24.02.24 –

Mit den beeindruckenden Demonstrationen ihrer Traktoren lassen die Landwirte ihren Frust heraus. Die mit dem Betrieb verbundene Bürokratie, das Gefühl mangelnder Wertschätzung in der Gesellschaft und die Angst vor einem zu schnellen Umbau hin zu nachhaltiger Bewirtschaftung ohne finanzielle Hilfen machen ihnen Sorgen.

Die wütenden Proteste gegen eine – inzwischen stufenweise – Abschaffung der Subventionierung des Diesels für ihre Fahrzeuge werden von den Unionsparteien unterstützt, die darauf hoffen, die Regierungskoalition ins Wanken zu bringen.

CDU und CSU verschweigen dabei, dass die Landwirtschaftspolitik in Bayern, in Deutschland und in der EU  über Jahrzehnte von Konservativen dominiert wurde. Der dramatische Rückgang der aktiven Betriebe von 630 000 auf 255 000 zwischen 1990 und 2022 hat nun wirklich nichts mit Grüner Politik zu tun.

Wir Grüne haben schon immer gefordert, die Subventionen vor allem kleineren Betrieben zukommen zu lassen und solchen, die besonders naturnah wirtschaften.

Unsere Bürgermeisterin Kathrin Alte (CSU) verweist im jüngsten Anzinger Gemeindeblatt in ihrem Grußwort auf die landwirtschaftliche Prägung des Ortes, die Leistungen der Bauern für die Kulturlandschaft und die Dorfgemeinschaft. Das sehen wir Anzinger Grüne genauso. Wir sind bemüht, unseren Dorfcharakter trotz einer regen Bautätigkeit und einer prozentual großen Bevölkerungszunahme so gut es geht zu bewahren.

Kritisch sehen wir aber ihre Forderung, die Vergünstigung für Agrar-Diesel beizubehalten. Im letzten Jahr ist die 1,5-Grad-Grenze der Erwärmung der Erdatmosphäre überschritten worden. Das sollte den letzten Zweiflern klar machen, dass der Abschied von fossilen Brennstoffen schnellstmöglich umgesetzt werden muss. Die Einbußen der Landwirte sollten durch Subventionen ausgeglichen werden, die die Klimawende fördern statt sie auszubremsen – zum Beispiel durch eine Tierwohlabgabe auf Fleischprodukte.

Kathrin Altes eindeutige Unterstützung einer schädlichen Forderung der Staatsregierung und der CSU im Gemeindeblatt im Vorfeld der Europawahl ist zwar legal, sie widerspricht aber den parteiübergreifenden Bemühungen des Gemeinderats für die Umsetzung der Energiewende in Anzing. Die Gemeinde plant eine der größten Freiflächen-PV-Anlagen in der Region, die rechnerisch die komplette Stromversorgung Anzings abdecken könnte. Zudem hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, das Standortkonzept für PV-Anlagen durch eine entsprechende Planung für Windkraft zu ergänzen. Diesen klaren Kurs sollte auch die Bürgermeisterin weiter verfolgen.

Das wollen die Grünen für die Landwirtschaft:

Wir Grünen wollen Klima-, Umwelt-, Tier- und Gewässerschutz und landwirtschaftliche Erzeugung miteinander versöhnen. Die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen – das begreifen wir als Aufgabe für die nächsten Jahre.

Unser Ziel sind fruchtbare, kohlenstoffspeichernde Böden, sauberes Wasser und intakte Ökosysteme – und zugleich ein faires Auskommen von Landwirt*innen und eine gute und gesunde Ernährung für alle.

Das wollen wir mit den Bürger*innen und Bäuer*innen erreichen. Die Betriebe wollen wir bei der notwendigen Transformation unterstützen.

Ideen und Tipps, wo ihr die regionale Landwirtschaft beim Einkaufen unterstützen könnt:

Wochenmärkte z.B.

Ebersberg: Mittwoch 9 – 18 Uhr

Markt Schwaben: Donnerstag 8:00 – 12 Uhr

Poing: Freitag 10:00 – 17:00 Uhr

Zorneding auf dem Bio-Hof Lenz; Freitag 14 – 18 Uhr

Online Bestellen bei
Gemüse-bestellen.de von Böcks aus Neufarn Höhenberger Biokiste hoehenberger-biokiste.de

Hofläden

Die-maierei.de

Kleine Hofkäserei in Pastetten

Die Wolfmühle

Zehmerhof in Gelting (Wusstet Ihr schon, dass der Zehmerhof die Marmelade in seiner (Groß-) Küche selber herstellt? Aus den Beeren und Früchten, die sie nicht verkauft haben)
Weitere Hofläden findet ihr unter mein-bauernhof.de

Weitere Möglichkeiten:

Unverpacktladen BunteBohne in Poing mit einem tollen Café mit grandiosen Kuchen (alles bio und möglichst regional!)

Forellenzucht Kiesle am Vogelherd (Ottenhofen/Herdweg)