausreform, strategische Ausrichtung der Klinik?
  • Pflegenotstand, bezahlbarer Wohnraum

Aufsichtsrat Energieagentur

Mitglied: Waltraud Gruber

Text von Waltraud Gruber:

Eine Energieagentur ist der Motor für den Kommunale Klimaschutz. Es ist ein Schatz, dass wir eine Energieagentur im Landkreis haben. Dafür werden wir bayernweit von anderen Grünen beneidet. Der Freistaat fördert allerdings lediglich 2 Energieagenturen pro Planungsregion – viel zu wenig. Jeder LK sollte eine haben, bzw. eine Dependance.

Gründung 2014 mit 3 Mitarbeitenden, heute sind es über 30. Und der LK München ist noch dazu gekommen.

Tätigkeitsfelder:

  • Beratung Kommunen (z.B. kommunale Wärmeplanung, Planung Windenergieanlagen oder PV)
  • Beratung für Privatpersonen, Unternehmen (Kostenlose Erstberatung, Kostenpflichtige Dienstleistungen)
  • Bildungsarbeit - Klimabildung in Schulen, Kindergärten, Bildungseinrichtungen und Vereinen
  • Entwicklung von Energiekonzepten
  • Anstoßen und Begleiten energieeffizienter und ressourcenschonender Energieprojekte
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Netzwerke bilden

Neuzugang in der Fraktion

Jetzt gibt es aber noch eine Neuigkeit. Ilke Ackstaller wird den Kreistag noch im Juli verlassen. Um Jüngeren den Platz zu übergeben. Bis jetzt hat sie das ULV-Team noch an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben lassen –  das ist ihr auch sehr gut gelungen.

Es gibt also ein weinendes Auge, weil uns Ilke verlässt – aber auch ein lachendes Auge, weil Johannes Rumpfinger aus Hohenlinden nachfolgen wird. Er ist dort Gemeinderat und wir freuen uns schon auf ihn.

Anmerkung: Die Laudatio für Ilke Ackstaller können Sie hier nachlesen.

So, ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick bekommen über unsere spannende, vielfältige Arbeit und unsere Erfolge im Kreistag Ebersberg. Wir, die grüne Kreistagsfraktion, freuen uns auf die nächsten drei gemeinsamen Jahre!

Weitere Infos über die Grüne Kreistagsfraktion finden Sie hier

Kategorie

Demokratie

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