Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Die Erfahrungen des FC Bayern im Dritten Reich

Eine bewegende Ausstellung im Anzinger Rathaus – initiiert vom Grünen Ortsverband

19.10.25 –

„Rot gegen Rassismus“ steht auf dem T-Shirt, mit dem der FC Bayern Farbe bekennt. Und es steht als Motto über der Ausstellung „Opfer, Mitläufer, Täter – Der FC Bayern München im Nationalsozialismus“. Sie ist vom FC Bayern Museum zusammengestellt worden, wird als Wanderausstellung kostenlos zur Verfügung gestellt und wurde von den Grünen nun ins Anzinger Rathaus geholt.

 Am Samstag, dem 11.10., fand die Eröffnung unter reger öffentlicher Beteiligung statt. Tobias Finauer, Dritter Bürgermeister, betonte in seiner Begrüßung mit Blick auf das  Wiedererstarken des Rechtsextremismus die hohe Aktualität des Themas. Bürgermeisterin Katrin Alte hob hervor, dass die demokratischen Parteien in dieser Zeit zunehmender autoritärer Tendenzen zusammenstehen müssten. Michael Liebmann vom Ortsverband der Grünen und Initiator der Ausstellung, belegte anhand diverser Zitate von führenden AfD-PolitikerInnen, wie sehr diese Partei mit immer radikaleren, menschenverachtenden Parolen der Ausbreitung von Fremdenfeindlichkeit, antisemitischen Ausfällen und Hass auf demokratische Institutionen den Boden bereitet.

Alexander Aufinger vom FC Bayern Museum war eigens zur Eröffnung angereist und bot in seinem spannenden Vortrag einen Überblick über diese Ausstellung und ihre Hintergründe. Um seine Geschichte im „Dritten Reich“ aufzuarbeiten, hat der FC Bayern das renommierte Institut für Zeitgeschichte in München um Unterstützung gebeten. Die daraus resultierende Forschungsarbeit von Gregor Hofmann liegt der Ausstellung zugrunde. Auf großen Plakatwänden beschreibt sie die jüdischen Wurzeln zahlreicher Vereinsmitglieder (der FC Bayern galt seinerzeit als „jüdischer Verein“), die ab 1933 im Zuge zunehmender Radikalisierung der Vereinspolitik und im vorauseilenden Gehorsam ausgeschlossen wurden.

 Viele wurden deportiert und im Holocaust ermordet, einige konnten fliehen und im Exil überleben. So auch Kurt Landauer, der als Präsident 1932 mit dem Verein die erste deutsche Meisterschaft feierte und1933 zurücktrat. Von 1947 bis 1951 war er erneut Präsident und wurde später zum Ehrenpräsidenten. Mehr als nur ein Aperçu: Karl-Heinz Rummenigge, Mitinitiator der Ausstellung, bekannte, dass er als Spieler dessen Name nicht kannte…

Wie an Landauers Beispiel wird auch anhand der ergreifenden Lebensgeschichten jüdischer Spieler, Funktionäre, Gönner sowie einfacher Mitglieder - mit historischen Fotos und Dokumenten untermalt - eindrücklich veranschaulicht, wie die konkreten Folgen der radikalisierten Vereinspolitik für den Einzelnen aussahen.

Die Ausstellung steht noch bis zum 28. Oktober im Rathaus zur Verfügung (wochentags  zu den Öffnungszeiten des Rathauses Montag bis Freitag 8-12 Uhr, donnerstags 14-18 Uhr, zusätzlich donnerstags von 18-20 Uhr, sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr), ist wärmstens zu empfehlen und besonders auch für Schulklassen geeignet.

von: Hannes Jacob

Kategorie

Demokratie | Transparenz

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