Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Güter abgewägt - zugunsten der Windkraft

Von Anzing, Vaterstetten und Zorneding und davon, wie stark dort der Widerstand sein wird, hängt es ab, ob die sechs angedachten Windräder im Forst sich - nach positiver Testphase - bald drehen werden oder nicht. Dies und vieles mehr erläuterte Kreisra

06.07.11 –

Dass der Landkreis die Windenenergie braucht, um den Umstieg auf erneuerbare Energie zu schaffen, ist unbestritten. Mindestens 20% des Strombedarfs müssen bis 2030 aus Windkraft kommen. Den Erwartungen zufolge, die durch eine Versuchsmessung geprüft werden sollen, wäre die Hälfte davon bereits mit sechs Windrädern an der Westseite des Ebersberger Forstes zu gewinnen. Gegen die Aufstellung regt sich jetzt Widerstand, vor allem in Anzing und Purfing, wo BürgerInnen, unterstützt von Junger Union und Frauenunion, optische Beeinträchtigungen und eine Wertminderung ihrer Grundstücke befürchten. Soll man wegen einiger sehr streitbarer GegnerInnen des Projekts Verzögerungen in Kauf nehmen, womöglich sogar ein Scheitern des Themas im Landkreis? Darüber haben wir auf unserem zweiten "Ebersberger Gespräch" ausführlich diskutiert.

Die Bayerischen Staatsforsten werden ihren Grund nur dann für die geplanten Windräder zu Verfügung stellen, wenn der Landkreis und die anliegenden Gemeinden Anzing, Vaterstetten und Zorneding zustimmen, machte Max eindeutig klar. Für entscheidend hält es daher, die BürgerInnen als Mitstreiter zu gewinnen, was in der Anfangsphase der Planung vielleicht nicht intensiv genug geschehen sei. Norbert Neugebauer, Büroleiter des Landrats, der sich selbst als "absoluter Fan der Windkraft" bezeichnete, gab zu bedenken, dass die geplanten Anlagen mit ihren 140 m Nabenhöhe tatsächlich in manchen Augen eine nicht zu verleugnende Belastung darstellen können.

Während objektiv wirklich keine Belästigung durch Lärm und Schatten zu befürchten sind und die Nähe an selbst erzeugten Strom sogar einmal ein Vorteil sein könnte, gibt es einfach Menschen, die die neue "Optik" des Forstes sehr stören würde. Sie alle mit ins Boot zu holen, waren wir uns bei dem Gespräch einig, wird nicht möglich sein. Aber unsinnige Befürchtungen auszuräumen, müsste gelingen. Letztendlich gilt es die Güter "Forst und Landschaftsbild ohne Eingriff" und "Energiewende" gegeneinander abzuwägen, wobei wir Grüne uns nach reiflicher Überlegung eindeutig zugunsten der letzteren entscheiden.

Ob die Akzeptanz durch die Möglichkeit der finanziellen Beteiligung der BürgerInnen deutlich zu verbessern ist, war bei dem Gespräch umstritten. Green City Energy, die die Anlage bauen und betreiben will, bietet eine Modell mit 70%iger Finanzierung durch Genossenschaftsbanken und 30%iger Ko-Finanzierung durch Bürger an. Für einige Menschen mag das verlockend sein - die Firma verspricht mindestens 6% Rendite -, andere, so wurde argumentiert, könnten sich mangels finanzieller Möglichkeiten ausgeschlossen fühlen. Als sozialstes und demokratischstes Modell erscheint uns deshalb ein breit angelegtes finanzielles Engagement der Gemeinden.

Kategorie

Energie und Klima

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