Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Chancen und Notwendigkeit der Bürgerbeteiligung beim Umstieg auf regenerative Energieträger

Auf Einladung der Grünen stellte Herr Max Riedl vom Genossenschaftsverband Bayern das Thema "Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien" dar. Über 50 Interessierte kamen zur Veranstaltung in den Anzinger Forsthof und konnten dort viel interessant

13.06.12 –

Die Begeisterung über das genossenschaftliche Prinzip war Herrn Riedl anzumerken - er sprühte vor Elan. Auf die vielen Fragen wusste er stets eine Antwort, untermauert mit praktischen Beispielen. 

Dass sich im Nebenraum die Windkraftgegner trafen, passte zum Thema. Denn die Veranstaltung sollte die Chancen aufzeigen, die sich bei einer Bürgerbeteiligung an regenerativen Energien ergeben. Dazu gehört auch, dass die Anlagen vor der eigenen Haustüre dann nicht mehr als störend empfunden werden, wenn sie "den Bürgern selbst gehören" und nicht irgendwelchen anonymen Investoren und Großkonzernen. Die Windenergiegegner hörten zwischenzeitlich als Gasthörer interessiert zu. 

Eingangs referierte Kreis- und Bezirksrätin Waltraud Gruber über die Notwendigkeit der Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung der Energiewende. Angesichts der Prognosen zum Klimawandel und der schwindenden Ressourcen an fossilen Energieträgern sind andere Technologien gefragt. Erneuerbare Energien wie Sonnen- oder Windenergie sind ausbaufähig. 

Eine große Chance 

Gerade vor dem Hintergrund der Positivstandortausweisungen für Windenergieanlagen verweist Waltraud Gruber auf die große Chance, wenn die Potenziale dezentraler Energieerzeugung genutzt werden. So soll die Wertschöpfung vor Ort belassen werden und eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ermöglicht werden, bevor sich die großen Stromkonzerne die Standorte aneignen. 

Im Landkreis Ebersberg gibt es keine kommunalen Energiewerke, auf die zurückgegriffen werden kann. Ein anderer bewährter und schnell umsetzbarer Organisationsrahmen für eine Bürgerbeteiligung ergibt sich durch die Gründung von Energie-Genossenschaften. 

Herr Riedl ging dann in seinem Vortrag auf genossenschaftliche Konzepte zur regionalen Umsetzung der Energiewende unter Einbindung von Bürgern und Kommunen ein. 

Bei den Neugründungen sind Energiegenossenschaften ein überwiegender Schwerpunkt. 2011 wurde die erste Windgenossenschaft gegründet; die Nachfragen steigen seitdem. 

Rechtsform 

Die eG ist eine demokratische Rechtsform. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Kapitalbeteiligung. Die Mitgliederzahl ist offen mit einfachen Ein- und Austritt. Es ist kein Mindestkapital erforderlich, die Haftungsbegrenzung der Mitglieder beschränkt sich auf die Geschäftsanteile. 

Vorteile von Energie-Genossenschaften 

Die Mitglieder gestalten die Energiewende in ihrer Region - sie investieren ihr Geld in regionale Projekte zur Erzeugung regenerativer Energien. Im Vordergrund steht die Nutzenmaximierung für die Mitglieder, nicht die Gewinnmaximierung. Individuelle Unternehmensgestaltungen sind in der Rechtsform der eG umsetzbar. Die Verwendung des Rohstoffs aus der Region gewährleistet eine dauerhafte Versorgungssicherheit, leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und fördert die regionale Wertschöpfung. 

Die Beteiligung erfolgt nicht nur als Kapitalgeber, sondern auch als Eigentümer des Unternehmens. Eine breite Mitgliederbasis gewährleistet eine verantwortliche Einbindung von Bürgern, Kommunen und Unternehmen. 

Anschließend stellte Herr Riedl den Gründungsprozess einer Energiegenossenschaft dar. Falls es zu einer Gründung kommt, hilft der Genossenschaftsverband durch Beratung, die nach Aussage von Herrn Riedl nicht viel Geld kostet. 

Sein Fazit: "Ein Gewinn für alle - Die Genossenschaften." 

Davon waren auch die ZuhörerInnen überzeugt und konnten sich von Herrn Riedl noch persönlichen Rat am Ende der Veranstaltung holen, wovon sie weit bis in den Abend hinein Gebrauch machten. 

Eine sehr aufschlussreiche, kurzweilige und gelungene Veranstaltung, die vielleicht dazu beiträgt, das Thema Bürgerbeteiligung bei der Energiewende anzustoßen. 

 

Die Präsentation von Herrn Riedl können Sie hier nachlesen. 

Kategorie

Energie und Klima

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