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10.05.19 –
Ca. 170 Tafeln verteilen in Bayern aussortierte, aber noch haltbare Lebensmittel kostenlos an Bedürftige. Das Landwirtschaftsministerium hat nun einen Wettbewerb für die besten Tafeln ausgelotet. Am Ende des Wettbewerbs unter dem Titel "Gemeinsam Lebensmittel retten", soll eine Jury unter den Bewerbern fünf Tafel-Initiativen auswählen, die jeweils 5.000 Euro Preisgeld erhalten. Fraglich ist jedoch, was eigentlich bewertet werden soll. Unverständlich finden das auch die Grünen im Landkreis Ebersberg.
Zu Recht gibt es einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken für den bayernweiten Tafel-Wettbewerb. Dort wird der Wettbewerb treffend so bewertet: „Hungerspiele“ und "Armutswettbewerb".
Waltraud Gruber, Fraktionssprecherin im Kreistag, fragt sich: „Was soll denn eigentlich bewertet werden, wo doch jede Tafel versucht aus den örtlichen Gegebenheiten das Beste zu machen? Die Tafeln in Bayern retten Jahr für Jahr etwa 33.000 Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung. Damit sind sie die größten Lebensmittelretter. Dafür gebührt ihnen Dank. Das Preisgeld von insgesamt 5 x 5.000 € für ganz Bayern ist laut Gruber ein lächerlicher Betrag. Alle Tafeln bräuchten insgesamt eine große finanzielle Unterstützung, so Waltraud Gruber.
„Es werden immer mehr Menschen, die Lebensmittel brauchen“, heißt es aus dem Dachverband der Tafeln. „Die Tafeln übernehmen in professioneller Art und Weise staatliche Aufgaben bei der Versorgung von Bedürftigen“, so Kreisvorstandssprecherin Gertrud Höpfner, „statt eine Konkurrenzsituation auszulösen, ist eine staatliche Hilfe für die Tafeln dringend notwendig.“
So sind die Tafeln auch ein Signal für die Schieflage zwischen Arm und Reich. Deshalb müssen die Ursachen der Armut bekämpft werden. „Das wäre die Aufgabe der Regierung. Ein Wettbewerb zwischen den Tafeln dagegen, ist so was von daneben“, so Waltraud Gruber.
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