Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Ebersberger Grüne warnen vor gefärbten Ostereiern im Handel!

Wenn schon Ostereier sein müssen, dann sollte man wenigstens genau auf die Kennzeichnung schauen!

28.03.12 –

Bevor wieder Hunderte traditionsbewusster VerbraucherInnen ihre Lieben zu Hause an Ostern mit industriell gefärbten Eiern beglücken, weist unser Ebersberger Ortsverband darauf hin, dass gekochte und gefärbte Eier als "weiterverarbeitet" gelten und deshalb von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind. Wir schließen uns deshalb dem Appell des Deutschen Tierschutzbunds an, nur gefärbte Eier zu kaufen, die explizit als Bio- oder Freilandeier gekennzeichnet sind, oder die Eier selbst zu färben.

"Weiterverarbeitete" Eier stammen gewöhnlich von Hühnnern, die in sog. Kleingruppen gehalten werden. Darunter versteht man eine erlaubte Form der qualvollen Käfighaltung, die jedem Huhn nur Platz von etwa 1,5 DIN-A4-Blättern einräumt. So gehaltene Tiere können nicht gleichzeitig ruhen, artgemäß scharren, picken und sandbaden. Häufig führt der Stress dazu, dass sie sich gegenseitig Verletzungen zufügen. Insgesamt wandert etwa jedes dritte der jährlich 17,5 Milliarden (!) in Deutschland konsumierten Eier in die Lebensmittelherstellung und kann somit nicht zu seinem Ursprung verfolgt werden.

Übrigens: Die schwarz-gelbe Bundesregierung will den Geflügelzüchtern absurd lange Übergangsfristen bis zum Jahr 2035 für die Käfighaltung gewähren. Die Bundesländer haben sich zwar auf eine Abschaffung der Käfige für das Jahr 2023 geeinigt; Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner weigert sich aber, diesen Beschluss umzusetzen. 

Schließlich sollten aber auch alle, die sich für BIOEIER entscheiden, wissen, dass erst ab Lieferung eines Kükens an einen Biobetrieb das Tier zum "Biotier" wird. Das bedeutet: Da sich männliche Hühner nicht zum Eierlegen eignen, werden diese vergast oder bei lebendigem Leib geschreddert, bevor sie die Chance haben, die Laufbahn eines Biotiers einzuschlagen. Insgesamt erleiden jährlich 50 bis 60 Millionen männliche Küken in Deutschland dieses Schicksal.

Umfangreiche Hintergrundrecherchen über Boden-, Freiland- und Biohaltung von "die Tierfreunde e.V." räumen mit dem idyllischen Bild von glücklichen Hühnern auf dem Bauernhof gründlich auf. 

Schmackhafte pflanzliche Alternativen zum Ei beim Kochen und Backen beschreibt der Vegetarierbund Deutschland.

Keine Käfigeier in Produkten

Im Übrigen machen wir darauf aufmerksam, dass von diversen Seiten auf Ei-haltigen Fertigprodukten eine Kennzeichnungspflicht der verwendeten Eier gefordert wird. "Keine Käfigeier in Produkten - Wo Tierqual drin ist muss auch Tierqual draufstehen" heißt eine Unterschriftenliste des Deutschen Tierschutzbundes.  Foodwatch hat die Online-Unterschriftenaktion "Gegen versteckte Käfigeier!" installiert.

Zur Information: Hühnereier werden mit einem Code gekennzeichnet, z.B. 1 DE-23457. Die erste Ziffer steht dabei für das Haltungssystem: 
0 = Eier aus ökologischer Erzeugung 
1 = Freilandhaltung 
2 = Bodenhaltung 
3 = Eier aus Käfighaltung 

Generelle Kennzeichnungspflicht

Wie die Hühner sind auch Schweine, Rinder und Kaninchen in der Massentierhaltung qualvoller Misshandlung ausgesetzt . BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern deshalb eine grundsätzliche Kennzeichnungspflicht bei allen Lebensmitteln, für deren Erzeugung Tiere gehalten werden. So wäre sichergestellt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher alle Informationen bekommen, um bei ihrem Einkauf eine bewusste Entscheidung treffen zu können.

 

Von: Bettina Goldner

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