Bündnis 90/Die Grünen

in der Gemeinde Vaterstetten

Ricarda Lang in Hohenlinden

Die Bundesvorsitzende überzeugte und motovierte

06.10.23 –

Was man liebt, das spaltet man nicht. Nicht schlecht reden, sondern machen: Für Klimaschutz, für Gerechtigkeit, für Demokratie - Richarda Lang, Thomas von Sarnowski und Ottilie Eberl überzeugten mit ihren Konzepten und Visionen.

Über 100 Personen kamen am 5.10.23 ins voll besetzte Wendlandhaus nach Hohenlinden um die Kandidat*innen für den Landtag und Bezirkstag sowie insbesondere Richarda Lang kennen zu lernen.

Inklusion soll Realität werden

Bezirksrätin Ottilie Eberl nahm die Gelegenheit wahr, über den Bezirkstag ein „eher unbekanntes Parlament“ zu berichten. Das „Sozialparlament“ für Oberbayern bestimmt u.a. über die Behindertenhilfe und die psychiatrische Versorgung. Ottilie Eberl möchte, dass Inklusion Realität wird. Sie setzt sich für barrierefreie Zugänge und Mehrgenerationenhäuser ein, die schon bei der Aufstellung des Bebauungsplans geplant werden müssen. „Wir brauchen mehr barrierefreie Wohnungen und bei Behinderteneinrichtungen kleinere Wohneinheiten.“ Sie wünscht sich mehr Rückenwind für inklusive Arbeitsplätze.

Wir brauchen im Bezirkstag eine starke Grüne Fraktion – und „i muas do dabei sei!“, so Ottilie Eberl.

Faire Chance in der Bildung

Aus dem Nachbarlandkreis Erding ist die dortige Direktkandidatin für den Landtag, Laetitia Wegmann, gekommen. Außerhalb Erdings ist sie über den Listenplatz 25 wählbar. Sie ist mit 20 die jüngste Kandidatin der Grünen. Ihre Schwerpunkte sind Jugend, Bildung und Gesundheit. Sie setzt sich für eine faire Chance in der Bildung und damit für das Leben ein: „Bildung ist wichtig für die soziale Gerechtigkeit und unsere Zukunftsperspektive“.

Was man liebt, das spaltet man nicht

Thomas von Sarnowski, Landessprecher der Grünen und Direktkandidat für den Landtag im Landkreis Ebersberg, ist in ganz Bayern unterwegs: „Die letzten Wochen und Monate war Bayern nicht das Land, das ich kenne und auch nicht das ich sehen will.“ Ein Land in dem nicht zugehört wurde, sondern niedergeschrien wurde. Doch es geht um unsere Zukunft und über die müssen wir sprechen und uns austauschen: E-Mobilität, Klimawandel, Heizung, Pflege. Alles Themen, die wir umsetzten müssen. „Heizung ist eine Sachfrage, kein Kulturkampf“, so von Sarnowski.

Ein Lichtblick sei die Demonstration "Zammreißen – Bayern gegen Rechts" am Odeonsplatz gewesen. 35.000 Menschen kamen um gegen "Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus" und für "Schönheit, Vielfalt und Gemeinschaft" auf die Straße zu gehen. Thomas von Sarnowski: „Was man liebt, das spaltet man nicht“.

Es werden so viele haltlose Lügen über Grüne verbreitet, wie Zwangsveganisierung, Insekten im Essen, Süßigkeitenverbot und vieles mehr. Und, die Grünen sind an allem schuld! Das sei blanker Populismus, so von Sarnowski, um Hetze zu verbreiten und Stimmung zu schüren. Grund sei die Perspektivlosigkeit der jetzigen Landesregierung.

Sehr redegewandt und faktenreich ging von Sarnowski auf das ein, was getan werden muss: mit der Windkraft nach vorne gehen - die Bürger*innen daran beteiligen und die Erneuerbaren Energien insgesamt ausbauen. Dass der Freistaat selbst auf den Dächern seiner staatlichen Liegenschaften nur 4 % Solaranlagen installiert hat, ist ein Armutszeugnis und kein Vorbild.

Im Landkreis Ebersberg beispielsweise werden jedes Jahr 330 Mio Euro für Energie ausgegeben. Geld, das aus dem Landkreis fließt. „Eine Milliarde alle drei Jahre, da könnte so viel damit gemacht werden: Solarenergie ausgebaut werden, Windenergieanlagen aufgestellt werden, Netze ausgebaut werden…Und die Wertschöpfung bliebe bei uns vor Ort.“

Weiter ging er auf die Themen Wirtschaft, Klimaschutz und Kinderbetreuung ein.

Zum Schluss stellte von Sarnowski die Frage in die Runde: „Wer wollen wir in Bayern sein: die, die Probleme anpacken oder die, die sie nur verschieben. Wir Grüne stehen für anpacken, wir wollen die Probleme miteinander angehen und lösungsorientiert vorgehen: „Bayern hat den Zusammenhalt einfach verdient“.

Bayern sind wir, die wir hier leben

Ricarda Lang, Bundesvorsitzende und Mitglied des Bundestages, war dann der Höhepunkt des Abends in Hohenlinden. Sympathisch und wortgewandt, mit ein klein bisschen Baden-Württembergischem Akzent, ging die erst 30-jährige darauf ein, was im Bund durch die Ampel alles erreicht und in Bayern versäumt wurde.

Wenn Söder etwa den Grünen das „Bayerngen“ abstreitet, dann ist das populistisch und spaltend. Denn mehr als eine Million Menschen haben bei der letzten Landtagswahl die Grünen gewählt. Sind das alles keine Bayern?

Klimaschutz ist Menschheitsschutz

Ausführlich ging sie auf den Klimaschutz ein. Das sei eigentlich der falsche Begriff, denn schützen müssen wir nicht das Klima, sondern uns. Die Klimakrise ist schon da: Landwirte haben 20 % ihrer Ernte verloren, Überschwemmungen haben das Hab und Gut zerstört, insbesondere Kinder und alte Menschen müssen vor der Hitze geschützt werden… Wir müssen also schützen, was uns lieb und teuer ist. Daher sei Menschheitsschutz eigentlich der passendere Begriff.

Vom Klimaschutz profitieren alle und nur so können wir unseren Wohlstand erhalten.

Robert Habeck hat in nie dagewesener Geschwindigkeit wichtige Meilensteine angepackt: Er hat uns in nur einem Jahr von Putins Öl und Gas unabhängig gemacht und uns gut durch den Winter gebracht, er hat mit dem Heizungsgesetz das Thema Wärme angepackt und damit den Weg zur Unabhängigkeit von fossilen Energien endlich eingeleitet. Nach Jahrzehnten des Stillstands. Die Ampelregierung hat viel bewegt – lediglich an der Kommunikation nach außen müsste noch gearbeitet werden.

Fachkräftemangel

Wie kann man dem Fachkräftemangel entgegenwirken?

  • Alle Ausbildungen gleich behandeln und gleich wertschätzen. Defizit gibt es beispielsweise bei der den Kinderpfleger*innen, die keine Entlohnung in der Ausbildungsphase erhalten.
  • Meister ist gleich viel wert wie Master.
  • 850.000 Vollzeitäquivalente mehr gäbe es, wenn die Frauen so viel arbeiten könnten wie sie wollten.
  • Fachkräfte aus dem Ausland

Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland. Deshalb sollen Menschen, die bei uns ankommen schnell Arbeit bekommen und schnell integriert werden. Das Arbeitsverbot endlich aufheben! Das Chancenaufenthaltsrecht sei ein erster Schritt dazu. „Statt Scheinlösungen und Ausgrenzung, müssen wir die Kommunen unterstützen und die Verfahren beschleunigen“, so Richarda Lang.

Armut verhindern

Wichtig ist eine echte Mietpreisbremse, damit Wohnraum bezahlbar bleibt. Ein Mindestlohn um von der Arbeit leben zu können und Kindergrundsicherung um Kinderarmut zu vermeiden.

Das Recht wählen zu gehen ist nicht selbstverständlich

Das Wahlrecht wurde bei uns erkämpft. In anderen autokratisch regierten Ländern ist es alles andere als selbstverständlich.

„Wenn die AfD davon redet, „für den kleinen Mann“ einzutreten, dann stimmt das überhaupt nicht. Die AfD will raus aus der EU und damit ein wirtschaftliches Fiasko anrichten, sie ist Putin-freundlich und würde uns ihm ausliefern. Die AfD ist die unsozialste Partei, die Deutschland destabilisieren will. Wir Grüne werden die Demokratie verteidigen!“, so Richarda Lang. Für uns gilt auch im Wahlkampf: Respekt, Anstand und Wahrheit.

Wer blockiert wird zum Standardrisiko für Bayern

Richarda Lang appellierte an Söder, endlich den Kulturkampf und den Populismus zur Seite zu legen. Sie wünscht sich eine Länderregierung, die nicht nur Selfies macht, sondern endlich regiert und Verantwortung übernimmt.

Unsere Aufgabe ist riesig, doch unsere Chancen sind es auch. Wir haben alles zu verlieren, aber noch viel mehr zu gewinnen.

Wer den Grünen eine Stimme gibt, tut diesem Land gut. Deshalb für Klimaschutz, für Gerechtigkeit und für unsere Demokratie: Alle Stimmen für GRÜN!

Fragen aus dem Publikum

Nach den Beiträgen der Referent*innen gab es interessante Fragen aus dem Publikum und fundierte Antworten:  zu den Themen Rente, Chancenaufenthaltsrecht, Kinderbetreuung, Wirtschaftsstandort Deutschland, Strompreis.

Alle Fragen waren konstruktiv. So war Ricarda Lang am Ende beeindruckt: „Danke fürs Zuhören, danke für den guten Umgang miteinander. Der Landkreis Ebersberg hat sich von der besten Seite gezeigt.“

 

Von: Waltraud Gruber

Kategorie

Demokratie | Energie und Klima | Landtags-/Bezirkstagswahl

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