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Schön war’s! Artenschutz-Radln mit Gisela Sengl

07.07.23 –

Insgesamt 29 Radlfreunde und Naturinteressierte folgten zusammen mit Gisela Sengl (MdL) der Einladung des Ortsverbands Vaterstetten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Frage „Sind die Ausgleichsflächen von Gewerbegebieten wirklich genug?“ Dabei bekamen sie dabei Interessantes, Überraschendes und Neues zu hören und zu sehen.

Unter heißer Sonne ging es pünktlich los, erste Station war die Grenze zwischen dem KraussMaffei-Werk und der angrenzenden Ausgleichsfläche direkt nebenan. Landtagsabgeordnete und Bio-Bäuerin Gisela Sengl erklärte: „Ein Grundproblem der Ausgleichsflächen in Bayern ist, dass sie häufig nur unzureichend erfasst sind. So ist es schwierig, ihren Zustand und die Einhaltung der für die Flächen ursprünglich vereinbarten Maßnahmen zu kontrollieren.“

Landschaftsgärtner, Naturexperte und langjähriger Gemeinderat Stefan Ruoff erläuterte die Geschichte der Parsdorfer Gewerbegebiete und die Entstehung der dortigen Ausgleichsflächen. Interessant: Für das KraussMaffei-Werk wurde z. B. ein Flächenfaktor von 0,6 angesetzt, sprich das Ausgleichareal ist leidglich 0,6-mal so groß wie das Werksgrundstück. Der mit dem Werksbau versiegelte Boden geht also in deutlich größerem Maße verloren als er „ausgeglichen“ wird.

Ausgleichsflächen werden nicht einfach so der Natur überlassen, sondern es gibt bestimmte Maßnahmen, mit denen die Artenvielfalt gefördert werden soll, siehe z. B. https://gruenlink.de/2oiv. Das Besondere in Parsdorf: Ein Teil der Fläche wird sogar bewirtschaftet und zwar von Bio-Bauer Franz Lenz aus Zorneding. Er berichtete von seinen Erfahrungen der ersten beiden Jahre und konnte das erfreuliche Fazit ziehen, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ausgleichsflächen die Wiederherstellung der Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, sondern ganz im Gegenteil mittlerweile sogar mehr Feldlerchen-Brutpaare anzutreffen sind, als zu diesem Zeitpunkt zu erwarten war.

Ein Bild, das Person, Kleidung, draußen, Gelände enthält. Automatisch generierte Beschreibung

Gemeinderat Stefan Ruoff erklärt die Historie der Parsdorfer Ausgleichsflächen. Quelle: privat

Der zweite Stopp war eine ehemalige Kiesgrube samt einem von Grundwasser gespeisten See unweit des Outlet-Centers ParsdorfCity, die selbst einigen alteingesessenen Teilnehmern noch unbekannt war. Dort wurden die Auswirkungen des Klimawandels und der Trockenheit der letzten Jahre deutlich sichtbar: An der ehemals konstanten Wasserlinie wurden nach Schließung der Kiesgrube Sträucher und Bäume als Ufersaum gepflanzt – mittlerweile ist der Pegel um fast zwei Meter gesunken. Eine angeregte Debatte über Sinn und Unsinn der Bewässerung von Feldern, Wiesen und privaten Rasenflächen bei Hitzewellen schloss sich an.

Schlusspunkt war der zum Glück schattige Biergarten der Alten Post in Parsdorf, wo sich Gisela Sengl nicht nur vielen Fragen stellte, sondern auch selbst noch einiges von den Teilnehmern wissen wollte.

Fazit: Die kleine Expedition ins Reich der Ausgleichsflächen war lehrreich und hat eine Menge Spaß gemacht. Gleichzeitig wurde deutlich, wie viele Böden trotz „Ausgleich“ verloren gehen und damit nicht mehr für unsere Ernährung oder die Natur zur Verfügung stehen.

Kategorie

Ernährung/Agrar | Naturschutz/Flächenfraß

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