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10.11.19 –
Die ausführliche Rede können Sie hier nachlesen – es gilt das gesprochene Wort:
Liebe Freundinnen und Freunde,
„I hob dramt“ – das ist der Grund warum ich heute vor euch stehe. Die Ähnlichkeiten zu einer berühmten englischsprachigen Rede sind dabei rein zufällig.
Jeder Dram - jeder Traum - hat eine Traumphase, in der wir Erlebtes Revue passieren lassen und die Geschehnisse verarbeiten. Also die Vergangenheit betrachten.
Als eine der am längsten amtierenden Kommunalpolitikerinnen habe ich die Geschichte der Grünen von Anfang an mitgestaltet. Fast 36 Jahre lang im Kreistag, 12 Jahre im Gemeinderat Aßling, 5 Jahre im Bezirkstag – in alle kommunalen Gremien habe ich mich eingebracht.
Anfangs noch ausgelacht und angefeindet haben wir Grünen uns bald einen Platz im Kreistag erkämpft. Und schon im ersten Jahr konnte ich einen Antrag für ein Blockheizkraftwerk im Kreiskrankenhaus und auf der Deponie durchsetzen. Damals habe ich im Ausschuss noch Flugblätter verteilt und die Funktionsweise eines Blockheizkraftwerks erklärt. Ich war eben mit meinem Studium als Umweltingenieurin fertig und voller Elan, dieses Wissen auch im Kreistag einzubringen.
Wir haben damals schon den Landschaftspflegeverband beantragt, die Abfallwirtschaftssatzung reformiert, die Idee der dezentralen Kompostierung eingebracht…
Was hat mich denn überhaupt motiviert?
Das Wissen, dass die Menschheit sehenden Auges auf den Abgrund zuläuft und sich ihre Lebensgrundlagen zerstört – den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Da konnte ich nicht tatenlos zusehen.
Landrat Niedergesäß hat bei seiner Nominierungsrede sein Erreichtes auf Bierfuizl drucken lassen. Ich habe euch auf 10 Seiten kleinster Schrift 2-spaltig die Initiativen der letzten zwei Wahlperioden aufgelistet .
Hier könnt ihr unsere bzw. meine Schwerpunkte sehen, die ich als Fraktionssprecherin alle mit initiiert habe. Wir haben wahrlich viel erreicht, denn eine große Zahl unserer Initiativen wurden auch umgesetzt: für den Schutz des Klimas und unserer Lebensgrundlagen, für eine Verkehrswende, für Transparenz, für soziale Belange, für Gleichberechtigung...
Besonders hervorheben möchte ich zwei richtungsweisende erfolgreiche Anträge:
Wir Grüne haben zunächst zu dritt im 60-Köpfigen Kreistag und zuletzt zu neunt gewirkt. Wir waren wohl die erfolgreichste Ebersberger Kreistagsfraktion aller Zeiten und haben den Kreistag entscheidend verändert und geprägt wie niemand vor uns.
Wieder zurück zu „I hob dramt“. Wenn ich aus der Traumphase aufgewacht bin, dann bin ich in der Realität im Heute.
Wo steht der Kreistag jetzt? Er hat sich das Leitziel gesetzt, bis 2030 frei von fossilen Energieträgern zu sein und der Landkreis ist in diesem Bereich in Bayern weiter als andere Landkreise. Das kommt nicht von ungefähr – haben wir Grüne und auch ich doch von Anfang an dieses Thema vorangetrieben. Der Landkreis hat vorbildliche Strukturen für die Energiewende geschaffen.
Der Klimaschutzmanager, den wir beantragten, hat einen enormen Impuls gegeben. Die Energieagentur, die ich mitbegründet habe und als Aufsichtsrätin mitgestalte ist der Motor der Energiewende. Ich habe die Bürger-Energiegenossenschaft mit initiiert und am Anfang als Aufsichtsrätin begleitet.
Der Landkreis hat einen Energienutzungsplan erstellt, betreibt ein kommunales Energiemanagement und eine klimaneutrale Wärmeversorgung – bezieht für die Liegenschaften reinen Ökostrom. Die Kommunen haben im Landkreis die Netze übernommen und mit den Eberwerken ein regionales EVU gegründet. All das habe ich aktiv angeschoben und mitgestaltet. Und doch, sind wir auch im Landkreis Ebersberg meilenweit von unseren Zielen entfernt.
Denn die CSU ist in Bayern der Hemmschuh für den Klimaschutz: 10 H-Regelung, Deckelung der Erneuerbaren Energien, noch bis 2018 Förderung von Ölheizungen, Festhalten an Verbrennungsmotoren, Subventionierung klimaschädlicher Technologien u.v.m. Wie jetzt, so protzte die Staatsregierung auch schon 2011 Klimavorreiter zu werden – dann hat sie 10H eingeführt und die CO2-Emissionen sind derweil gestiegen und steigen auch weiterhin.
Ich begrüße es ausdrücklich, dass sich die CSU im Landkreis aufgeschlossen zeigt – doch sie unterstützt auch den Kurs in Bund und Land: nach dem Motto in der Kommune dafür – im Land dagegen. Davon darf man sich nicht täuschen lassen - echten Klimaschutz gibt es nur mit uns. Das erlebe ich im Landtag hautnah mit, als persönliche Referentin von Martin Stümpfig, dem Sprecher für Energie und Klimaschutz der Landtagsfraktion.
Nicht umsonst werden richtungsweisende Themen heute immer uns zugeschrieben und mit „Grün“ umschrieben: grüne Mobilität, grüne Landwirtschaft, grüne Wirtschaft, grüne Energien usw.
Gar nicht grün schaut es in unserm Landkreis mit dem Naturschutz aus: wir haben einen enormen Flächenverbrauch, die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen ist desaströs: Mehr als die Hälfte haben große Mängel und 29% wurden gar nicht umgesetzt, wie eine Studie aufzeigte. Wir gehören zu den am stärksten wachsendenden Regionen Deutschlands – und unsere Natur zahlt den Preis für dieses ungebremste Wachstum.
Wir haben noch einen schönen und attraktiven Landkreis, aber unsere Mieten sind so hoch, dass sich selbst die Mittelschicht das Wohnen fast nicht mehr leisten kann.
Wir haben S-Bahnen, die in der Regel zu spät kommen – auch bei den Zugverbindungen ist es nicht viel besser.
Und Ebersberg ist über die Landkreisgrenzen bekannt und hat es bis ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft hat: der vollkommen unzureichend vorbereitete Kauf des Sparkassengebäudes, dessen Sanierungskosten statt ursprünglich 3 Mio. Euro nun auf 20 Mio. Euro geschätzt werden. Der Landrat muss sich die Kritik schon gefallen lassen, dass er unterlassen hat, Voruntersuchungen vorzunehmen und den Kreistag dann nur scheibchenweise und verspätet informierte.
Doch zurück zu „I hob dramt“ bzw. „I dram“. Von was träumen ist in die Zukunft gerichtet - ist eine Imagination - eine Vision. Eine Vision steht immer am Anfang – es ist der Startpunkt vor der Umsetzung.
Visionen
Unsere Vision zeichnet uns Grüne aus. Wir übernehmen die politische Verantwortung für unsere Zukunft – und fahren keinen Schlingerkurs mal so und mal so. Das macht uns verlässlich und glaubwürdig. Das kann ich auch von mir behaupten.
Visionen habe ich immer gehabt. Die Vision von einer Menschheit, die auf ihre Umgebung, auf ihre Menschlichkeit und auf ihre Verantwortung gegenüber allen Lebewesen achtet – das ist der Motor meines politischen Engagements.
Wie sieht meine Vision für den Landkreis Ebersberg aus?
Ein Vorbehaltloses Ja zum Klimaschutz
Ich will den Klimaschutz an erste Stelle setzen und bei all meinen Entscheidungen nicht nur berücksichtigen, sondern zur Bedingung machen.
Berechnungen des Klimaschutzmanagers ergeben: Wir brauchen
Mobilität für alle
Flächenverbrauch eindämmen
Landkreisentwicklung aktiv planen gestalten - Ziele formulieren, wohin wir uns entwickeln wollen.
Natur- und Landschaft schützen
Landwirtschaft gesund und regional
Wohnraum für alle
Sozialverträglichen Wohnraum schaffen – dabei klotzen statt kleckern
Im sozialen Bereich Menschlichkeit und Mitgefühl an erster Stelle
Kreisklinik bedarfsgerechte Grundversorgung vor Ort
Digitalisierung
Generationengerechte Finanzpolitik
Und noch ein Wort zu mir persönlich. Ich versuche immer, auch im Privaten meinen hohen politischen Ansprüchen gerecht zu werden: ich ernähre mich biologisch, baue Gemüse und Kräuter im Garten an, verarbeite sie dann auch, vermeide Verpackungen und Wegwerfprodukte; mein Mann und ich brachten unser altes Haus auf einen vorbildlichen, effizienten Standard mit nachhaltigen Dämmstoffen und bekamen dafür zwei Energiepreise, ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln immer wo es möglich ist, fliege nicht uvam.
Wer mich kennt, weiß, dass ich meine Themen konsequent vertrete, aber dabei immer auf die menschliche Komponente achte – sowohl innerhalb der Grünen als auch mit den Vertretern der anderen Parteien. Denn letztendlich können meine Visionen nur Wirklichkeit werden, wenn wir breite Zustimmung in der Bevölkerung bekommen und wenn wir auch die anderen politischen Vertreter*innen überzeugen können. Ich denke, meine ganze Lebenserfahrung hilft mir dabei, auch Wege dafür zu finden.
Ich möchte, dass meine Träume Wirklichkeit werden – denn es geht um unsere Zukunft in der wir alle leben wollen.
Erstes Ziel ist für mich am 15. März in eine Stichwahl gegen Robert Niedergesäß zu kommen und eine mindestens 15-köpfige Kreistagsfraktion.
Ich wünsche ich mir ein traumhaftes Wahlergebnis für uns alle am 15. März – dafür bitte ich um eure Unterstützung.
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