Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Mit den Ebersberger Grünen im Tierheim

So schön wie möglich sollen es die Vierbeiner haben

28.04.15 –

Höchster Respekt vor der Leistung der ehrenamtlich Engagierten.Das ist es, was uns TeilnehmerInnen am Rundgang des Grünen Ortsverbands durchs Ebersberger Tierheim vor allem im Gedächtnis bleiben wird. Und die Augen der Vierbeiner. "Was machst du hier?" Magst du mich zu dir nehmen?", steht in ihrem Blick.
Rambo zum Beispiel, der kleine Terrier-Mischling, der zwei Tage durch Eglharting gelaufen war, bevor man ihn einfangen konnte, sucht jetzt aufgeregt Anschluss: bei seiner Nachbarin Shelly, einem Chow-Chow im Freilauf nebenan, und bei uns, denen er seine feuchte schwarze Nase durchs Gitter entgegenstreckt. Dreimal am Tag darf er Gassi gehen, aber die Abstände dazwischen sind lang. Oder die getigerte Katze, die hinter ihrem Kratzbaum sitzt und uns anschaut als wollte sie sagen: "Ich fühl mich hier ja sicher. Aber ein weiches Sofa mit einem liebevollen Menschen neben mir wäre noch schöner." Oder das große weiß-grau gescheckte Kaninchen, das aus einem Keller in Kirchseeon gerettet wurde. Mit schwarzen Kulleraugen blickt es wachsam die Menschen an, die um seinen Käfig herumstehen und betrübt seine Geschichte hören.

Bald wird es auch für die Kleintiere ein Auslaufgehege geben, erklärt Evelyn Bauer, Vorsitzende des Tierschutzvereins. Gitter zum Schutz gegen Durchgraben werden dazu bereits in den Boden verlegt. Ob das gescheckte Kaninchen dort Freunde finden wird, ist allerdings fraglich. Vielleicht wird es dann immer noch zu verstört sein und deshalb Artgenossen wegbeißen.

Zwei Hunde und 20 Katzen sehen wir auf unserem Rundgang durch das helle freundliche Haus. Die Kleintiere - derzeit drei Kaninchen und ein Hamster - sind in einem Holzhaus auf dem großen Gelände untergebracht. Maximal ist Platz für vier Hunde, 50 Katzen und 20 Kleintiere. Seit seiner Einweihung im November letzten Jahres hat das Team bereits 35 Katzen vermittelt. Darauf ist Frau Bauer vor allem deshalb stolz, weil die Tiere grundsätzlich nur an Menschen weitergegeben werden, deren Eignung zum Halten des neuen Familien-mitglieds vorher genau geprüft wurde.

Peinliche Hygiene
Dass so viele Vierbeiner in der Tierauffangstation, wie das Heim richtig heißt, beieinander sind - weder die Sauberkeit noch die Geruchsfreiheit lassen darauf schließen: Alles blitzt, ist hell und gepflegt, es riecht weder nach den Tieren noch nach ihrem Futter. Kein Wunder eigentlich, denn Heike Hendrich, Vollzeit-Tierpflegerin, die in dem Haus auch ihre Wohnung hat, desinfiziert regelmäßig alle Räume. Außerdem wird das Haus dreimal wöchentlich drei Stunden lang geputzt.
Peinliche Hygiene ist auch ein Gebot der Gesundheitsvorsorge. Jedes Fundtier muss zunächst in Quarantäne. Kranke, wie die schmächtige Katze mit dem Pilzleiden, müssen auf die Krankenstation. Wenn ein Tier weitervermittelt wird, werden seine Decken in einer Industriewaschmaschine ausgekocht und sein Raum komplett desinfiziert. Regelmäßig untersucht und behandelt eine Ärztin aus Grafing die Tiere. Der Untersuchungsraum soll, wenn die finanziellen Mittel es erlauben, auch für Operationen, vor allem für Sterilisationen ausgebaut werden. Grundsätzlich wird aber schon heute jedes eingelieferte Tier sterilisiert, betont Frau Bauer. Derzeit müssen die Ehrenamtlichen mit ihren Anvertrauten dafür noch im (Privat-)Auto zum Tierarzt fahren, "ein richtiger Stress für die Tiere", so Frau Bauer. Von dem Stress für die Helfer, allen voran sie selbst, redet sie nicht so gern.

Es funktioniert dank vieler Freiwilliger
Zu den Zukunftsperspektiven gehört auch ein zweites Holzhaus, in dem Strohvorräte gelagert werden und wilde Katzen einen Futterplatz finden können. Die Freiläufe für Katzen sind schon im Bau. 25 000 € hätten sie kosten sollen. Jetzt legen Ehrenamtliche selbst Hand an - zum Preis der Materialkosten. im Übrigen wird für wilde Katzen auch außerhalb des Hauses gesorgt: An 20 Stellen im Landkreis bekommen sie allwöchentlich in speziellen Futterhäuschen zu fressen. Nachschub auch dafür in Mengen stapelt sich in den Garagen.
Abschließend finden sich noch einige von uns im Seehaus-Piccadilly zum 6. "Ebersberger Gespräch" zusammen. Auch Karin Fritsch, die neue 2. Vorsitzende des Vereins, ist jetzt dabei. Der Abend endet locker. Frau Bauer klingt wesentlich zuversichtlicher als vor knapp vier Jahren, wo sie bei unserem 1. "Ebersberger Gespräch" noch recht verzweifelt die Situation ohne Tierheim geschildert hat.

Hier weitere Fotos.

Von: Bettina Goldner

 

 

 

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