Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Grafing: Stadtrat lehnt Kauf eines Chrom verseuchten Grundstückes ab

06.08.10 –

Die CSU hatte vor Wochen vorgeschlagen, den städtischen Bauhof in der von-Hazzi-Straße auf das Gelände des ehemaligen Holzbetriebes Schindecker in Straußdorf umzusiedeln. Dadurch könne die Stadt Geld sparen, weil auf dem Gelände schon geeignete Gebäude stehen und weil dann das von-Hazzi-Grundstück teuer verkauft werden könne.

So ganz zu Ende gedacht haben die CSUler ihre Idee aber nicht - und sie wollten es auch gar nicht. Dafür beantragten sie ein Gutachten. Obwohl schon die Stadtverwaltung schnell ausrechnete, dass durch den abgelegenen Standort in Straußdorf der zusätzliche Fahraufwand für die Bauhof-Fahrzeuge beträchtlich steigt. Auf 30 Jahre gerechnet würden sich zusätzliche 125.000 km addieren - gut dreimal um die Welt zur Grünanlagenpflege und zum Schneeräumen.

Auch die bestehenden Schindecker-Gebäude taugen nicht für einen Bauhof. Die Mitarbeiter stellten bei einer kürzlichen Besichtigung fest, dass die Hallen im derzeitigen Zustand keinen sinnvollen Bauhofbetrieb gerecht werden. Teure Umbauten wären notwendig.

Auch der zu erwartende Verkaufserlös des jetzigen Bauhofgrundstückes und der gegengerechnete Kaufpreis für das Schindecker-Gelände wäre für Grafing kein gutes Geschäft. Das Bauhofgrundstück mit ca. 3.600 qm würde maximal etwa 900.000 Euro erbringen, das Schindecker-Areal, mit 6.600 qm zwar deutlich größer, würde dagegen rund 1,3 Mio. kosten.

Der Grafinger Stadtrat hat den Kauf des Schindecker-Grundstückes in Straußdorf abgelehnt.

Starke Chrombelastungen im Boden

Wie sich in der Stadtratssitzung am 20.07. herausstellte, ist das Grundstück durch Jahrzehnte lange Holzimprägnierarbeiten teilweise äußerst stark mit umweltbelastenden Chrom-VI-Verdingungen verseucht. Bei kürzlichen Messungen wurden Chrom-Werte ermittelt, die das 55-fache des zulässigen Grenzwertes aufzeigen.

Chrom-VI-Verbindungen fallen im Allgemeinen in die Wassergefährdungsklasse 3 (WGK3) und werden somit als stark wassergefährdend eingestuft. Ab einer Konzentration von 150 Microgramm/l Chrom besteht laut §9 Bundesbodenschutzgesetz Sanierungspflicht.

Die Konzentration in Straußdorf lag bei den Messungen z.T. über 8000 Microgramm/l - teilweise bis in eine Tiefe von 5,50 m. Das Grundwasser ist noch (!) nicht gefährdet, da es in einer Tiefe von ca. 40 m liegt und durch dichte Bodenschichten geschützt ist.

Die Verfolgung dieser Sanierungspflicht wird ab sofort im Landratsamt weiter behandelt. Die vorläufigen Sanierungskosten werden auf mindestens 190.000 Euro geschätzt.

CSU-Idee ein mehrfacher Rohrkrepierer

Warum die Grafinger CSU den Bauhof auf das Schindecker-Gelände verlegen wollte, ist nicht ganz klar. Die Idee entpuppte sich jedenfalls als Rohrkrepierer - und zwar in mehrfacher Hinsicht: Die Stadt hätte wesentlich mehr Geld für den Kauf ausgegeben als sie für den Verkauf des von-Hazzi-Areals eingenommen hätte. Die Betriebskosten für den Bauhof wären durch die zusätzlichen Fahrkilometer und den Zeitaufwand der Mitarbeiter deutlich und dauerhaft gestiegen. Außerdem würden die Bauhof-Mitarbeiter der hohen Chrom-Verseuchung des Schindecker-Geländes dauerhaft in unverantwortlicher Weise ausgesetzt sein. Der Stadt bliebe bei einem Grundstückskauf also nichts anderes übrig als diesen Sanierungsfall in Angriff zu nehmen. Ausmaß und tatsächliche Kosten wären aber noch gar nicht abzuschätzen.

Wolfgang Huber, Pressesprecher

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