Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Grünes Kabarett in Poing

Dieses Jahr wird es bitterernst: Europa, das große Europa, scheint so weit weg von unserer Lebensrealität und so kompliziert. Auf Einladung der Poinger Grünen zeigte das Grünen Kabarett Freising kurz vor der Europawahl am 16. Mai 2014 spritzig, frech,

18.05.14 –

In einer kurzen Begrüßung erläuterte Maria Boge-Diecker, Vorsitzende der Grünen in Poing, den gut 60 Gästen, wie präsent Europa auch ohne die anstehenden Wahlen in der Presse sei. Für sie war schnell klar: "Europa ist nah bei uns".

Phillipp Goldner, Kreisrat aus Ebersberg, griff diesen Gedanken auf und ging auf die Bedeutung von Europa in der Kommunalpolitik ein. Obwohl Europa auf Kreis- und Gemeindeebene ein schlechtes Image habe, bekannte er sich ganz klar zu Europa: "So weit ich das beurteilen kann funktioniert das Subsidiaritätsprinzip!" Die Kommunen arbeiteten weitgehend selbstverwaltet. Vor allem im Bereich des Naturschutzes befürwortete er einheitliche europäische Regelungen

Mit der haushaltspolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag, Claudia Stamm, folgte die Landesebene. Für sie passe der Abend sehr gut zu den letzten Geschehnissen in Bayern, denn "die Landespolitik ist mehr als kabarettreif". Besonders die stetigen Wendungen des Ministerpräsidenten verwundere sie immer wieder. Die Grünen hätten sich indes immer für Europa eingesetzt, weil "Europa ein Friedensprojekt und ein Segen ist".

In dieselbe Richtung schlug Gerald Häfner, Europaparlamentarier für die Grünen in Brüssel. "Menschen kämpften für das Recht zu wählen! Ich habe kein Verständnis für das Nicht-Wählen!" Einer seiner wichtigsten Ziele der letzten Jahre war die Einführung von bürgerfreundlichen Europäischen Bürgerinitiativen. Auch in Zukunft würden sich die Grünen gegen die "Ökonomisierung in allen Lebensbereichen" einsetzen. "Es kann nicht sein, dass Unternehmen Länder auf Schadensersatz verklagen, wenn diese die Gesetzgebung ändern". Als Beispiele nannte er die Klage von Vattenfall gegen die Bundesrepublik, da ihnen durch den Atomausstieg hohe Gewinne entgehen würden

In seinen Augen gäbe es kein Europa der Unternehmen, sondern beschwor: "Wir sind Europa! Wir brauchen ein Europa der Bügerinnen und Bürger!"


Nach einer Pause, bei der das Schützenheim grüne Suppe und grünes Brot servierten, war es Zeit für das Highlight des Abends - das Kabarett, das die Freisinger Grünen schon seit 32 Jahren jeden Gründonnerstag gestalten. Dieses Jahr stellte sich ihnen jedoch die Frage, ob sie wieder nur "Blödsinn" machen oder das ernste Thema Europa anpacken sollten. Aber wie?

Vom Bauern, der sein Geld von Brüssel zurück wollte und Gerechtigkeit einforderte, über Edmund Stoiber spielten die Freisinger eindrucksvoll viele unterschiedliche Charaktere.

Selbstverständlich durften bei dem Thema Europa auch die Kritiker nicht fehlen.

Adolf Lücke, Vorsitzender der Partei der Armleuchter für Deutschland (AfD), erklärte, dass es nicht sein Ziel sei die Deutsche Mark wieder einzuführen. "Nein! Das ist nur eine Zwischenstation! In 60 Jahren wollen wir wieder zum Muschelgeld! Unsere Zukunft ist die Vergangenheit!"

Auf ihn folgte der Abgeordnete Gauleiter, der einem Mitglied einer momentanen Regierungspartei zum Verwechseln ähnlich sah. Seine Forderung: "Europa brachte für Deutschland großen Nutzen. Wir müssen nun jedoch darauf aufpassen, dass sich nicht der Gedanke festsetzt, dass wir das ganze Europa voranbringen müssen! Das ist ein Irrtum!"

Unterbrochen wurden die Parodien auf Politiker immer wieder von nachdenklichen Passagen. Dass durch die EU ein mehr als 60 Jahre andauernder Frieden zwischen sich jahrhundertelang verfeindeten Nationen entstanden ist, wird bei Diskussion - nicht nur im Kontext der Wahlen - immer wieder vergessen. Auch die Freisinger Laiendarsteller sahen das so und endeten mit dem Resümee "Blödsinn gibt es genug. Europa ist es nicht."

 

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