Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

In Zeiten, in denen die Demokratie europaweit und auch in Deutschland von Rechtsextremen angegriffen wird, geht es bei der Europawahl am 9. Juni darum, wie sich Europa im globalen Wettbewerb zwischen Demokratie und Autokratie aufstellt. Geben künftig rechtsextreme Kräfte im Europäischen Parlament den Ton an – oder wir Demokrat*innen? Wir werden auch im Landkreis Ebersberg für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, damit Europa auch künftig unseren Wohlstand klimaneutral sichern kann. So können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken, Frieden bewahren und unsere Demokratie schützen.

Unser Motto dafür ist: Machen, was zählt!

Nachrichten der Kreistagsfraktion

Dreikönigsempfang in Vaterstetten oder die Erscheinung des Herrn bei der CSU

Presseerklärung von Reinhard Oellerer über den Auftritt des Innenministers Herrmann vom 7.1.17

08.01.17 –

Woran es wohl liegen mag, dass so manche Partei den Besuch der Heiligen Drei Könige (wahrscheinlich sternkundige Priester aus Persien) bei Jesus an der Krippe zum Anlass nimmt, dem geschätzten Wahlvolk neue Weisheiten zu vermitteln? Könnte es sein, dass etwa unser bayerischer Innenminister sich immer freut, wenn er Besucher aus dem Orient in Bayern empfangen darf oder er seiner CSU in Vaterstetten erklären will, dass die aktuelle Willkommenskultur der bayerischen Staatsregierung biblischen Wurzeln entspringt?

Wahrscheinlich ist es einfach so: An Dreikönig haben die Menschen in Bayern frei, und das ist eine wohlfeile Gelegenheit für Politiker wie den wunderbaren Weißen Joachim Herrmann, den Leuten zu erklären, warum die ständige Verschärfung der Asylgesetze der Integration der Flüchtlinge dient und die penetrant wiederholte Forderung nach einer Obergrenze für die Einwanderung nach Deutschland nicht grundgesetzwidrig ist.

Wie jedes Kind weiß, fand die Geburt Jesu in einem Stall im idyllischen bayerischen Oberland statt und die Heiligen Drei Könige hießen Kaspar, Melchior und Balthasar. Einer soll gar ein Schwarzer gewesen sein. Nicht auszudenken, wie sich die Heilsgeschichte entwickelt hätte, wäre das alles im heutigen Bayern passiert.

Es ist höchst fraglich, ob die Heiligen Drei Könige – ginge es nach Horst Seehofer und seinen Getreuen – sich denn überhaupt bis an Jesu Krippe durchgeschlagen hätten. Wahrscheinlich wären sie spätestens in Kiefersfelden oder von Schleierfahndern am Schliersee aufgehalten worden. In ihrem Gepäck Gold ungeklärter Herkunft und verführerisch duftende, leicht berauschende Substanzen. Ihre Identität nicht wirklich geklärt, weshalb sie als potentielle Gefährder nach Italien abgeschoben würden, wo man schon einmal ihre Fingerabdrücke genommen hätte.

Der Evangelist berichtet uns in der Folge, dass sie freiwillig wieder ausreisten, weil ihnen die Absichten des Landesfürsten Herodes nicht geheuer waren. Der Engel des Herrn aber erschien dem Josef im Traum und riet ihm, nach Ägypten zu fliehen.

Jesus war also ein Flüchtling. Und offenbar hatten die ägyptischen Autoritäten auch nichts dagegen, dass die heilige Familie zusammenblieb. Sie durften dort auch so lange bleiben, bis das grausame Regime des Herodes zu Ende ging.

Nicht zu glauben, was die christlich-sozialen Herrscher Bayerns lernen könnten, würden sie einen Blick in das Neue Testament werfen. Aber was bedeutet schon der Schutz für Verfolgte, wenn die Angst der Wähler vor dem Fremden und vor dem sozialen Abstieg die Macht der CSU bedroht?

Reinhard Oellerer
Flüchtlingshelfer,
Gemeinderat Anzing, Kreisrat

Kategorie

Asyl/Integration

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