Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Der Grafinger Marktplatz Neu - ein großer Erfolg bei den BürgerInnen

Die Informationsveranstaltung der Grafinger Grünen am Montag, 11. Juli im Kastenwirt hat großen Zuspruch von den BürgerInnen erhalten.

14.07.11 –

Über 50 Grafinger BürgerInnen folgten dem Angebot der Grünen, sich über die kürzlich vorgestellten Pläne des Münchener Stadtplaners Klaus Immich zur Neugestaltung des Grafinger Zentrums zu informieren und zu diskutieren. Die Grünen hatten bewusst die Grafinger aufgefordert, dieses so wichtige Thema quasi schon im Entstehungsprozess mit Meinungen, Wünschen, Anregungen und auch Kritik zu begleiten - und es nicht alleine einer Verwaltung und einem Stadtratsgremium zu überlassen, was aus Grafings bestem Stück, dem Marktplatz, künftig wird. "Dass der Marktplatz den Bürgern sehr am Herzen liegt, das haben wir schon gewusst. Dass aber der Raum im Kastenwirt brechend voll wird, das hat uns dann doch erstaunt, und natürlich sehr gefreut," sagte Wolfgang Huber, Pressesprecher der Grafinger Grünen.

Wer nicht im Auto sitzt, wird an den Rand gedrängt
Zunächst stellte Wolfgang Huber die jetzige Situation am Markplatz dar: 18.000 Autos täglich, kaum Platz für Fußgänger und Radfahrer, kein gesicherter Überweg. Wer nicht im Auto sitzt, wird an den Rand gedrängt. Von Aufenthaltsqualität könne man da nicht sprechen, eher schon den Mut der Radfahrer bewundern und die Entschlossenheit der Fußgänger, wenn sie auf die andere Marktplatzseite wollen. Hubers Fazit: Der Marktplatz soll wieder Marktplatz werden - heute ist er ein Auto-Verkehrsplatz.

Vier Varianten vorgestellt
Was aus Grafings Marktplatz aber werden könnte, das zeigen die Planungen von Klaus Immich. Stadträtin Angelika Obermayr ging detailliert auf die vier Varianten des Stadtplaners ein. Insbesondere der schon vom Stadtrat bevorzugte Immich-Vorschlag, den gesamten Marktplatz bis in die zuführenden Straßen hinein als niveaugleiche Fläche zu gestalten, hat auch bei den meisten Besuchern großen Anklang gefunden. Bei dieser Variante bleiben zwar die heutigen Straßenführungen weitest gehend erhalten, aber durch unterschiedliche Pflasterungen, Farbmarkierungen, Poller und Rinnen entsteht eine deutlich spürbare Verkehrsberuhigung. Tempo 10 oder 20 tun ein übriges. "Das darf aber nicht mit einer Spielstraße oder einem "Shared-Space"-System verwechselt werden, bei dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind", so die Grünen-Stadträtin. "Die schon umgesetzten Beispiele aus anderen Städten mit ähnlichen Problemen wie die in Grafing zeigen, dass schließlich weniger Verkehr und mehr Aufenthaltsqualität entstanden sind."

Beispiele aus anderen Städten
Weilheim, Rosenheim und Pfaffenhofen sind solche Beispiele. Grünen-Stadträtin Ottilie Eberl zeigte in ihrem Vortrag eben diese Beispiele auf. Eine viel befahrene Innenstadtstraße in Weilheim ist heute ein verkehrsberuhigter Ort mit gütlichem Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer. Der Josefsplatz in Rosenheim wird nach der Umgestaltung weiterhin mit 20.000 Fahrzeugen täglich frequentiert, aber niveaugleiche Pflasterung, ein Kreisel und vor allem Tempo 20 machten aus dem früher hektischen Platz einen attraktiven Innenstadtbereich. Und in Pfaffenhofen sind auf dem Hauptplatz Straßencafés und neue Fußgängerbereiche entstanden. "Das geht mit unserem Marktplatz auch," schloss Eberl ihren Vortrag.

Lebhafte Diskussion
Die anschließende Diskussion, von Stadtrat Dr. Heinz Fröhlich geleitet, brachte eine Reihe interessanter Aspekte hervor. Könne man denn nicht die niveaugleiche Variante mit einem anderen Immich-Vorschlag kombinieren, nämlich nur die südliche Straßenführung zu erhalten und die nördliche Fahrspur komplett aufzulösen? Dafür gab es viel Zustimmung und weitere Diskussionen. Allerdings steht dann der östliche Teil des zentralen Gebäudes im Weg, weil die geringe Straßenbreite hier keinen Begegnungsverkehr zulässt. Diese Idee dürfte wohl am schwierigsten zu realisieren sein, denn bei der Neugestaltung des Marktplatzes sprechen auch andere Behörden kräftig mit: Das Landratsamt und das Straßenbauamt, die für Staats- und Kreisstraßen zuständig sind.

"Grafing kann eigentlich sofort beginnen"
Auch die Bedeutung der Gartenstraße sorgte für Gesprächsstoff, etwa in wie weit sie in die Neugestaltung des Marktplatzes eingebunden werden kann. Auch hier könnte ja trotz ihrer künftigen Umfahrungsfunktion ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen. In allen Plänen ist die Gartenstraße zwar bereits als ausgebaute Verbindung zwischen Glonner und Bahnhofstraße eingezeichnet, ist aber nicht Bedingung für die Neugestaltung des Marktplatzes. Stadtplaner Immich hatte seinerzeit auch betont, dass alle Entwürfe unabhängig von einer Ostumfahrung sind. "Mit der Marktplatzberuhigung kann Grafing eigentlich sofort beginnen."

Die gesamte Präsentation einschließlich der Pläne von Stadtplaner Immich und ergänzender Erläuterungen steht als PDF-Datei zum Download hier zur Verfügung.

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