Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Ebersberg

Sichtbar, solidarisch, selbstbewusst

Zweiter CSD in Ebersberg

20.07.25 –

Unter dem Motto „Stadt. Land. Queer.“ fand am Samstag der zweite Christopher Street Day (CSD) in Ebersberg statt. Rund 500 Menschen setzten mit ihrer Teilnahme ein starkes Zeichen für Vielfalt, Sichtbarkeit und Akzeptanz – gerade auch im ländlichen Raum. Der Tag wurde organisiert vom CSD Ebersberg, unterstützt durch den Kreisjugendring Ebersberg, die Partnerschaft für Demokratie sowie die DGB Jugend.

Auch wir Grünen waren wieder mit dabei – mit engagierten Mitgliedern aus der Kreisstadt, dem gesamten Landkreis und darüber hinaus. Am gemeinsamen Stand war auch die Grüne Jugend vertreten. Bei bestem Wetter ergaben sich zahlreiche intensive Gespräche mit Besucher*innen und Aktiven – ein offener Austausch, getragen von gegenseitigem Respekt und Solidarität.

Nach dem Auftakt auf dem Marienplatz zog der bunte Demonstrationszug durch die Ebersberger Innenstadt. Begleitet von Musik, Transparenten und Regenbogenfahnen demonstrierten die Teilnehmenden für ein offenes Miteinander – nicht nur in urbanen Zentren, sondern ausdrücklich auch auf dem Land. Das Motto „Stadt. Land. Queer.“ stand sinnbildlich für den Anspruch, queeres Leben überall sichtbar zu machen und gleiche Rechte unabhängig vom Wohnort einzufordern.

Im Anschluss an den Zug wurde ein vielfältiges Bühnen- und Straßenfest gefeiert – mit Redebeiträgen, kulturellen Beiträgen und Infoangeboten lokaler Initiativen. Am Nachmittag folgte ein besonderer politischer Moment: eine Kundgebung vor dem Landratsamt, bei der ein symbolischer Forderungskatalog an die Landkreisverwaltung übergeben wurde.

Stadt. Land. Queer

Inhaltlich griffen die Forderungen zentrale Anliegen der queeren Community im Landkreis auf. Neben dem Aufruf zur Förderung queerer Bildungsangebote für alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Milieus, wurde auch die zeitnahe Umsetzung des Aktionsplans Queer durch den Freistaat Bayern und den Landkreis Ebersberg eingefordert – mitsamt ausreichender finanzieller Ausstattung und Beteiligung der queeren Netzwerke vor Ort.

Ebenso wurde die Ergänzung von Artikel 3 des Grundgesetzes um den Aspekt der sexuellen Identität thematisiert – ein längst überfälliger Schritt zur verfassungsrechtlichen Gleichstellung. Besorgt äußerten sich die Veranstalter*innen zudem über mögliche Rückschritte beim Selbstbestimmungsgesetz und forderten stattdessen eine konsequente Anerkennung der Lebensrealitäten von trans, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen.

Abschließend wurden der Landkreis und die Kommunen aufgefordert, konkrete Schutz- und Begegnungsräume für queere Menschen zu schaffen, den Ausbau von Beratungsangeboten voranzutreiben und queersensible Sozialarbeit langfristig zu sichern.

Der CSD fand am Abend im Jugendzentrum AJZ seinen Ausklang – ein gelungener Abschluss eines politischen wie persönlichen Feiertags.

Der CSD Ebersberg 2025 war damit nicht nur ein Fest der Sichtbarkeit, sondern auch ein klarer Appell an Politik und Gesellschaft, die Lebensrealitäten queerer Menschen ernst zu nehmen – und zwar nicht nur in Großstädten, sondern überall dort, wo Menschen leben: in Stadt und Land.

Forderungen des CSD Ebersberg 2025

Die Forderungen wurden im Rahmen der Kundgebung symbolisch an das Landratsamt übergeben:

  • Förderung queerer Bildungsarbeit: Bildungsangebote zu queeren Themen für alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Milieus – finanziell und personell abgesichert durch Kommunen, Landkreis und Freistaat.
  • Aktionsplan Queer umsetzen: Zügige Einführung und Finanzierung des Aktionsplans Queer, unter Einbeziehung lokaler queerer Netzwerke. (Link zum "Aktionsplan Queer" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ))
  • Grundgesetz ergänzen: Aufnahme der sexuellen Identität in Artikel 3 des Grundgesetzes zum Schutz vor Diskriminierung.
  • Selbstbestimmungsgesetz erhalten: Keine Rücknahme der Reform – Anerkennung und Verbesserung der Lebensrealität von trans, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen.
  • Queere Schutzräume und Beratung schaffen: Schaffung von Räumen, Ausbau von Beratungsangeboten und queersensibler Sozialarbeit – alters- und milieuunabhängig.

(Jürgen Friedrichs)

 

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Kategorie

Demokratie | Soziales

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