Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Protest gegen Tigershow

Tiger und Löwen gehören in ihren natürlichen Lebensraum, nicht ins Zirkuszelt. Der Markt Schwabener Ortsverband der Grünen protestierte gegen das Gastieren einer Raubtier-Show in der Gemeinde.

22.08.13 –

Auf Bundes- und Länderebene haben wir Grüne immer wieder versucht, ein Wildtier-Verbot in Zirkussen zu erreichen. Bisher sind alle Vorstöße am Widerstand der schwarz-gelben Mehrheiten gescheitert. Zuletzt hat die Bundesregierung im Dezember 2011 gegen ein Verbot gestimmt, nachdem der Bundesrat ein solches fast einstimmig gefordert hatte.

Kommunale Alleingänge sind erfahrungsgemäß mühsam und schwierig durchzuführen. Wenn ein Zirkus oder eine Tiershow vor Ort bei uns auftreten, bleibt uns deshalb vorläufig fast nur der Aufruf zum Boykott und der Protest gegen die Zurschaustellung und das Abrichten von (Wild-)Tieren. So geschehen jetzt in Markt Schwaben, wo derzeit Christian Wallisers Raubkatzen-Show gastiert.

Übrigens haben 15 europäische Staaten das Mitführen von Wildtieren eingeschränkt oder verboten. Griechenland verbietet alle Tierarten im Zirkus. Applaus dafür!

In einem SZ-Kommentar wurden wir belehrt, wir hätten uns die Show vor unserem Protest erst mal ansehen sollen. Dieter Berberich wies in seinem Leserbrief diesen Vorwurf zurück:

"Auch Tiere haben eine Seele, empfinden wie wir Menschen Angst und Schmerz und sehnen sich nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. Aus diesem Grund lehnen wir Grüne es grundsätzlich ab, Wildtiere in Gefangenschaft zu halten. Der Vorwurf in Ihrem Kommentar, die Protestierer hätten Raubkatzen-Show und -Gehege doch besuchen sollen (dann hätten sie gesehen, wie schön die Tiger und Löwen es dort vergleichsweise in der Gefangenschaft haben), geht deshalb absolut daneben.

Wenn der Mensch anderen Lebewesen vorschreibt, wie ihr Dasein zu verlaufen hat(dies trifft insbesondere auch für die Nutztierhaltung zu) ist das meines Erachtens grundsätzlich unrecht. Auch noch so viele Fleischstücke und Streicheleinheiten ändern nichts daran, dass Wallisers Raubkatzen eingesperrt sind und keinen freien Willen haben. Ihre Haltung in Markt Schwaben (woanders wird es nicht besser sein) auf einer braunen von hohem Zaun umgebenen Wiese ist schlicht trostlos, verglichen mit dem unermesslichen abwechslungsreichen Lebensraum, den die Natur für sie vorgesehen hat (Wüste, Steppe, Dickicht, Wälder, Felsen, Berge, Flüsse, Meer"¦!) Dass der Mensch diesen Lebensraum immer mehr einengt und zerstört, berechtigt ihn nicht, die dort heimischen Tiere "zur Arterhaltung" auf noch ungleich engerem Raum einzusperren und zur Schau zu stellen.

Allein in Europa verbieten bereits 14 Länder aus eben diesen Überlegungen das Auftreten nicht-domestizierter Tiere in Zirkussen und Shows. Ab 2015 kommt  auch Großbritannien dazu. Das Anliegen der Grünen ist also keineswegs extravagant. Vielmehr sind die Argumente der Verbotsgegner rückständig und nicht mehr zeitgemäß.

Übrigens: Wer sich mit fremden Tieren beschäftigen möchte, kann sein Interesse in Kino, Fernsehen oder auf youtube mit hervorragenden Tierfilmen befriedigen. Im Gegensatz zu Zirkus und Show zeigen diese Filme die Tiere in ihren wirklichen Lebensräumen und mit ihren echten, angeborenen Verhaltensweisen."

Von: Bettina Goldner

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