Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Leben für Biene, Hummel und Co

MdL Gisela Sengl in Poing und Forstinning

19.09.18 –

Der Besuch des Wildbienenackers erwies sich als die ideale Einstimmung auf das Thema der Veranstaltung in Poing. Der Gegensatz zwischen Maisacker und der Vielfalt auf der giftfrei von Niklas Passauer und Privatleuten bewirtschafteten Fläche war frappant.

Ihren Vortrag in Poing begann Gisela Sengl mit der Charakterisierung von Glyphosat als Totalherbizid mit zahlreichen negativen Auswirkungen.Der Pestizideinsatz insgesamt bewirkte etwa:

- 75% weniger Insekten in den letzten 27 Jahren

- alarmierenden Bestandsrückgang vor allem bei den Singvögeln (52% seit 1980), aber auch bei Feldhasen, Igeln und Wiesenbrütern

- ca. 50% der Ackerwildkräuter Mitteleuropas stehen auf der Roten Liste Deutschlands.

Wirtschaftliche Erkenntnisse sollten aber auch diejenigen nachdenklich machen, die das Fehlen von Vogel- und Insektengesang weniger stört:

- Honigbienen, Falter und Hummeln und die auf keinen Fall zu vergessenden Wildbienen und Schwebfliegen bestäuben 2 Drittel der 200 wichtigsten Kulturpflanzen, wobei die Honigbienen nur mit 30% beteiligt sind!

- die Bestäubungsleistung entspricht einem Gegenwert von 14 Milliarden Euro in Europa

Daher die grünen Forderungen:

- Keine Pestizide an Gewässerrändern, in Wäldern und in blühenden Feldern

- Pestizideinsatz bis 2030 halbieren, langfristig einen totalen Ausstieg

- transparente und unabhängige Zulassungsverfahren

Ausführlich ging Gisela Sengl auf die Agrarausbildung ein, die am Ziel einer pestizidarmen und agrarökologischen Landwirtschaft auszurichten ist.

Die Forschung muss sich deutlich mehr der Entwicklung robuster, klima- und standortangepasster Arten zuwenden, so wie von nachhaltigen und stabilen Fruchtfolgesystemen und biologischem Pflanzenschutz. Diese Erkenntnisse müssen dann sowohl in die Ausbildung als auch in die Beratung einfließen.

Ebenso kritisch wurde die gültige Subventionspraxis der EU beleuchtet. Bisher wird „nach Fläche“ gefördert; d.h. jeder Landwirt erhält pro Hektar 300 €, unabhängig von seiner Wirtschaftsweise. Der grüne Standpunkt dagegen: gefördert werden soll Qualität, d.h. die Landwirte, die mit Rücksicht auf die Umwelt und das Tierwohl wirtschaften.

Zum Abschluß - was sich viele fragen: Ist es denn möglich, die Weltbevölkerung mit Ökolandwirtschaft zu ernähren?

In Deutschland werden aktuell rund 30% der verkauften Lebensmittel weggeworfen; die, die nicht in den Verkauf gelangen, nicht eingerechnet.

Bei einer aktuellen Weltbevölkerung von 7 Milliarden Menschen werden Nahrungsmittel für 12 Milliarden Menschen erzeugt! Wir haben kein Mengenproblem, sondern ein Verteilungsproblem!

Traudl Höpfner

Hier lesen Sie den Bericht zur Besichtigung in der SZ vom 19.9.2018

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