07.07.09 –

Daran dass die Anfänge grüner Kommunalpolitik im Landkreis Ebersberg nicht immer leicht gewesen sind, können sich Waltraud Gruber und Georg Schweiger, zwei der ersten grünen Kreisräte, die 1984 in den Ebersberger Kreistag einzogen noch gut erinnern.

Beim Sommerfest "25 Jahre Grüne in der Kommunalpolitik" ließ man die Anfänge grüner Kommunalpolitik, die damaligen Ideen, Visionen und Anträge und was daraus geworden ist, noch einmal amüsant Revue passieren. Damals wurden die Grünen als "vorübergehende Erscheinung", "Utopisten", oder gar als "verdreckte pseudoakademische Erscheinung" bezeichnet. Doch dass die Grünen weit mehr waren als das kurzfristige Engagement einiger weniger Leute, zeigte sich spätestens, als sie 1984 auf Anhieb mit mehreren Sitzen sowohl in den Ebersberger Kreistag als auch in die Gemeinderäte von Vaterstetten und Zorneding einzogen. Leicht gemacht wurde es den Kreisräten Waltraud Gruber, Georg Schweiger und Conny Wilken in den ersten sechs Jahren nicht. Den meisten sind heute die Bezeichnungen "Bürgerinnen" oder "Verbraucherinnen" meist selbstverständlich. Damals dagegen kam es zu "tumultartigen Szenen", als die grüne Fraktion den Antrag stellte, in die Abfallwirtschaftssatzung auch die weibliche Formulierung zu übernehmen, erinnert sich Waltraud Gruber. Bereits nach zwei Jahren akribischer Arbeit und fleißigem Antragstellen äußerte sich der ehemalige Landrat Hermann Beham den Grünen gegenüber mit großen Respekt: "Ich habe den Eindruck, dass die Grünen bei uns im Kreistag eine positive Erscheinung sind".Mittlerweile sind die Grünen im Ebersberger Kreistag mit neun Räten vertreten, in den Rathäusern von Zorneding und Grafing haben sie mehr Sitze als die SPD. Der Erfolg der Grünen beruht nach Ansicht von Traudl Höpfner, der langjährige Fraktionsführerin im Kreistag, nicht auf "verbaler Kraftmeierei" sondern eher auf der praktischen Umsetzung vorgebrachter Ideen. Das Sortieren von Müll oder das Basteln von Sonnenkollektoren sind nur einige der zahlreichen Projekte, die die Grünen im Lauf der Jahre betrieben. Was die Zukunft bringen wird ist noch ungewiss. Fest steht nur, dass den Grünen auch in den nächsten 25 Jahre Kommunalpolitik in Ebersberg die Ideen für ihr umfangreiches Engagement nicht ausgehen werden.