Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Aktionstag gegen Plastikmüll

Unser Müllberg in der Ebersberger Fußgängerzone gab Rätsel auf

16.09.18 –

Was hat der Berg an Plastikmüll in der Fußgängerzone verloren? Manch Passant rieb sich erstaunt die Augen. Nur ein Demonstrationsobjekt!, konnten wir sie/ihn beruhigen: Wir wollen zeigen, wie viel reine Plastik-Verpackungen jede*r Ebersberger*in im Jahr (ordnungsgemäß und entsprechend dem Ebersberger Weg) in der gelben Tonne entsorgt. Oder vielleicht doch ein Grund zur Beunruhigung? Nämlich, was passiert denn mit dem über 16 kg schweren Berg? Statistisch gesehen, wird ein Drittel davon recycelt. Der Rest - verbrannt. Deutschlandweit gesehen ein ungeheuerer "Brandherd", angesichts der Tatsache, dass jede*r Deutsche im Jahr rund 72 kg Plastikmüll produziert!
Und was können wir besser machen? Darauf gibt es Antworten! Thomas von Sarnowski, unser Landtagskandidat, und Otti Eberl, unserer Kandidatin für den Bezirkstag, samt Mitstreiter*innen gaben sie am 15. September, Aktionstag gegen den Plastikmüll, am gut besuchten Infostand.

Die erste lautet: Plastikverpackungen vermeiden, wo immer es geht. Zum Beispiel, indem man seine eigenen Behältnisse zum Einkaufen mitbringt. Eine Hilfe dafür boten wir schon mal an: Wer an unserem Quiz teilnahm, bekam einen hübschen Biobaumwollbeutel für den Obst-  und Gemüsekauf.

Die zweite heißt: Den Anteil an Mehrwegverpackungen erhöhen. Dazu muss die Politik Anreize geben. 192 Einweg-Pklastikflaschen pro Kopf im Jahr - davon müssen wir wegkommen!  Grundsätzlich sollten Kunststoffprodukte wiederverwendbar oder wenigstens reycyclingfähig sein. Die Grundlage dafür wäre, dass Plastikprodukte einfach in ihre Bestandteile zu zerlegen und obendrein giftfrei sind. Dies sollte bereits im Produktdesign verankert werden. So lang das noch nicht garantiert ist, muss wenigstens das Pfandchaos beendet werden. Einwegpfand sollte künftig für alle PET-Flaschen gelten, unabhängig vom Inhalt.

Thomas von Sarnowski kommentierte: „Verbindliche Halbierung unseres Verpackungsmülls, Abgaben auf Take-Away-Verpackungen, Abbau der Plastik-Subvention von 780 Mio. Euro - das wäre sehr gut, wie vieles mehr im Grünen Aktionsplan gegen Plastikmüll. Aber am Wichtigsten ist der tiefgreifende Umbau unserer Wirtschaft. Stichwort Ökodesign: An das Ende des Produkts denken, bevor man es produziert. Bis 2030 müssen alle Kunststoffprodukte wenigstens recycling-fähig sein und zu 50% aus recyceltem Plastik bestehen. Von allein kommt die Kreislaufwirtschaft nicht - wir müssen den politischen Rahmen setzen!“

Viel gab es noch zu diskutieren, beispielsweise über den Müll in den Weltmeeren.
Welches Ausmaß hat der größte Plastikmüllstrudel in den Weltmeeren?, lautete eine Frage bei unserem Quiz. Die Antwort stieß auf ungläubiges Staunen: Der Strudel befindet sich zwischen Hawai und Kalifornien und ist mehr als viermal so groß wie Deutschland.
Und was ist der schlimmste Verursacher von Mikroplastik in unseren Gewässern? Der Abrieb von Autoreifen!
Wie ließe er sich reduzieren? Durch ein Tempolimit - niedrigere Geschwindigkeiten würden härtere Reifen erlauben.

Das Thema treibt viele um, merkten wir auf dem Infostand. Einen "PLASTC PLANET" - den will keine*r!

Von: Bettina Goldner

 

 

 

Kategorie

Naturschutz/Flächenfraß

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