Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Nachrichten der Kreistagsfraktion

Energiewende im Landkreis geht nicht ohne Windenergie

Max Maier, Grünen-Kreisrat und Leiter der Projektgruppe Windenergie, bezieht in einer persönlichen Erklärung Stellung zu dem geplanten Windenergiepark im Ebersberger Forst.

21.07.11 –

Persönliche Erklärung zum Windpark:

  • 2006 beschloss der Kreistag ein Aktionsprogramm für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg.
  • 2008 stimmte die Energiekonferenz des Landkreises für die Nutzung der Windenergie.
  • Im Juni 2008 beschloss der Umweltausschuss des Landkreises eine Machbarkeitsstudie zur Windenergienutzung im Landkreis Ebersberg in Auftrag zu geben. Dipl. Ing. Beermann erklärte 19 Standorte zwischen Egmating und Hohenlinden als geeignet.
  • Im Juli 2009 fand eine Besichtigungsfahrt zu bestehenden Windkraftanlagen statt.
  • In Auftrag gegebene Ertragsberechnungen durch zwei unabhängige Gutachter ergaben, dass der Standort zwischen Vaterstetten/Poing besser abschnitt als die Standorte Sauberg im Ebersberger Forst und der Taubenberg bei Kirchseeon.
  • Da sich die Grundstücksverhandlungen in Vaterstetten außerordentlich schwierig gestalteten, schlug der Agenda-Beauftrage des Landratsamtes, Herr Neugebauer, vor, die Westseite des Ebersberger Forstes auf Eignung für Windenergieanlagen zu prüfen.
  • Da der Betrieb eines Messrades in 140 m Höhe über ein Jahr ca. 140.000 Euro kostet und der Landkreis dafür nicht aufkommen wollte, wurde eine Firma gesucht, die diese Kosten übernimmt.
  • Als einzige Firma war Green City Energie dazu bereit und wurde deshalb mit der Errichtung eines Messmastes beauftragt. Die Initiative ging vom Landkreis aus - nicht von Green City Energie.
  • Im Umweltausschuss erfolgte der Beschluss, die Zustimmung der angrenzenden Gemeinden Anzing, Vaterstetten und Zorneding einzuholen.

Dass der Landkreis die Windenenergie braucht, um den Umstieg auf erneuerbare Energie zu schaffen, ist unbestritten. Mindestens 20% des Strombedarfs müssen bis 2030 aus Windkraft kommen. Den Erwartungen zufolge, die durch eine Versuchsmessung geprüft werden sollen, wäre die Hälfte davon bereits mit sechs Windrädern an der Westseite des Ebersberger Forstes zu gewinnen.

Vorteile der Windenergienutzung:

Keine Form der Energiegewinnung braucht so wenig Platz. Die tatsächlich verbrauchte Fläche durch Windenergieanlagen ist minimal und liegt bei unter 1%, der für Windanlagen ausgewiesenen Fläche.

Die Windenergie ist ein billiger und reichlich vorhandener, sauberer und erneuerbarer Rohstoff. Durch diese ständige Verfügbarkeit wäre Deutschland weniger abhängig von Energieversorgung aus dem Ausland.

Bei der Produktion von Strom durch Windenergieanlagen entsteht kein Ausstoß von Schadstoffen wie Kohlendioxid, Stickoxide und Schwefeldioxid.

Windenergieanlagen haben eine äußerst günstige Energieamortisationszeit (die Zeit, bis die zur Herstellung einer Anlage benötigte Energie wieder eingespielt ist), sie liegt bei 4 bis 10 Monaten.

Windenergieanlagen weisen im Vergleich zu Biogas und Photovoltaik den geringsten Flächenverbrauch auf:

  • Moderne Windenergieanlagen leisten im Jahr (ca. 2000 Stunden) 6 Mio kWh (Fläche 1 a - ohne Kranabstellfläche);
  • Fotovoltaik-Freiflächenanlagen benötigen für die gleiche Menge 12 ha;
  • Biogasanlagen verbrauchen dafür den Mais von 240 ha - dazu kommen Sprit-, Dünger- und Spritzmittel!

Wind- und Solarstrom soll künftig bei Überschüssen in Methan umgewandelt und gespeichert werden.

Biogasanlagen sind nur bei Verwendung von Tierfäkalien, Speiseresten und Grünschnitt sinnvoll, bei gleichzeitiger Nutzung der Abwärme.

Bei Bürgerversammlungen und über die Presse folgten verschiedene Argumente gegen die Errichtung eines Messmastes auf der Westseite Ebersberger Forstes. Die vorgetragenen Argumente und Überlegungen bei der Bürgerversammlung in Purfing waren unsäglich und manipulativ! Aus einem 45 Minutenfilm pro Windenergie, wurden lediglich die 3 Minuten gezeigt, in denen kritische Aussagen dargestellt wurden. Die anschließende Vorführung über Infraschall war einfach skandalös. Hier wurden keine Argumente nach dem allgemeinen Stand der Wissenschaft, wie bei den Genehmigungsverfahren angewandt, benutzt. Einer Broschüre des DNR (Deutscher Naturschutzring) ist zu entnehmen, dass jährlich durch ein Windrad ca. 1 bis 2 Vögel pro Windrad umkommen. Dagegen werden jährlich Millionen Vögel Opfer des Straßenverkehrs.

Während objektiv wirklich keine Belästigung durch Lärm und Schatten zu befürchten sind und die Nähe an selbst erzeugten Strom sogar einmal ein Vorteil sein könnte, gibt es einfach Menschen, die die neue "Optik" des Forstes sehr stören würde. Letztendlich gilt es die Güter "Forst und Landschaftsbild ohne Eingriff" und "Energiewende" gegeneinander abzuwägen, wobei wir uns nach reiflicher Überlegung eindeutig zugunsten der letzteren entscheiden. Diese Entscheidung haben sich alle beteiligten Gremien, wie Kreistag, Umweltausschuss und die verschiedenen Arbeitskreise nicht leicht gemacht, sondern nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.

Gesellschaftliche Akzeptanz:
Die dritte jährliche Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Erneuerbaren Energien in Deutschland wurde 2009 durchgeführt. Sie war repräsentativ und ergab unter anderem:

  • die Akzeptanz von Windenergieanlagen ist auch in der eigenen Nachbarschaft hoch
  • je mehr Erfahrungen die Bevölkerung bereits mit Windkraftanlagen gesammelt hat, desto höher ist die Akzeptanz für neue Anlagen 
  • wer erneuerbare Energien bereits aus der eigenen Umgebung kennt, bewertet sie überdurchschnittlich gut: 55 Prozent der Gesamtbevölkerung stehen Windkraftanlagen positiv gegenüber
  • in der Gruppe, die Windräder in der Nachbarschaft haben, liegt die Zustimmung bei 74 Prozent.

Von: Max Maier

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