Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

"Atom- und Kohlestrom schnell ablösen - 100% erneuerbare Energie ist machbar"

13.09.13 –

Raimund Kamm kämpft seit Jahrzehnten gegen die Atomenergie. Der Diplomökonom aus dem schwäbischen Dillenburg hat in einem Vortrag im Grafinger Kastenwirt dargelegt, welches Gefahrenpotential die beiden AKW in Gundremmingen heute und auch in Zukunft darstellen, und wie die erneuerbaren Energien den Atom- und Kohlestrom schnell ablösen können - zu 100%.

Fukushima war sicherlich das entscheidende Ereignis, das die Energiewende eingeleitet hat. Aber auch in Deutschland sind noch zwei AKW in Betrieb, die in gleicher Sidewasser-Technik gebaut sind wie Fukuschima: die wesentlich größer ausgelegten Reaktoren in Gundremmingen.

Raimund Kamm hat sich in seinem Vortrag vor rund 40 Zuhörern sehr kenntnisreich und kritisch mit Gundremmingen und der Atomindustrie auseinander gesetzt: Über die veraltete Technik und die Risiken, über die schlechte Energieeffizienz von AKW und die guten Geschäfte der Betreiber, über den fehlenden Schutz der Anlage vor Unfällen und Terrorangriffen und über das Zwischenlagen auf dem Gelände, das mehr Kastoren mit hochradioaktiven Müll enthält als das in Gorleben.

Erneuerbare Energien, ein Schrecken für die Atomkonzerne

"Vor zwanzig Jahren sagten die Stromkonzerne, dass auch auf lange Sicht nicht mehr als 4% Strom aus erneuerbaren Energien bei uns möglich sei. Jetzt erzeugen wir jedoch bereits 27% unseres verbrauchten Stroms aus Biostoffen, Sonne, Wasser und Wind." Raimund Kamm ist überzeugt, dass dieser Trend weiter geht, auch wenn von vielen Seiten versucht werde, die Energiewende abzuwürgen. "In Deutschland haben wir die Technik für 100%. Im Jahr 2020 sollten wir bereits 47% erreichen." Aber die Besitzer der alten Atom- und auch Kohlekraftwerke wollen weiter viel Geld verdienen, auf Kosten der Gesundheit anderer und großer Umweltschäden wie CO2-Emission und Braunkohleabbau. Deshalb werde die Energiewende massiv torpediert, auch von einigen Politikern.

Denn bei den erneuerbaren Energien seinen die Stromkonzerne ins Hintertreffen geraten. Mittlerweile gebe es in Deutschland nicht mehr nur die vier Energieerzeuger RWE, EON, EnBW und Vattenfall, sondern Millionen Bürger, die Solarstrom und Bioenergie selbst produzieren und an Wind- und Wasserkraftanlagen beteiligt sind. Den etablierten Stromriesen entgleite zunehmend die Marktkontrolle. Hinzu komme, dass durch den Anstieg der Erneuerbaren die Dezentralisierung der Energieproduktion zunimmt, auch dies schwäche die Großkonzerne.

Raimund Kamm ist sich sicher, dass trotz aller Ausbremsversuche die Energiewende dennoch gelingen wird: "Wir können es besser: Mit einem Drittel Solar, einem Drittel Wind und dem Rest aus Biostoffen und Wasser ist 100% Erneuerbar machbar. Dazu kommen Energieeffizienz und Lastmanagement. Und so senken wir sogar die Kosten unserer Stromversorgung und werden enkeltauglich."

Kategorie

Energie und Klima

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